Handelskriege, Petro-Yuan, Schulden - Gold 32.000 $ / Silber 500 $
03.04.2018 | Egon von Greyerz
War’s das? Ist der Bullenmarkt zu Ende, sind die guten Zeiten vorbei? Das wäre sehr gut möglich. Wir blicken auf eine Welt, die durch und durch verdorben ist- eine Welt, die auf Schulden gebaut ist, welche nie zurückgezahlt werden. Schulden, die das Fundament bilden für Vermögensanlagen im Wert von hunderten Billionen $ - oder aber Billiarden, wenn man die Derivate mitrechnet. Die angeblich stärkste Wirtschaft der Welt (die der USA natürlich) ist jetzt so stark verschuldet, dass sie, um zu überleben, die ganze Welt in verschiedensten Kriegen bekämpfen muss. Der Handelskrieg ist hier das jüngste Beispiel.
US-Kriegstrommeln
Wenn eine Nation beginnt, andere Länder zu bekämpfen, dann geschieht das immer aus einer Position der Schwäche heraus. Seit langer Zeit läuft die Verschuldung der USA aus dem Ruder: Schulden des Bundes, der Bundesstaaten, der Unternehmen, der Privaten, Hypotheken- und Autokredite, und so weiter und so fort - sie alle ufern exponentiell aus. Hinzu kommen US-Haushaltsdefizite, die sich auf absehbare Zeit im Billionen-$-Bereich bewegen werden, obendrein ein Handelsdefizit von 600 Mrd. $ für 2017, das bald schon zu einem weiteren Billionen-$-Defizit werden könnte.
Kriegsführung ist ein Indiz dafür, dass ein notleidendes Imperium in die Endphase geht. Alle Kriege und Interventionen in Ländern wie dem Iran, Libyen, der Ukraine, Syrien und Jemen sind Teil davon. Die Ernennung des Hardliners John Bolton zum Nationalen Sicherheitsberater ist ein weiterer gefährlicher Hinweis darauf, dass sich die USA wieder auf dem Kriegspfad befinden.
Gleiches gilt für die Kontrolle und Überwachung des Weltfinanzsystems, Protektionismus und Handelskriege. All das sind verzweifelte Maßnahmen eines Landes, das im endgültigen Niedergang steckt. Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass dieser Handelskrieg kurz vor der Einführung des Ölhandels in Yuan begonnen wurde. Im Endeffekt wird all das zum Niedergang des Dollars, zu einer gewaltigen Machtverschiebung von Westen nach Osten und zu deutlich höheren Goldpreisen führen.
Dass die Seidenstraße-Länder in diesem Jahrhundert große Mengen Gold gekauft haben, überrascht ebenfalls nicht. Wie das Diagramm unten zeigt, haben sich die Goldbestände Russlands, der Türkei, Indiens und Chinas seit 2004 zusammen versiebenfacht - von 5.000 Tonnen auf 35.600 Tonnen. Fraglich ist, wie viel von jenen 23.000 Tonnen Gold, die von den westlichen Zentralbanken angeblich gehalten werden, noch übrig ist.
Die USA beschuldigen alle anderen
Die ganze Welt lebt über ihre Verhältnisse, doch die USA sind der schlimmste Übeltäter. Was werden die USA also dagegen unternehmen? Die Ausgaben anpassen und mit den Einnahmen in Einklang bringen - keinesfalls. Das wäre allzu simpel. Stattdessen beschuldigt man die ganze Welt: Die Fehler haben die anderen gemacht und dafür sollen sie bestraft werden. Genau das macht Trump gerade. Es ist die Schuld Chinas und aller anderen, dass die US-Industrieproduktion größtenteils in Niedriglohnländer abwanderte. Diese Länder tragen auch die Schuld daran, dass die USA über ihre Verhältnisse leben und mehr leihen und ausgeben, als sie einnehmen. Deshalb müssen diese bösen Länder bestraft werden.
