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Frank Holmes: Der neue Rohstoff-Superzyklus und innovative Ideen am Goldmarkt

22.05.2018  |  The Gold Report
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Meiner Meinung nach werden wir im Goldsektor mehr innovative Ideen dieser Art sehen. Für Gold wird das von großer Bedeutung sein, denn bei 60% der Goldnachfrage handelt es sich um "Love Trades", wie ich es nenne, also um Goldkäufe, die durch eine Zuneigung zu dem gelben Metall und nicht durch Angst motiviert sind.


The Gold Report: Und der Goldpreis selbst? Haben Sie bestimmte Prognosen oder Kursziele?

Frank Holmes: Ich hatte vorhergesagt, dass Gold in diesem Jahr auf 1.500 $ steigen könnte. Ich denke, dass die Zinsen kurzfristig den einzigen Gegenwind darstellen. Wenn wir die Inflation betrachten und die Berechnungsgrundlage der 1980er Jahre verwenden, dann liegt die Inflationsrate derzeit in der Nähe von 10%. Verwenden wir das Modell der 1990er Jahre, liegt sie bei etwa 8%. Daher gehe ich davon aus, dass die offiziellen Daten und der Verbraucherpreisindex zu niedrig sind und der tatsächlichen Inflation nicht einmal ansatzweise gerecht werden.

Die Federal Reserve von New York hat ihre eigene Berechnungsgrundlage für die Inflation und ihre Werte sind 20% höher als der Verbraucherpreisindex. Selbst wenn die nominellen Zinsen steigen, bleiben die Realzinsen also negativ, weil die tatsächliche Inflationsrate viel höher ist. Sollte das von offizieller Seite anerkannt werden, wäre das ein wichtiger Wendepunkt.

Wenn es hieße "Nunja, realistisch betrachtet liegt die Inflationsrate bei unseren heutigen Konsumgewohnheiten in Wirklichkeit bei 6%", würde das bedeuten, dass die Zinsen im Vergleich dazu extrem niedrig sind. Das würde zur Neubewertung des Goldes führen und der Kurs könnte tausende Dollar steigen.


The Gold Report: Wollen Sie den Anlegern noch Hinweise auf bestimmte Unternehmen geben, die Ihrer Ansicht nach interessant sein könnten?

Frank Holmes: Im letzten Jahr habe ich einen Goldaktien-ETF namens U.S. Global GO GOLD and Precious Metal Miners ETF gegründet, der bezüglich seiner Performance gegenüber dem GDXJ konkurrenzfähig ist. Mit Blick auf individuelle Unternehmen würde ich vor allem auf spekulative Investments wie z. B. Gran Colombia Gold Corp. setzen, wo es positive unternehmensinterne Entwicklungen zu verzeichnen gibt.

Gran Colombia hat die eigene Bilanz umstrukturiert und wenn ich mir das Verhältnis der Marktkapitalisierung zum Unternehmenswert ansehe, schätze ich, dass diese Aktie das Potential hat, ihren Wert zu vervierfachen. Auch das Board of Directors ist stark besetzt, mit echten Profis und Bergbauingenieuren wie Mark Wellings und Mark Ashcroft. Ich denke, dass es sich für Investoren lohnt, sich dieses Unternehmen genauer anzusehen.

Wenn Sie dagegen wirklich auf Nummer sicher gehen und in große Unternehmen investieren wollen, würde ich eher Franco-Nevada Corp., Wheaton Precious Metals Corp. oder Royal Gold Inc. empfehlen. Diese Unternehmen machen 30% unseres ETFs aus und bieten auch für sich genommen einen einzigartigen Wert.

Das Wichtigste ist, dass sie enorme Einnahmen erzielen. Zum Vergleich: Goldmach Sachs hat Einnahmen in Höhe von 1 Million Dollar je Mitarbeiter, Franco-Nevada dagegen 21 Millionen Dollar pro Mitarbeiter. Das Unternehmen hält zudem Royalties auf Goldprojekte von Barrick und Newmont, die zusammen im Schnitt 600.000 $ pro Mitarbeiter generieren.

Es ist also viel effizienter, in ein Unternehmen wie Franco-Nevada zu investieren, als Aktien von Barrick etc. zu kaufen. Franco-Nevada hat außerdem keine Schulden und hat in seiner Geschichte mehr Dividenden ausgezahlt als die großen Minengesellschaften wie Barrick oder Newmont. Das Gleiche gilt für Wheaton. Zudem zahlen diese Unternehmen typischerweise höhere Dividenden, wenn die Gold- und Silberpreise steigen. Meiner Ansicht nach sind Unternehmen mit diesem einzigartigen Geschäftskonzept für Investoren äußerst interessant.


The Gold Report: Haben Sie noch abschließende Gedanken oder Bemerkungen, die Sie mit uns teilen möchten?

Frank Holmes: Ich denke, dass der Goldpreis steigen wird, und ich glaube auch, dass die Preise von Metallen wie Kupfer und Aluminium steigen werden. Dafür muss man sich nur die demografischen Entwicklungen auf unserer Welt ansehen.


The Gold Report: Danke, dass Sie sich heute Zeit für uns genommen haben, Frank.


© The Gold Report



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Der Artikel wurde am 8. Mai 2018 auf www.theaureport.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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