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Gold und Zinsen - Es gibt keine Verbindung

11.05.2018  |  Kelsey Williams
Wieder und wieder finden die folgende oder ähnliche Aussagen ihren Weg in die Goldkommentare:

"… Aussichten auf höhere US-Zinsen können Aufwärtsbewegungen einzuschränken. Man darf nicht vergessen, dass Gold ein Vermögenswert ist, der keinen Gewinn abwirft und dazu tendiert, seine Anziehungskraft in einem Umfeld höherer Zinsen zu verlieren."

Eine Variation dieser Aussage:

"Da Gold keinerlei Renditen abwirft, fällt es dem Edelmetall schwer, mit den Zinsen mitzuhalten."

Die Aussagen deuten eine Verbindung zwischen Gold und Zinsen an. Und die angedeutete Korrelation lässt vermuten, dass höhere Zinsen zu niedrigeren Goldpreisen führen.

Sollte das der Fall sein, dann müsste es einen historischen Präzedenzfall geben, der diese Verbindung untermauert. Es gibt ihn. Und wir müssen nur einige Jahre zurückgehen, um ihn zu finden. Aber er untermauert die Korrelation nicht; er widerlegt sie.

Während der 10-Jahres-Zeitspanne von 2001 bis 2011 stieg der Goldpreis von 275 Dollar je Unze auf ein Hoch von beinahe 1.900 Dollar je Unze. Und während des gesamten Zeitraums setzten die Zinsen ihren langfristigen Abwärtstrend fort.

In diesem Beispiel wird angenommen, dass die ursprüngliche Verbindung durch das gegenteilige Szenario belegt wurde - geringere Zinsen und höhere Goldpreise. So weit, so gut.

Lassen Sie uns nun jedoch etwas weiter an der Zeitlinie zurückgehen. Zwischen 1970 und 1980 stieg der Goldpreis von 35 Dollar je Unze auf 850 Dollar je Unze. Anstatt jedoch zu sinken, schossen die Zinsen damals in die Höhe.

Anstatt "kaum mithalten" zu können, galoppierte Gold im Angesicht immer höher steigender Zinsen und immer geringerer Nachfrage nach hochverzinslichen Vermögenswerten voran.

Die höheren Zinsen spiegelten die niedrigeren Preise der Anleihen und vor allem der US-amerikanischen Staatsanleihen wider. Die Rendite der 10-Jahres-Staatsanleihe überschritt 15%. Was Fragen aufwirft, wenn man das Folgende liest:

"Höhere Zinsen steigern den Wert des Dollars, indem US-amerikanische Vermögenswerte für Investoren, die auf der Suche nach Renditen sind, attraktiver werden"

Wir betrachten also zwei Jahrzehnte, in denen der Goldpreis überdurchschnittlich stieg. Und die Zinsen verhielten sich in beiden Zeitspannen komplett gegensätzlich. Es besteht einfach keine Verbindung zwischen Gold und Zinsen.

Des Weiteren gibt es keine Verbindung zwischen Gold und 1) sozialen Unruhen oder 2) weltweitem Terrorismus oder 3) Weltkriegen. Gold ist keine Absicherung, kein sicherer Hafen, und auch keine Investition. Es ist echtes Geld.

Aber gibt es etwas, mit dem Gold in Verbindung steht? Irgendetwas? Warum ändert sich sein Preis? Und wie es scheint, so dramatisch?

In Bezug auf Gold und dessen Preisbewegungen gibt es nur eine Sache, zu der eine Korrelation besteht. Der US-Dollar.

Der US-Dollar ist ein Goldersatz. Gold ist das ursprüngliche Geld. Der Goldpreis ist ein invertiertes Spiegelbild der sich ändernden US-Dollarwerte. Die fortlaufende, ewige Abwertung des Dollars führt im Laufe der Zeit zu stetig steigenden Goldpreisen.

Gold ist der Standard, nicht der US-Dollar. Gold hat sich seine Bezeichnung als echtes Geld in über fünftausend Jahren Geschichte verdient. Es ist das ursprüngliche Geld. Und es ist Realgeld, weil es eine Wertanlage ist.


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