Das ist der Grund, warum die USA einen Handelskrieg begonnen haben. Handelskriege sind fast ausnahmslos eine verzweifelte Maßnahme maroder Wirtschaften. Unstrittig ist, dass ein Handelskrieg, besonders einer zwischen den größten Nationen der Welt, zu einem Abschwung des Welthandels und folglich zu einem starken Abschwung der Weltwirtschaft führen wird.
Trumps Handelskrieg und Nixons Dollar-Krieg
Die heutigen Verzweiflungstaten der USA erinnern mich an das, was Richard Nixon im August 1971 machte, als er die gesamte Welt beschuldigte, sie würde den Dollar angreifen. Der französische Präsident de Gaulle war clever genug gewesen, zu erkennen, was hier passierte. Also hatte er die Auszahlung der US-Schulden gegenüber Frankreich in Gold gefordert. Da der Dollar durch Gold gedeckt war, konnten Nationalstaaten damals noch die Rückzahlung in Gold fordern. Die USA gerieten unter Druck und Nixon setzte die Golddeckung des Dollars am 15.August 1971 aus. Das war der Anfang vom Ende der US-Wirtschaft und auch der Weltwirtschaft.
Die große Zeit der Kreditausweitung und der Geldschöpfung war angebrochen und hält bis heute an. Eine winzige Minderheit wurde dadurch sehr reich, der Rest der Welt jedoch bekam die Schulden an den Hals, die nie zurückgezahlt werden und auch nie zurückgezahlt werden können.
Der wichtige Punkt ist aber folgender: Trumps Verzweiflungsmaßnahmen zur Rettung Amerikas werden als der letzte Nagel im Sarg der US-Wirtschaft und der Weltwirtschaft betrachtet. Und hier lässt sich die Parallele zu 1971 ziehen. Die USA befanden sich damals in einer ähnlichen Situation wie heute. Die Defizite stiegen und der Dollar fiel. Doch welche Folgen hatte Nixons fatale Entscheidung?
Der Dollar brach ein. Ich war damals in der Schweiz und erlebte mit, wie der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken fiel - zwischen August 1971 und Januar 1980 um ganze 63%! Im selben Zeitraum schossen Gold und Silber in die Höhe. Gold stieg von 35 $ pro Unze auf 850 $, oder um das 24-fache. Silber stieg von 1,60 $ auf 50 $, oder um das 31-fache.
US-Kriegstrommeln
Wenn eine Nation beginnt, andere Länder zu bekämpfen, dann geschieht das immer aus einer Position der Schwäche heraus. Seit langer Zeit läuft die Verschuldung der USA aus dem Ruder: Schulden des Bundes, der Bundesstaaten, der Unternehmen, der Privaten, Hypotheken- und Autokredite, und so weiter und so fort - sie alle ufern exponentiell aus. Hinzu kommen US-Haushaltsdefizite, die sich auf absehbare Zeit im Billionen-$-Bereich bewegen werden, obendrein ein Handelsdefizit von 600 Mrd. $ für 2017, das bald schon zu einem weiteren Billionen-$-Defizit werden könnte.
Kriegsführung ist ein Indiz dafür, dass ein notleidendes Imperium in die Endphase geht. Alle Kriege und Interventionen in Ländern wie dem Iran, Libyen, der Ukraine, Syrien und Jemen sind Teil davon. Die Ernennung des Hardliners John Bolton zum Nationalen Sicherheitsberater ist ein weiterer gefährlicher Hinweis darauf, dass sich die USA wieder auf dem Kriegspfad befinden.
Gleiches gilt für die Kontrolle und Überwachung des Weltfinanzsystems, Protektionismus und Handelskriege. All das sind verzweifelte Maßnahmen eines Landes, das im endgültigen Niedergang steckt. Es ist sicherlich auch kein Zufall, dass dieser Handelskrieg kurz vor der Einführung des Ölhandels in Yuan begonnen wurde. Im Endeffekt wird all das zum Niedergang des Dollars, zu einer gewaltigen Machtverschiebung von Westen nach Osten und zu deutlich höheren Goldpreisen führen.
