Zentralbanken interessieren sich für den Goldpreis - Genug, um ihn zu manipulieren!
26.04.2018 | Ronan Manly
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Der Goldleihemarkt ist komplett undurchsichtig und geheim, ohne verpflichtende oder freiwillige Berichterstattung durch Leiher-Zentralbanken oder Kreditnehmer-Bullionbanken. Die Bank of England spielt am Goldleihemarkt eine große Rolle, da Gold, das bei den Krediten verwendet wird, beinahe vollständig aus den Beständen der Zentralbank innerhalb des Lagers der Bank of England stammt.Demnach gibt es bei der Goldleihe keinerlei informative Effizienz und genau so mögen es die Zentralbanken. Des Weiteren werden Anfragen zur Informationsfreiheit bezüglich der Goldkredite fast immer von den Zentralbanken abgelehnt, manches Mal sogar aufgrund der "nationalen Sicherheit".
Viele Zentralbanken haben ihr Gold schon vor langer Zeit verliehen und halten nur eine "Goldforderung" in ihrer Bilanz, also eine Forderung gegenüber einer Bullionbank oder mehrerer Bullionbanken. Diese Bullionbanken übertragen dabei die Haftung jahrelang an die Zentralbank, wobei das ursprüngliche Gold schon lange fort ist. Da Zentralbankengold niemals unabhängig geprüft wird, gibt es keine unabhängige Bestätigung über etwaiges Gold, das Zentralbanken angeblich besitzen.
Goldforderungen sind eine weitere Fiktion, die es Zentralbanken erlaubt, am Goldkreditmarkt unterzutauchen. Und Zentralbanken nehmen große Mühen in Kauf, um sicherzustellen, dass der Markt die Größe oder Existenz der offenen getauschten oder geliehenen Goldposition nicht erfährt.
Im Februar 1999 war die BIZ erneut Nexus geheimer Besprechungen des Goldmarktes, als eine Vielzahl großer und mächtiger Zentralbanken dem IWF regelrecht befahl, eine Buchführungsänderung rückgängig zu machen, die Gold und Goldforderungen in den Bilanzen und Betriebsrechnungen der Zentralbanken in zwei separate Posten aufgeteilt hätte. Diese Besprechungen wurden in einem IWF-Dokument archiviert, das Sie hier finden können.
Diese Buchführungsänderung hätte ein Licht auf das Ausmaß der weltweiten Zentralbankgoldkredite geworfen. Informationen, die den Goldpreis viel höher in die Höhe hätten schnellen lassen.
Goldkredite und Goldtauschgeschäfte - extrem marktempfindlich
Jedoch übte eine Gruppe großer Zentralbanken Europas, bestehend aus der Bank of England, der Bundesbank, der Bank de France und der Europäischen Zentralbank (EZB), Druck aus, um diesen Plan zu torpedieren. Diesbezüglich wurde davon gesprochen, dass "diese Informationen bezüglich der Goldkredit- und -tauschgeschäfte extrem marktempfindlich" waren und dass der IWF "nicht die separate Auskunft derartiger Informationen benötigen sollte, aber stattdessen alle monetären Goldvermögenswerte, einschließlich Tauschgeschäften unterliegendes oder verliehenes Gold als eine einzelne Information ansehen sollte."
Zentralbanken verkauften manches Mal also große Mengen an Gold; wie der schweizerische Goldverkauf im Frühjahr 2000 und die Goldverkäufe der Bank of England Ende der 1990er. Während die Details derartiger Goldverkäufe immer geheim gehalten werden, und sich deren Gründe unterscheiden - wie Rettungspakete der Bullionbanken oder Neuverteilungen der Bestände an andere Zentralbanken - so wirken sich die Ankündigungen derartiger Goldverkäufe normalerweise negativ auf den Goldpreis aus.
Es gibt viele Beispiele von Zentralbankern, die Beeinflussungen des Goldmarktes besprechen. Im Juli 1998 sagte der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve, Alan Greenspan, vor dem US-Kongress aus und erklärte: "Zentralbanken sind dazu bereit, Gold in großen Mengen zu verleihen, sollte der Preis steigen."
Im Juni 2005 meinte William R. White von der BIZ, dass eines der Ziele der Zentralbankenkooperation gewesen wäre, "sich zusammenzuschließen, um die Preise der Vermögenswerte (vor allem Gold und Devisen) in den Situationen zu beeinflussen, in denen dies als nützlich empfunden wird."
Im Jahr 2008 hieß es aus dem schweizerischen Hauptquartier der BIZ in einer Präsentation vor den Zentralbankern sogar, dass eine der angebotenen Dienstleistungen, die Beeinflussung der Goldmärkte sei.
Im Jahr 2011 meinte ein Goldhändler der BIZ auf seinem LinkedIn-Profil sogar, dass es eine seiner Verantwortungen sei, die Liquidität für derartige Eingriffe zu verwalten. Nachdem dies veröffentlicht wurde, änderte er schnell sein LinkedIn-Profil.
© Ronan Manly
BullionStar
Dieser Artikel wurde am 28. März 2018 auf www.bullionstar.com und zuvor auf RT.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.