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Die Nachfrage nach dem Horten

18.05.2018  |  Dr. Keith Weiner
Die Zinsen befinden sich seit 1981 in einem Abwärtstrend. In einem anderen Artikel schrieben wir, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und der aktuelle Aufwärtsimpuls nur eine Korrektur darstellt. Wir haben weder technische Analysen, noch der Dollarmenge, noch dem allgemeinen Preisniveau widersprochen.

Stattdessen, haben wir eine Frage gestellt:

Es scheint offensichtlich, dass man die Behauptung, dass sich ein seit drei Jahrzehnten andauernder Trend verändert hat, begründen muss. Die Frage des Tages lautet: Was ist plötzlich passiert? Die Dollarmenge wird zunehmen? Das kennen wir schon. Die Preise werden steigen? Vielleicht.

Um mehr Glaubwürdigkeit ... Nein, streichen wir das. Um überhaupt Glaubwürdigkeit zu erlangen, sollte Ihre Antwort eine Erklärung beinhalten, warum die Zinsen für einen so langen Zeitraum schon fallen. Ist das zu viel verlangt? Ihre Erklärung sollte die folgenden drei Punkte beinhalten:

1. Die Ursache dafür, dass die Zinsen seit einem Großteil der Lebenszeit von Generation X, seit Beginn der Karrieren selbst der ältesten Baby-Boomer, sinken

2. Warum die alte Ursache nun nicht mehr relevant ist

3. Identifizieren Sie eine neue Ursache und zeigen Sie, warum diese den neuen Trend steigender Zinsen vorantreiben wird

Wir haben einen Graphen der BIZ besprochen, der zeigte, dass 10,5% der Unternehmen seit 2015 nicht genügend Bruttoertrag erwirtschaften, um die Zinsen auf ihren Schulden zu zahlen. Auch mit den niedrigeren Zinsen von 2015 stellt dies einen stark wachsenden Trend dar (von 5% im Jahr 2007). Wer weiß, wie stark dieser zugenommen hätte, wenn die Zinsen unverändert geblieben wären? Und wie stark hat er durch den kleinen Zinsaufwärtsimpuls, den wir bisher gesehen haben, zugenommen?

Um den ersten Teil der Frage zu beantworten, haben wir die Ursache des Trends identifiziert. Die Ursache tritt ein, wenn Zinsen > Produktivität (Kapitalerträge in diesem Kontext), und jeder Zinsrückgang drückt die Produktivität nach unten. Es ist ein Sperrklinkeneffekt.

Wir haben versprochen, die Fragen 2 und 3 in diesem Artikel zu beantworten. Wir glauben nicht, dass die alte Ursache nicht mehr relevant ist oder es einen neuen Treiber für höhere Zinsen gibt. Deshalb ist das Thema dieses Artikels: Was würde die alte Ursache außer Kraft setzen und eine neue schaffen?

Lassen Sie uns mit der alten Ursache für die fallenden Zinsen beginnen.

Zinsen > Marginale Produktivität

Es gibt zwei Wege, dieses Verhältnis zu verändern. Die Zinsen könnten unter den Wert der Produktivität fallen. Das erwähnen wir der Vollständigkeit halber, werden dies jedoch nicht näher erläutern, da wir versuchen, steigende Zinsen zu erklären und keinen weiteren Rückgang.

Die andere Möglichkeit ist natürlich, dass die Produktivität steigt. Das bedeutet, dass hochverschuldete Unternehmen (wir betrachten die Marginalen, nicht die wenigen Technologiegiganten mit verhältnismäßig wenig Schulden) einen Weg finden werden, ihre Kapitalerträge zu steigern. Sie können nicht einfach höhere Kredite aufnehmen, um mehr Ausrüstung zu kaufen oder ein schöneres Restaurant zu bauen. Sie müssen entweder die Preise erhöhen oder die Kosten reduzieren. Und wir werden keine Kostenreduzierung betrachten, denn dies ist - ich sage es Ihnen noch einmal - die Ergründung eines Trends generell steigender Preise.

Wir meinen damit keine steigenden Kosten aufgrund von Steuern, regulatorischen, gerichtlichen, ökologischen, Bewilligungs-, Zulassungs-, Konformitäts-, Überprüfungs- und anderer nicht-geldpolitischer Regierungspolitiken. Diese Faktoren können alle die Preise nach oben treiben. Aber beachten Sie, dass sie Gewinnspannen nach unten drücken. Beispielsweise steigt der Benzinpreis aufgrund einer neuen Straßensteuer. Er steigt weiter aufgrund von ökologischen Regulierungen, die den Raffineur dazu zwingen, Ethanol hinzuzufügen. Obwohl die meisten Menschen dies als "Inflation" bezeichnen, hat dies nichts mit dem steigenden Zyklus zu tun.

Mit steigenden Preisen meinen wir, dass alle Unternehmen - von Rohstoffproduzenten, Produzenten von Gütern mit geringer Wertschöpfung, bis hin zu Herstellern von hochwertigen komplexen Produkten - Kaufkraft besitzen. Sie können die Preise beinahe rücksichtslos erhöhen und die Konkurrenz wird mitgehen. Und die Leute werden bezahlen. Die Unternehmen wissen: Sollten die Verbraucher ihre Preise diese Woche nicht bezahlen, können sie ihre Güter einbehalten und die Preise in der nächsten Woche noch weiter erhöhen.

Wenn die Preise so steigen würden, wäre dies ein Glücksfall für strauchelnde Unternehmen. Ihre Gewinnspannen würden sich ausweiten (und ausweiten und ausweiten). Die Zinsen würden rasch unter die marginale Produktivität fallen. Das ist nicht heute der Fall und wird auch nicht sonderlich bald geschehen.


Marginale Zeitpräferenz

Lassen Sie uns die Ursache für den steigenden Zyklus betrachten, als Preise und Zinsen stiegen. Das fand in den Jahren von 1947 bis 1981 statt. Und es ist nicht nur so, dass die Zinsen < Produktivität sind. Die Zinsen unterliegen auch einer marginalen Zeitpräferenz. Das ist entscheidend.

Die Zentralbanken drücken die Zinsen nach unten (anfänglich) unter die Zeitpräferenz. Die darauffolgende Protestreaktion löst einen nach oben gerichteten Sperrklinkeneffekt aus. Die Leute beginnen damit, ihre Fertigwaren zu horten (in den späten 1970er Jahren pflegten Keiths Eltern eine große Anzahl von Thunfischdosen zu Hause zu lagern). Und Unternehmen nehmen Kredite auf, um ihren Bestand an Rohmaterialien (Rohstoffe) zu vergrößern und zusätzlich Bestandspuffer für jede Phase innerhalb des Produktionsprozesses zu besitzen.


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