Dass die Seidenstraße-Länder in diesem Jahrhundert große Mengen Gold gekauft haben, überrascht ebenfalls nicht. Wie das Diagramm unten zeigt, haben sich die Goldbestände Russlands, der Türkei, Indiens und Chinas seit 2004 zusammen versiebenfacht - von 5.000 Tonnen auf 35.600 Tonnen. Fraglich ist, wie viel von jenen 23.000 Tonnen Gold, die von den westlichen Zentralbanken angeblich gehalten werden, noch übrig ist.
Die USA beschuldigen alle anderen
Die ganze Welt lebt über ihre Verhältnisse, doch die USA sind der schlimmste Übeltäter. Was werden die USA also dagegen unternehmen? Die Ausgaben anpassen und mit den Einnahmen in Einklang bringen - keinesfalls. Das wäre allzu simpel. Stattdessen beschuldigt man die ganze Welt: Die Fehler haben die anderen gemacht und dafür sollen sie bestraft werden. Genau das macht Trump gerade. Es ist die Schuld Chinas und aller anderen, dass die US-Industrieproduktion größtenteils in Niedriglohnländer abwanderte. Diese Länder tragen auch die Schuld daran, dass die USA über ihre Verhältnisse leben und mehr leihen und ausgeben, als sie einnehmen. Deshalb müssen diese bösen Länder bestraft werden.
Das ist der Grund, warum die USA einen Handelskrieg begonnen haben. Handelskriege sind fast ausnahmslos eine verzweifelte Maßnahme maroder Wirtschaften. Unstrittig ist, dass ein Handelskrieg, besonders einer zwischen den größten Nationen der Welt, zu einem Abschwung des Welthandels und folglich zu einem starken Abschwung der Weltwirtschaft führen wird.
Trumps Handelskrieg und Nixons Dollar-Krieg
Die heutigen Verzweiflungstaten der USA erinnern mich an das, was Richard Nixon im August 1971 machte, als er die gesamte Welt beschuldigte, sie würde den Dollar angreifen. Der französische Präsident de Gaulle war clever genug gewesen, zu erkennen, was hier passierte. Also hatte er die Auszahlung der US-Schulden gegenüber Frankreich in Gold gefordert. Da der Dollar durch Gold gedeckt war, konnten Nationalstaaten damals noch die Rückzahlung in Gold fordern. Die USA gerieten unter Druck und Nixon setzte die Golddeckung des Dollars am 15.August 1971 aus. Das war der Anfang vom Ende der US-Wirtschaft und auch der Weltwirtschaft.
Die große Zeit der Kreditausweitung und der Geldschöpfung war angebrochen und hält bis heute an. Eine winzige Minderheit wurde dadurch sehr reich, der Rest der Welt jedoch bekam die Schulden an den Hals, die nie zurückgezahlt werden und auch nie zurückgezahlt werden können.
Der wichtige Punkt ist aber folgender: Trumps Verzweiflungsmaßnahmen zur Rettung Amerikas werden als der letzte Nagel im Sarg der US-Wirtschaft und der Weltwirtschaft betrachtet. Und hier lässt sich die Parallele zu 1971 ziehen. Die USA befanden sich damals in einer ähnlichen Situation wie heute. Die Defizite stiegen und der Dollar fiel. Doch welche Folgen hatte Nixons fatale Entscheidung?
Der Dollar brach ein. Ich war damals in der Schweiz und erlebte mit, wie der Dollar gegenüber dem Schweizer Franken fiel - zwischen August 1971 und Januar 1980 um ganze 63%! Im selben Zeitraum schossen Gold und Silber in die Höhe. Gold stieg von 35 $ pro Unze auf 850 $, oder um das 24-fache. Silber stieg von 1,60 $ auf 50 $, oder um das 31-fache.