Craig Hemke: Dunkle Szenarios für die Fed werden die Edelmetallpreise nach oben treiben
16.05.2018 | Mike Gleason
Mike Gleason: Es ist mir eine Freude, Craig Hemke vom TF Metals Report begrüßen zu dürfen. Craig betreibt eine der angesehensten und bekanntesten Webseiten der gesamten Branche und befasst sich nun schon seit einem Jahrzehnt mit Edelmetallen. Außerdem veröffentlicht er einige der besten Analysen bezüglich des Bankensystems, der Mängel innerhalb der keynesianischen Wirtschaftslehre und Beweise für die Manipulation an den Gold- und Silbermärkten.
Craig, es ist schon viel zu lange her. Danke, dass Sie wieder bei uns sind. Wie geht es Ihnen?
Craig Hemke: Oh, Mike, es ist mir immer eine Freude. Danke, dass Sie mich wieder eingeladen haben. Seit wir das letzte Mal miteinander geredet haben, habe ich etwas mehr graue Haare und etwas mehr Falten bekommen. Aber das machen die Märkte mit einem, das ist sicher.
Mike Gleason: Ja, das tun sie wirklich. Craig, wir wissen, dass Sie die Dollarrally in den letzten drei Wochen genauestens beobachtet haben. Hiermit wollte ich beginnen. Das kurzfristige Problem ist, dass sich niemand an den Märkten für den Dollarwert relativ zu dem interessiert, was man damit in Wirklichkeit kaufen kann. Die Trader interessieren sich einzig dafür, wie er sich am Devisenmarkt gegenüber anderen Landeswährungen entwickelt.
Und der Dollar hat gegenüber dem Euro und dem Yen an Stärke zugenommen. Nichtsdestotrotz kann man aktuell mit einem Dollar nicht mehr kaufen, als vor drei Wochen. Tatsächlich benötigt man jetzt mehr Dollar als letzten Monat, um ein Barrel Rohöl zu kaufen. Die Leute schätzen noch immer, dass der BIP-Warenkorb pro Jahr nun 2% bis 3% mehr kosten wird. Einige von uns denken, dass die Inflation viel höher lag und liegen wird.
Ich möchte Sie später noch fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Dollarrally noch länger anhalten wird. Doch vorher besprechen wir, wie sich der Dollar aktuell entwickelt. Wir können klar sehen, dass der Dollar gegenüber Papierwährungen stärker wird, und das scheint alles zu sein, worüber jeder sprechen möchte. Währenddessen schwächelt der Dollar jedoch gegenüber Dingen, die wir eigentlich kaufen müssen, wie beispielsweise Rohöl; und es gibt noch weitere Beispiele. Also, erklären Sie uns das, wenn Sie können. Denn es scheint, als würde sich jeder auf das Falsche konzentrieren, Craig.
Craig Hemke: Nun, das scheint wohl immer der Fall zu sein, Mike. In Wirklichkeit hat jeder wahrscheinlich diese Charts betrachtet, die bis ins Jahr 1913 zurückreichen, als die Federal Reserve gegründet wurde und der Dollarwert ist um 98% gesunken.
Das Leid des regulären, durchschnittlichen und alltäglichen Amerikaners begann 1971, als Nixon die sogenannte Unwandelbarkeit des Dollars in Gold außer Kraft setzte. Und das war der Zeitpunkt, zu dem die US-amerikanischen Regierung, das Finanzministerium und die Fed aus den Fugen gerieten und dann, im keynesianischen Sinne, mit dem Gelddruck zur Finanzierung von Waffen und Butter begannen. Alle Sozialprogramme, alle Kriege, all die gesammelten Schulden... Und es ist an dem Punkt, an dem die Dinge wieder aus den Fugen geraten.
Und genau zu diesem Zeitpunkt kann man zurückblicken; als sich der Lebensstandard des durchschnittlichen Amerikaners wirklich begann zu verschlechtern. Das ist der Grund, warum es meiner Generation, Ihrer Generation, Mike, schwerer als beispielsweise unseren Eltern fällt, über die Runden zu kommen. Denn es gibt nicht nur Lebensmittelkosten, sondern auch Steuern, Bildungskosten und alles, was damit verbunden ist; und der Grund dafür ist diese unglaubliche Währungsentwertung.
Was ich mit Währungsentwertung meine? Nun, das versteht jeder, auch wenn man kein Wirtschaftsexperte ist. Jeder kennt Angebot und Nachfrage, oder? Und wenn man das Angebot eines bestimmten Produkts erhöht, entwertet man definitionsgemäß das existierende Angebot dieses Produkts. Es verliert nur an Wert, wenn es mehr und mehr davon gibt. Und damit zerstört all diese Gelddruckerei, all diese Billionen Dollar von TARP und QE, weiterhin jeden Menschen, der nicht zu den oberen 10% der US-amerikanischen Verdiener gehört. Und das ist leider ein Weg, dem wir weiterhin folgen.
