Frank Holmes: Der neue Rohstoff-Superzyklus und innovative Ideen am Goldmarkt
22.05.2018 | The Gold Report
Die Voraussetzungen für höhere Preise und eine höhere Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen könnten gegeben sein. In diesem Interview mit Streetwise Reports diskutiert Frank Holmes, der CEO von U.S. Global Investors, den Superzyklus am Rohstoffmarkt, die Faktoren dahinter und warum einige Rohstoffe davon stärkeren Auftrieb erhalten könnten als andere. Zudem erklärt er, wie Investoren vom neuen Trend profitieren können und welche Rolle Gold bei all dem spielt.
The Gold Report: Frank, danke, dass Sie heute hier sind. Lassen Sie uns über den Superzyklus am Rohstoffmarkt sprechen. Vielleicht können Sie zunächst einmal erklären, was ein Superzyklus überhaupt ist.
Frank Holmes: Dazu gibt es jede Menge Analysen. Erst vor Kurzen führte eine neue Studie Belege für Superzyklen an, insbesondere am Rohstoffmarkt. Die Experten glauben, dass wir uns in der Mitte eines solchen Zyklus befinden.
Doch treten wir zunächst einen Schritt zurück. Ich bin der Ansicht, dass die Politik der Regierungen einen Wandel ankündigt. Das steht sogar in all unseren Prospekten, davon sind wir wirklich überzeugt. Die Finanzpolitik der Regierungen unterteilt sich im Wesentlichen in Währungs- und Fiskalpolitik. Letztere umfasst die Erhebung von Steuern und das Ausgeben der auf diese Weise erzielten Staatseinnahmen, sowie alle Regulierungen, während die Währungspolitik Fragen der Zinspolitik und der Geldmenge regelt.
Der finanzpolitische Kurs der Regierungen ist also der wichtigste übergeordnete Faktor für die Rohstoffmärkte, wobei es entscheidend ist, wie die Regierungen mit dem Geld umgehen. Der letzte Rohstoff-Boom begann in Lateinamerika und Afrika, aber ein großer Teil der dadurch erwirtschafteten Steuergelder wurde verschwendet oder gestohlen. Das Geld kam also nie dem Aufbau der Wirtschaft zu Gute.
Die Ausnahme ist in dieser Hinsicht China. Dort wurde der Ausbau der Infrastruktur stark vorangetrieben und das Straßennetz um 20.000 Meilen erweitert. Außerdem sind städtische und überregionale Schienennetze im Umfang von 25.000 Meilen im Entstehen und es werden hochmoderne Züge gebaut, die mit Lichtgeschwindigkeit über den Permafrostboden hinweg rasen.
Ich bin schon vor einigen Jahren mit meinem Vorstand von Shanghai nach Peking gefahren, mit einer Geschwindigkeit von 220 Meilen pro Stunde und zehn Meter über dem Boden. Sie konnten selbst erleben, wie die Chinesen ihr Kapital verwenden. Aus diesem Grund hat das Land auch eine so starke Wirtschaft.
Der letzte große Zyklus konzentrierte sich auf Amerika, doch der neue, 50- bis 60-jährige Zyklus findet in China statt. Die erste große Welle war der Bau der Stauseen; dann folgten die Straßen und Hochgeschwindigkeitszüge. Der nächste große Schritt ist das Projekt der Neuen Seidenstraße, das rund 65 Länder miteinander verbinden wird. China wird dieses Projekt finanzieren und seine neusten Technologien einsetzen.
China kann schneller Straßen bauen und Gleise legen als jedes amerikanische Unternehmen. Dieses Projekt ist von immenser Bedeutung, denn damit kann China seine Verbindung zu all den Ländern entlang der Seidenstraße stärken. Wie die Regierungen mit den Kapitalflüssen umgehen, wird darüber entscheiden, ob hier ein nachhaltiger, langfristiger Superzyklus entsteht - oder ob er endet.
Bislang wetten alle darauf, dass es für die chinesische Wirtschaft künftig abwärts geht, aber ich denke, dass das ein Fehler ist. Ich höre die typischen Argumente schon seit 1994, als ich den China Region Fund (USCOX) ins Leben rief.
In einem typischen 60-jährigen Rohstoff-Superzyklus gibt es untergeordnete 10-Jahres-Zyklen. Wir haben im Grunde genommen gerade einen 10-jährigen Abwärtstrend hinter uns. Wir erlebten eine enorme Aufwärtsbewegung, dann eine Korrektur mit anschließender Erholung, und dann sanken die Kurse tiefer und tiefer. Bei allen wichtigen Rohstoffen mangelte es in den letzten Jahren an Explorationsprogrammen, neuen Entdeckungen und der Entwicklung vielversprechender Projekte.
Gleichzeitig druckt die Welt jedoch in einem schier unglaublichen Tempo mehr Geld und die Weltbevölkerung wächst weiter. China hat sich von der Ein-Kind-Politik verabschiedet. Ein Großteil der Überschüsse an den Rohstoffmärkten, sei es nun Öl oder jedes andere Produkt, wurde während des Abwärtstrends aufgebraucht. Das ist ein gutes Zeichen. Jetzt befinden wir uns in der nächsten Welle, im nächsten Aufwärtstrend.
