Gold-Fundamentaldaten sind nicht bullisch - noch nicht!
08.05.2018 | Jordan Roy-Byrne
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Vor einigen Wochen näherte sich Gold einem Ausbruch nach oben, als die langfristigen Anleiherenditen - wie die Renditen der 10-Jahres- und 30-Jahres-Staatsanleihen - ebenfalls drohten auszubrechen. Ein Durchbruch der langfristigen Renditen nach oben wäre für Gold bedeutend, da dies eine Zunahme der Inflationserwartungen signalisieren und die Bilanzen eines überschuldeten Unternehmenssektors sowie der US- Regierung unter Druck setzen würde, die bereits das größte Haushaltsdefizit hat, welches zu Friedenszeiten und ohne eine Rezession je verzeichnet wurde. Jedoch sind die Anleiherenditen bisher nicht ausgebrochen, selbst als sich die Massen darauf vorbereiteten. In anderen Worten: Die Anleihen könnten reif für eine Gegentrendrally sein, was bedeutet, dass Renditen bereit für einen Gegentrendrückgang sind.
Gold, Renditen der 30-Jahres-Staatsanleihe, Renditen der 10-Jahres-Staatsanleihe
Doch auch ein Ausbruch der Anleiherenditen nach oben könnte zu einem neuen Aufwärtstrend des Gold/Aktien-Verhältnisses führen. Ein plötzlicher Anstieg der Renditen könnte Probleme für die Wirtschaft und den Aktienmarkt mit sich bringen, von denen Gold dann wiederum profitieren würde. Während sich Gold im Verhältnis zu den Anleihen (nicht gezeigt) in einer neuen Aufwärtsbewegung befindet und sich aktuell gegenüber Fremdwährungen stabilisiert, war das gelbe Edelmetall nicht in der Lage seine Stärke relativ zum Aktienmarkt beizubehalten. Aus marktübergreifender Perspektive betrachtet ist dies das Puzzleteil, welches Gold für den Beginn einen neuen Bullenmarkts noch fehlt..
Gold, Gold/Fremdwährungen, Gold/Aktien
Es wäre keine Überraschung, wenn Gold niedriger korrigieren würde, da die Fundamentaldaten aktuell nicht bullisch sind und sich der US-Dollar (dessen Schwäche Gold im Jahr 2017 unterstützte) mit Aufwärtspotenzial erholt. Auch wenn die Inflationsrate steigt, so steigt sie nicht schnell genug an, um der Zunahme der kurzfristigen Renditen entgegenzuwirken. Ein zukünftiger Ausbruch der langfristigen Renditen nach oben könnte der fehlende Katalysator für Gold sein, da dies Probleme für Wirtschaft und Aktienmarkt verursachen und zu einer lockereren Geldpolitik der US-Notenbank Fed führen würde. Bis dahin sind Trader und Investoren gut beraten, wenn sie sich währenddessen auf Junior-Bergbauunternehmen konzentrieren, die ihren Projekten Mehrwert verleihen können.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 7. Mai 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.