Mike Gleason: Ja, diese Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, je höher die Inflation steigt, das ist sicher.
Nun, sprechen wir ein wenig darüber, wie Ihre Prognose für den Dollar lautet, wenn wir betrachten, wie er sich im Verhältnis zu anderen Fiat-Währungen kurzfristig entwickeln wird. Und wo denken Sie, wird sich der DXY Index am Ende des Jahres befinden? Wurde der Abwärtstrend, der vor eineinhalb Jahren begann, durchbrochen?
Craig Hemke: Oh, darüber kann ich Ihnen einiges erzählen. Wenn man eine Entwicklung zu verzeichnen hat, wie wir in den letzten vier Wochen, dann kann das jemandes Kernüberzeugungen ziemlich erschüttern. Aber ich bleibe weiterhin dabei. Ich hatte meine festen Überzeugungen seit der Wahlnacht Donald Trumps. Wir wurden getäuscht; denn wenn Sie sich erinnern, sollte Trump schrecklich für die Märkte sein, oder? Und sobald er gewählt worden war, wurden wir aufs Äußerste betrogen. Wir beschreiben es als die Erzählung von 2017; Oh, nein, das würde wunderbar werden! Der Dollar wird steigen und die Zinsen werden in die Höhe schnellen und all das. Und wir meinten: Das glauben wir nicht.
Und natürlich bildete der Dollar-Index am ersten Handelstag im Januar 2017 eine Spitze bei etwa 104 und fiel dann letztes Jahr bis hinunter auf 91, beendete das Jahr mit 93 und fiel dann erneut im Januar - nun zurück bei 93. Ich denke noch immer, dass er dieses Jahr sinken wird. Ich denke auch, dass es einen Ausbruch in den langfristigen Charts des Rohöls geben wird. Wobei sich Rohöl, wie Sie bereits erwähnt haben, auf seinem höchsten Stand seit Dezember 2014 befindet. Man sieht es am Kupfermarkt und man sieht die Veränderungen an allen Rohstoffmärkten. Sie sagen einem, dass eine weitere Schwäche und keine Stärke des US-Dollars bevorsteht.
Und wenn wir nur den Dollarchart betrachten, dann denke ich, dass er dieses Jahr unter 85 fallen wird. Das wäre eine ziemlich deutliche Bewegung und wir haben nur noch sieben Monate in diesem Jahr. Aber ich denke dennoch, dass er dieses Jahr noch um weitere 10% sinken wird. Und im Endeffekt erinnert man sich wahrscheinlich an das alte Sprichwort darüber, dass man nicht mit der Fed kämpfen soll, und das hat mit den Zinsen zu tun. Ich denke, dass man die Fed und das Weiße Haus an diesem Punkt nicht mehr bekämpfen möchte, da die beiden zusammen einen schwächeren Dollar als Ziel besitzen.
Craig, es ist schon viel zu lange her. Danke, dass Sie wieder bei uns sind. Wie geht es Ihnen?
Craig Hemke: Oh, Mike, es ist mir immer eine Freude. Danke, dass Sie mich wieder eingeladen haben. Seit wir das letzte Mal miteinander geredet haben, habe ich etwas mehr graue Haare und etwas mehr Falten bekommen. Aber das machen die Märkte mit einem, das ist sicher.
Mike Gleason: Ja, das tun sie wirklich. Craig, wir wissen, dass Sie die Dollarrally in den letzten drei Wochen genauestens beobachtet haben. Hiermit wollte ich beginnen. Das kurzfristige Problem ist, dass sich niemand an den Märkten für den Dollarwert relativ zu dem interessiert, was man damit in Wirklichkeit kaufen kann. Die Trader interessieren sich einzig dafür, wie er sich am Devisenmarkt gegenüber anderen Landeswährungen entwickelt.
Und der Dollar hat gegenüber dem Euro und dem Yen an Stärke zugenommen. Nichtsdestotrotz kann man aktuell mit einem Dollar nicht mehr kaufen, als vor drei Wochen. Tatsächlich benötigt man jetzt mehr Dollar als letzten Monat, um ein Barrel Rohöl zu kaufen. Die Leute schätzen noch immer, dass der BIP-Warenkorb pro Jahr nun 2% bis 3% mehr kosten wird. Einige von uns denken, dass die Inflation viel höher lag und liegen wird.
Ich möchte Sie später noch fragen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Dollarrally noch länger anhalten wird. Doch vorher besprechen wir, wie sich der Dollar aktuell entwickelt. Wir können klar sehen, dass der Dollar gegenüber Papierwährungen stärker wird, und das scheint alles zu sein, worüber jeder sprechen möchte. Währenddessen schwächelt der Dollar jedoch gegenüber Dingen, die wir eigentlich kaufen müssen, wie beispielsweise Rohöl; und es gibt noch weitere Beispiele. Also, erklären Sie uns das, wenn Sie können. Denn es scheint, als würde sich jeder auf das Falsche konzentrieren, Craig.