The Gold Report: Glauben Sie, dass im nächsten Zyklus alle Rohstoffe ähnlich reagieren werden? Welche Sektoren werden die größten Gewinner sein?
The Gold Report: Frank, danke, dass Sie heute hier sind. Lassen Sie uns über den Superzyklus am Rohstoffmarkt sprechen. Vielleicht können Sie zunächst einmal erklären, was ein Superzyklus überhaupt ist.
Frank Holmes: Dazu gibt es jede Menge Analysen. Erst vor Kurzen führte eine neue Studie Belege für Superzyklen an, insbesondere am Rohstoffmarkt. Die Experten glauben, dass wir uns in der Mitte eines solchen Zyklus befinden.
Doch treten wir zunächst einen Schritt zurück. Ich bin der Ansicht, dass die Politik der Regierungen einen Wandel ankündigt. Das steht sogar in all unseren Prospekten, davon sind wir wirklich überzeugt. Die Finanzpolitik der Regierungen unterteilt sich im Wesentlichen in Währungs- und Fiskalpolitik. Letztere umfasst die Erhebung von Steuern und das Ausgeben der auf diese Weise erzielten Staatseinnahmen, sowie alle Regulierungen, während die Währungspolitik Fragen der Zinspolitik und der Geldmenge regelt.
Der finanzpolitische Kurs der Regierungen ist also der wichtigste übergeordnete Faktor für die Rohstoffmärkte, wobei es entscheidend ist, wie die Regierungen mit dem Geld umgehen. Der letzte Rohstoff-Boom begann in Lateinamerika und Afrika, aber ein großer Teil der dadurch erwirtschafteten Steuergelder wurde verschwendet oder gestohlen. Das Geld kam also nie dem Aufbau der Wirtschaft zu Gute.
Die Ausnahme ist in dieser Hinsicht China. Dort wurde der Ausbau der Infrastruktur stark vorangetrieben und das Straßennetz um 20.000 Meilen erweitert. Außerdem sind städtische und überregionale Schienennetze im Umfang von 25.000 Meilen im Entstehen und es werden hochmoderne Züge gebaut, die mit Lichtgeschwindigkeit über den Permafrostboden hinweg rasen.
Ich bin schon vor einigen Jahren mit meinem Vorstand von Shanghai nach Peking gefahren, mit einer Geschwindigkeit von 220 Meilen pro Stunde und zehn Meter über dem Boden. Sie konnten selbst erleben, wie die Chinesen ihr Kapital verwenden. Aus diesem Grund hat das Land auch eine so starke Wirtschaft.
Der letzte große Zyklus konzentrierte sich auf Amerika, doch der neue, 50- bis 60-jährige Zyklus findet in China statt. Die erste große Welle war der Bau der Stauseen; dann folgten die Straßen und Hochgeschwindigkeitszüge. Der nächste große Schritt ist das Projekt der Neuen Seidenstraße, das rund 65 Länder miteinander verbinden wird. China wird dieses Projekt finanzieren und seine neusten Technologien einsetzen.
China kann schneller Straßen bauen und Gleise legen als jedes amerikanische Unternehmen. Dieses Projekt ist von immenser Bedeutung, denn damit kann China seine Verbindung zu all den Ländern entlang der Seidenstraße stärken. Wie die Regierungen mit den Kapitalflüssen umgehen, wird darüber entscheiden, ob hier ein nachhaltiger, langfristiger Superzyklus entsteht - oder ob er endet.
Bislang wetten alle darauf, dass es für die chinesische Wirtschaft künftig abwärts geht, aber ich denke, dass das ein Fehler ist. Ich höre die typischen Argumente schon seit 1994, als ich den China Region Fund (USCOX) ins Leben rief.
In einem typischen 60-jährigen Rohstoff-Superzyklus gibt es untergeordnete 10-Jahres-Zyklen. Wir haben im Grunde genommen gerade einen 10-jährigen Abwärtstrend hinter uns. Wir erlebten eine enorme Aufwärtsbewegung, dann eine Korrektur mit anschließender Erholung, und dann sanken die Kurse tiefer und tiefer. Bei allen wichtigen Rohstoffen mangelte es in den letzten Jahren an Explorationsprogrammen, neuen Entdeckungen und der Entwicklung vielversprechender Projekte.
Gleichzeitig druckt die Welt jedoch in einem schier unglaublichen Tempo mehr Geld und die Weltbevölkerung wächst weiter. China hat sich von der Ein-Kind-Politik verabschiedet. Ein Großteil der Überschüsse an den Rohstoffmärkten, sei es nun Öl oder jedes andere Produkt, wurde während des Abwärtstrends aufgebraucht. Das ist ein gutes Zeichen. Jetzt befinden wir uns in der nächsten Welle, im nächsten Aufwärtstrend.
The Gold Report: Glauben Sie, dass im nächsten Zyklus alle Rohstoffe ähnlich reagieren werden? Welche Sektoren werden die größten Gewinner sein?