Geld als Maßstab

Fiat-Geld: Entweder idealer oder schrecklicher Maßstab

Wenn es darum geht, als der gesellschaftliche Maßstab für wirtschaftlichen Wert zu dienen, ist Fiat-Geld sowohl Jekyll als auch Hyde. Mit Fiat-Geld meine ich nicht-einlösbare Geldbanknoten und Zentralbankguthaben der Art, die von allen Nationen aktuell benutzt werden. Als sanftmütiger Jekyll löst das Fiat-Geld die Fehlmessungsprobleme, die oben beschrieben wurden. Aber als böser Hyde stellte das Fiat-Geld oftmals den schlechtesten monetären Maßstab der Geschichte dar.

Um die Hyde-Seite der Dinge zu betrachten, müssen wir nur einen Blick in die Geschichte werfen. Auch wenn Gold- und Silbermünzen nicht als idealer Maßstab dienen konnten, so ist der Grad ihrer Entwertung relativ langsam. Beispielsweise dauerte es drei Jahrhunderte bis der englische Pfund Sterling zwei Drittel seines Wertes verlor.

Zur selben Zeit fällt der venezolanische Bolivar alle paar Wochen um denselben Wert. Wenn eine nationale Regierung meint, dass sich ihre Finanzen verschlechtern, dient eine Zentralbank, die nicht-einlösbares Geld ausgibt, als eine verlockende Geldquelle. Das Drucken von Banknoten und Tastendrücken von Einlagen benötigt deutlich weniger Arbeit, als eine Entwertung von Münzgeld.




Die Jekyll-Seite der Geschichte ist, dass eine gut verwaltete Fiat-Währung zu einem perfekten Maßstab des wirtschaftlichen Werts werden kann. Weiter oben in diesem Artikel führte eine neue Bergbautechnologie zu einem Überangebot an Gold auf dem Markt, was wiederum den Preis von Goldmünzen und -staub fallen und die Preise von allen anderen Waren steigen ließ.

Fiat-Geld ist weder eine Ware, noch kann es zu einer gewandelt werden; so kann das Preisniveau der Wirtschaft nicht durch die Entwicklungen auf einem kleinen und entlegenen Markt beeinflusst werden.

Um einen perfekten monetären Maßstab zu schaffen, beginnt die Zentralbank damit, Daten bezüglich der Preise eines durchschnittlichen Verbraucherwarenkorbs zu sammeln. Um den Preis dieses Korbs konstant zu halten, erfüllt er alle plötzlichen Geldnachfragesteigerungen, die andernfalls den Preis des Korbs reduzieren würden, und vermindert so das Angebot, wenn eine Abnahme der Geldnachfrage andernfalls eine Inflation verursachen würde.

In anderen Worten stellt die Zentralbank sicher, dass die Kaufkraft des Bargelds und des Einlagenbestands des durchschnittlichen Verbrauchers niemals schwankt.


Schlussendlich ...

Während Fiat-Geld also eine Verbesserung der Gold- und Silbermünzen als Maßstab des wirtschaftlichen Werts darstellt, ist es gleichzeitig auch eine Rückentwicklung. Die Schlüsselfaktoren bei der Feststellung, ob eine Fiat-Währung eine Verbesserung oder Rückentwicklung sein wird, hängt davon ab, wie gut sie von Zentralbankern verwaltet wird und ob die Staatsfinanzen gesund sind.

Ein inkompetenter Währungsmanager wird keinen Erfolg dabei haben den Verbraucherwarenkorb zu stabilisieren; auch wenn sich der Staat in einem gesunden finanziellen Zustand befindet. Wenn der Staat verzweifelt nach Geldmitteln sucht, beispielsweise aufgrund eines Krieges, ist die Wahrscheinlich hoch, dass er die Maßstabsfunktion des Fiat-Geldes opfern wird, um die Zentralbank als einen Financier der Kriegsanstrengungen zu verwenden.

Und da Zentralbankengeld viel einfacher zu erzeugen ist, als Warengeld, ist es wahrscheinlicher, dass ein Fiat-Maßstab verbogen wird, als ein Waren-basierter Maßstab.

Das Pfundgewicht war jahrhundertelang grundsolide. Es ist schwer sich vorzustellen, dass das Pfund Sterling, egal ob in Fiat- oder Münzform, jemals so stabil sein wird.


© JP Koning
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Dieser Artikel wurde am 25. März 2018 auf www.bullionstar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.