Craig Hemke: Nun, das scheint wohl immer der Fall zu sein, Mike. In Wirklichkeit hat jeder wahrscheinlich diese Charts betrachtet, die bis ins Jahr 1913 zurückreichen, als die Federal Reserve gegründet wurde und der Dollarwert ist um 98% gesunken.
Das Leid des regulären, durchschnittlichen und alltäglichen Amerikaners begann 1971, als Nixon die sogenannte Unwandelbarkeit des Dollars in Gold außer Kraft setzte. Und das war der Zeitpunkt, zu dem die US-amerikanischen Regierung, das Finanzministerium und die Fed aus den Fugen gerieten und dann, im keynesianischen Sinne, mit dem Gelddruck zur Finanzierung von Waffen und Butter begannen. Alle Sozialprogramme, alle Kriege, all die gesammelten Schulden... Und es ist an dem Punkt, an dem die Dinge wieder aus den Fugen geraten.
Und genau zu diesem Zeitpunkt kann man zurückblicken; als sich der Lebensstandard des durchschnittlichen Amerikaners wirklich begann zu verschlechtern. Das ist der Grund, warum es meiner Generation, Ihrer Generation, Mike, schwerer als beispielsweise unseren Eltern fällt, über die Runden zu kommen. Denn es gibt nicht nur Lebensmittelkosten, sondern auch Steuern, Bildungskosten und alles, was damit verbunden ist; und der Grund dafür ist diese unglaubliche Währungsentwertung.
Was ich mit Währungsentwertung meine? Nun, das versteht jeder, auch wenn man kein Wirtschaftsexperte ist. Jeder kennt Angebot und Nachfrage, oder? Und wenn man das Angebot eines bestimmten Produkts erhöht, entwertet man definitionsgemäß das existierende Angebot dieses Produkts. Es verliert nur an Wert, wenn es mehr und mehr davon gibt. Und damit zerstört all diese Gelddruckerei, all diese Billionen Dollar von TARP und QE, weiterhin jeden Menschen, der nicht zu den oberen 10% der US-amerikanischen Verdiener gehört. Und das ist leider ein Weg, dem wir weiterhin folgen.
Mike Gleason: Ja, diese Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer, je höher die Inflation steigt, das ist sicher.
Nun, sprechen wir ein wenig darüber, wie Ihre Prognose für den Dollar lautet, wenn wir betrachten, wie er sich im Verhältnis zu anderen Fiat-Währungen kurzfristig entwickeln wird. Und wo denken Sie, wird sich der DXY Index am Ende des Jahres befinden? Wurde der Abwärtstrend, der vor eineinhalb Jahren begann, durchbrochen?
Craig Hemke: Oh, darüber kann ich Ihnen einiges erzählen. Wenn man eine Entwicklung zu verzeichnen hat, wie wir in den letzten vier Wochen, dann kann das jemandes Kernüberzeugungen ziemlich erschüttern. Aber ich bleibe weiterhin dabei. Ich hatte meine festen Überzeugungen seit der Wahlnacht Donald Trumps. Wir wurden getäuscht; denn wenn Sie sich erinnern, sollte Trump schrecklich für die Märkte sein, oder? Und sobald er gewählt worden war, wurden wir aufs Äußerste betrogen. Wir beschreiben es als die Erzählung von 2017; Oh, nein, das würde wunderbar werden! Der Dollar wird steigen und die Zinsen werden in die Höhe schnellen und all das. Und wir meinten: Das glauben wir nicht.
Und natürlich bildete der Dollar-Index am ersten Handelstag im Januar 2017 eine Spitze bei etwa 104 und fiel dann letztes Jahr bis hinunter auf 91, beendete das Jahr mit 93 und fiel dann erneut im Januar - nun zurück bei 93. Ich denke noch immer, dass er dieses Jahr sinken wird. Ich denke auch, dass es einen Ausbruch in den langfristigen Charts des Rohöls geben wird. Wobei sich Rohöl, wie Sie bereits erwähnt haben, auf seinem höchsten Stand seit Dezember 2014 befindet. Man sieht es am Kupfermarkt und man sieht die Veränderungen an allen Rohstoffmärkten. Sie sagen einem, dass eine weitere Schwäche und keine Stärke des US-Dollars bevorsteht.
Und wenn wir nur den Dollarchart betrachten, dann denke ich, dass er dieses Jahr unter 85 fallen wird. Das wäre eine ziemlich deutliche Bewegung und wir haben nur noch sieben Monate in diesem Jahr. Aber ich denke dennoch, dass er dieses Jahr noch um weitere 10% sinken wird. Und im Endeffekt erinnert man sich wahrscheinlich an das alte Sprichwort darüber, dass man nicht mit der Fed kämpfen soll, und das hat mit den Zinsen zu tun. Ich denke, dass man die Fed und das Weiße Haus an diesem Punkt nicht mehr bekämpfen möchte, da die beiden zusammen einen schwächeren Dollar als Ziel besitzen.