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Superkrasse Überschwänglichkeit

28.03.2018  |  Dr. Keith Weiner
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Dieser künstliche und temporäre Umsatzanstieg war nicht allein bei den großen Technologieverkäufern zu verzeichnen. Die Steigerungen gab es auch bei Büromöbelherstellern, Büroumbaufirmen und selbst bei Steinbruchbetreibern in Italien, wo die Steinplatten für die neuen sexy Konferenzraumtische geschnitten wurden. Natürlich bekamen alle Angestellte der Startups auch Löhne; sie kauften Lebensmittel, Autos und Urlaubsreisen nach las Vegas, etc.

Die steigenden Umsätze bescherten diesen Verkäufern steigende Gewinne. Allein das konnte steigende Aktienkurse für die betreffenden Unternehmen bewirken. Zusätzlich zu steigenden Gewinnen kamen aber auch steigende Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Unterm Strich führte das zu einer Überbewertung dieser Unternehmen. Bei einer Verdoppelung der Unternehmensgewinne hätten sich auch die Aktienkurse verdoppeln können. Da aber auch das KGV stieg, stieg der Aktienpreis sogar noch stärker. Dieser krasse Aktienkursanstieg wurde vorrübergehend durch das Kapital anderer befeuert.

Wir können uns jedenfalls glücklich schätzen, dass es heutzutage keine derartig superkrass irrationale Überschwänglichkeit oder aber Fehlsignale gibt. Es ist gut, dass die Investoren ihre Lektionen gelernt haben …


Löcher graben

Hier ist der Grund, warum wir meinen, dass das BIP keine Messgröße für den Gesundheitszustand einer Ökonomie ist. Hier wird Kapitalzerstörung als positiver Begriff eingeführt. Viele Leser werden den keynesianischen Mist kennen, dass 1000 Männer, die gegen Bezahlung Löcher graben, für BIP-Wachstum sorgen.

Ja, es stimmt - Wachstum wird erzeugt. Aber das ist doch kein Argument dafür, dass man für nutzlose Löcher bezahlen sollte. Es ist ein Argument gegen irreführende makroökonomische Statistik!

Viele Menschen nehmen an, dass solcher Mist nur im Kontext von Staatsausgaben passieren kann. Vielleich heißt es: "Ja, bei dieser Zusammensetzung gibt es ein Problem: Der Staat sollte darin nicht auftauchen."

BIP = Konsum + Staat + Investitionen + Exporte - Importe.

Richtig, der Staat sollte nicht Teil der Rechnung sein. Wir behaupten allerdings, dass ein Teil des Konsums und ein Teil der Investitionen EBENFALLS Kapitalzerstörung sind. Das Verspeisen (von dringend benötigten) Saatkörnern beschäftigt Menschen, generiert Einkünfte und zieht Investitionen an, etc. Während der Zeit von Greenspans superkrass irrationaler Überschwänglichkeit wurden jede Menge Saatkörner verspeist.

Ein sinkender Zinssatz verursacht Kapitalzerstörung auf unzähligen Wegen. Auch in unserer laufenden Artikelserie konnten wir nicht auf alle eingehen. Unter dem Post-Nixon-Standardsystem der uneinlösbaren Reinwährungen hatten wir bislang 37 Jahre mit sinkenden Zinssätzen (ungeachtet der jetzt noch verfrühten Aussagen über ein Ende dieses Trends).

Vergessen Sie steigende Verbraucherpreise. DIES HIER - die sinkenden Zinssätze und die damit einhergehende Zerstörung - ist ein schlagkräftiges Argument für einen unbedingt nötigen Übergang zum Goldstandard. Wir brauchen stabile Zinssätze, was unter dem Zentralbankensozialismus weder möglich noch erstrebenswert ist.

Wir brauchen freie Märkte für Güter und Dienstleistungen, aber vor allem für Geld. Sozialismus bringt uns um.


Angebot- und Nachfrage-Fundamentaldaten

Ein Tweet-Hagel erinnert uns diese Woche wieder an eine populäre Sicht auf die Goldterminmärkte. Die geht so: Futures existieren, um Nachfrage abzuschöpfen, die ansonsten ins physische Metall fließen würde. Wir haben dazu ein paar Dinge anzumerken.

Erstens sollte man sich darüber im Klaren sein, dass viele institutionelle Investoren entweder per Statut oder gesetzlicher Bestimmung vom Rohstoffeigentum ausgeschlossen sind. Sie können Wertpapiere und andere Finanzprodukte besitzen. Heutzutage können diese Institutionen ihre Nachfrage am Goldmarkt geltend machen; wäre der Goldmarkt hingegen allein auf physische Barren und Münzen beschränkt, würden diese Institutionen draußen bleiben müssen. Futures reduzieren die Reibung im Goldhandel. Für fortgeschrittene Investoren gibt es eine alte Regel: "Kommst du im Notfall nicht einfach raus, dann willst du gar nicht erst rein."

Zweitens: Das implizite Motiv unseres wöchentlichen Berichts zu Angebot-und Nachfrage-Fundamentaldaten (und das explizite Thema unserer Artikel wie Gold und Silber als Spielball der Großbanken. Widerlegung der Manipulationstheorie) ist die Betrachtung der Interaktionen zwischen physischen Markt und Terminmarkt.

WENN SIE EINEN GOLD-FUTURE KAUFEN, DANN KAUFT DER MARKTMACHER PHYSISCH UND VERKAUFT IHNEN DEN FUTURE - UND HÄLT DAS GOLD WÄHREND DER KONTRAKTDAUER. In dieser Zeit könnte der Marktmacher das Metall verleihen, oder auch nicht.

Das kann nicht deutlich genug hervorgehoben und nicht oft genug gesagt werden. Bitte sagen Sie das Ihren verschwörungsgläubigen Freunden. Futures nehmen keine Nachfrage vom physischen Markt weg. Sie geben Nachfrage direkt weiter in den Markt.

Einige gehen über reine Nachfrageabschöpfung hinaus und nennen Futures schlicht Betrug, um ungeahndet jeden Goldbarren 100 weitere Male verkaufen zu können. Falls diese Hypothese wahr wäre, hätte sie auch gewisse Auswirkungen in der Welt. Wir könnten also ausmachen, welche das wären. Wir können die Daten analysieren und sehen, ob diese Effekte existieren. Daten und Analyse stellen wir in unserem oben genannten Artikel zu Ted Butler zur Verfügung. Wir haben bewiesen, dass diese Anschuldigungen bezüglich betrügerischer Mehrfachverkäufe falsch sind.


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