Zentralbanken interessieren sich für den Goldpreis - Genug, um ihn zu manipulieren!
26.04.2018 | Ronan Manly
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Ob dieser neue BIZ-Goldpool 1980 eingeführt wurde oder nicht, steht zur Debatte. Jedoch wurde er von den Gouverneuren an der BIZ monatelang und vollumfänglich besprochen und könnte womöglich in einer Form eingeführt worden sein, die den Ölproduzenten den Besitz von physischem Gold (Gold für Ölhandel) ermöglicht, ohne den Goldpreis dabei in die Höhe zu treiben. Ihre Hauptsorge war es, es den Ölproduzenten aus dem Nahen Osten zu erlauben, Gold im Austausch mit Öl zu erhalten ohne die Goldpreise dabei steigen zu lassen.Die Bank of England war 1980 ebenso in der Preismanipulation des London Gold Fix verwickelt, was ein ehemaliger Angestellter der Bank of England euphemistisch als "Preisbildungshilfe" beschrieb. Und in den 1980er Jahren hat die Bank of England sogar manches Mal Formulierungen wie "Operationen zur Reibungslosigkeit" und "Operationen zur Stabilisierung" verwendet, sobald man die koordinierten Leistungen zur Kontrolle des Goldpreise erwähnte, die von Zentralbanken erbracht wurden.
Papiergold Ponzi
Zwei der wahrscheinlich einflussreichsten Veränderungen am Goldmarkt in der Moderne sind Strukturänderungen des Goldmarktes, die die Goldnachfrage vom physischen Gold auf das Papiergold übertragen. Diese zwei Veränderungen von den 1980er Jahren an waren die Einführung nicht zugewiesener Konten, fraktional gedeckter Goldbestände am Londoner Goldmarkt und die Einführung der in den USA gehandelten Goldfutures im Januar 1975.
Beim Handel nicht zugewiesenen Goldes am Londoner OTC-Markt werden Goldtransaktionen mit Barausgleich durchgeführt; dabei kommt ein Austausch von physischem Gold eher selten vor. Die Handelspositionen sind nur Ansprüche gegenüber den Bullionbanken, die nicht im Entferntesten ausreichend Gold besitzen, um diese Ansprüche zu erfüllen. Nicht zugewiesenes Metall ist demnach nur eine synthetische Papiergoldposition, die Beteiligung am Goldpreis gibt, aber die Nachfrage nach physischem Gold nicht steigert.
Laut einem damaligen Sprecher des US-Außenministeriums war der Hauptgrund dafür, dass Goldterminkontrakte im Januar 1975 in den USA eingeführt wurden, die Schaffung einer Alternative zu den physischen Märkten, die die Nachfrage nach Gold reduzieren und somit Trading schaffen würde, das den physischen Markt in die Knie zwingen und zeitgleich die Volatilität steigern würde, die wiederum Investoren davon abbringen sollte, in physisches Gold zu investieren. Goldterminkontrakte sind ebenso fraktional gedeckt und werden größtenteils per Barausgleich durchgeführt; ihre Handelsvolumen sind astronomische Vielfache der realen Liefervolumen.
Letztlich sind Zentralbanken als Aufsichtsbehörden der Finanzmärkte demnach für das Aufkommen des fraktionalen Reservegoldhandels in London und New York verantwortlich. Dieser Handel untergräbt die Nachfrage nach physischem Gold und ermöglicht es, den weltweiten Goldpreis in diesen synthetischen Goldhandelsplätzen zu bilden. An diesen physischen Goldmärkten findet keine Preisfindung statt. Das geschieht an den London OTC (frei) und COMEX-Derivatmärkten. Also ist dies auch eine Form der Goldpreismanipulation, da die Zentralbanken wissen, wie diese Märkte funktionieren. Aber sie tun nichts, um gegen das vorzugehen, was im Grunde genommen Gold-Ponzi-Schemata sind.
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Zentralbanken genauso hart bei Papiergold durchgreifen, wie sie es aktuell auf den Kryptowährungsmärkten tun. Nun stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn Zentralbanken den fraktionalen Goldhandel verbieten würden oder auf ähnliche Weise Panik machen würden, wie sie das bei den Kryptowährungen tun? Was passieren würde, ist, dass die Teilnehmer des Goldmarktes panisch werden und ihre Papierpositionen liquidieren würden.
Dies würde eine Trennung des Papiergold- und des physischen Goldmarktes zur Folge haben. Indem sie also milde mit der fraktionalen Struktur des Goldmarkthandels umgehen, fördern Zentralbanken und ihre Aufsichtsbehörden die Tätigkeiten bedingungslos, die eine mildernde Wirkung auf den Goldpreis haben.
Goldkredite - Ein Rätsel gehüllt in ein Mysterium in einem Enigma
Der Goldleihemarkt, größtenteils in London, ist ein weiterer Bereich, in dem Zentralbanken die Fähigkeiten haben, den Goldpreis zu deckeln. Hier übertragen Zentralbanken ihre physischen Goldbestände an Bullionbanken, und dieses physische Gold kommt dann auf den Markt. Diese Transaktionen können entweder in Form von Goldkrediten oder Goldswaps durchgeführt werden. Das zusätzliche Angebot an Gold durch Kredite und Swaps stört das existierende Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und wirkt sich so drückend auf den Goldpreis aus.