Der Aktienmarkt ist wichtiger für Gold als der US-Dollar
07.06.2018 | Jordan Roy-Byrne
Die fundamentalen Treiber für Gold und den US-Dollar sind ähnlich und deshalb folgen sie üblicherweise einem gemeinsamen Trend. Negative und/oder fallende Realzinsen treiben Gold voran, und dasselbe gilt für den Dollar - jedoch unter Beachtung der Unterschiede zwischen den anderen konkurrierenden Währungen. Wenn die Realzinsen in den USA steigen oder stark sind, ist das bearisch für Gold und bullisch für den US-Dollar. Das Gegenteil trifft also zu. Und da der US-Dollar die weltweite Reservewährung ist, konkurriert er von Natur aus mit Gold, das eine Alternative darstellt. Davon abgesehen, lassen sowohl die Geschichte als auch kürzliche Preisbewegungen vermuten, dass die Schwäche des Aktienmarktes wichtiger für die Zukunft des Goldes ist, als die Schwäche des US-Dollars.
Wir möchten den Einfluss des US-Dollars (bezüglich des Goldes) nicht kleinreden, aber seine Schwäche vom Frühjahr 2017 bis zum ersten Quartal 2018 war nicht in der Lage, den Edelmetallsektor bedeutend zu beeinflussen. Seit die Edelmetalle im Sommer 2016 Hochs bildeten, hatte der US-Dollarindex zwei neue Tiefs zu verzeichnen (eines im September 2017 und eines im Frühjahr 2018); dennoch stiegen die Edelmetalle (mit Ausnahme von Gold) nicht einmal annähernd auf das Niveau von 2016. Zudem übertraf der Aktienmarkt Gold, Goldbergbauaktien und Silber während des kürzlichen Rückgangs des US-Dollarindex von beinahe 104 auf 88. Es ist offensichtlich, dass Gold etwas anderes braucht, um in einen Bullenmarkt eintreten zu können.
Wie wir oft diskutiert haben, schneidet Gold weiterhin schlechter als der Aktienmarkt ab. Und betrachtet man dies aus einer Perspektive zwischen den Märkten, so hat dies verhindert, dass das gelbe Edelmetall in einen echten Bullenmarkt eintritt.
Die Geschichte argumentiert, dass Gold sich nicht in einem echten und deutlichen Bullenmarkt befinden kann, wenn es den Aktienmarkt nicht übertrifft. Im unteren Chart plotten wir Gold (schwarz) mit dem Verhältnis zwischen Gold und dem S&P 500 (blau).
In den 1970er und 2000er Jahren bewegen sich die beiden Plots in dieselbe Richtung.
Beachten Sie jedoch das, was in der Zeit zwischen 1993 bis 1996, zwischen 1985 bis 1987 und in den letzten Jahren passiert ist. Das waren "Goldbullenmärkte". Diese waren jedoch recht schwach, da Gold den Aktienmarkt in diesen Zeiten nicht konsistent übertraf. (Nebenbemerkung: Gold entwickelte sich nur im Spätjahr 1987 besser als der Aktienmarkt, nachdem dieser zusammenbrach und der Edelmetallbullenmarkt endete. Obwohl der Dollar Mitte der 1980er Jahre massive Rückgänge verzeichnete, entwickelte sich Gold in diesem Zeitraum nur mäßig besser).
Die Wahrheit ist, dass die Realzinsen üblicherweise dem Aktienmarkt folgen.
Aktuell ist es so, dass sich die Wirtschaft gut entwickelt, wenn der Aktienmarkt weiterhin steigt, und das bedeutet, dass die Fed die Zinsen weiterhin erhöhen wird. Das wiederum bedeutet, dass die Realzinsen (zumindest kurzfristig, und das ist es, was Gold beeinflusst) stabil bleiben oder sogar steigen werden.
Letzte Woche haben wir die Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Zeit und dem Zyklus im Zeitraum von 1999 bis 2000 besprochen. Interessanterweise verzeichnete der Aktienmarkt im März 2000 ein Hoch - 16 Monate, bevor der US-Dollar ein Hoch erreichte. Wenn die aktuelle Erholung des US-Dollars der Beginn einer viel größeren Bewegung ist, dann erwarte ich, dass der Aktienmarkt einen Höchststand vor dem US-Dollar erreichen wird.
Der andere bullische Katalysator für Gold (eine Beschleunigung der Inflation) ist gleichzeitig bearisch für den Aktienmarkt, da eine steigende Inflation zu fallenden Margins (für Unternehmen) und fallenden Vielfachen für Aktien führt.
In jedem Fall ist es ziemlich offensichtlich, dass ein Goldbullenmarkt nicht ohne einen Aktienbärenmarkt beginnen oder stattfinden wird. Ein Aktienbärenmarkt würde positive grundlegende Entwicklungen für Gold entweder auslösen oder sich mit ihnen decken. Sicher, ein Rückgang des US-Dollars kann Gold sicherlich stabilisieren oder mittelfristig Rallyes unterstützen. Jedoch ist es für den Beginn eines großen Bullenmarktes wichtiger (als ein rückläufiger US-Dollar), dass Gold den Aktienmarkt übertrifft.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 06. Juni 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Wir möchten den Einfluss des US-Dollars (bezüglich des Goldes) nicht kleinreden, aber seine Schwäche vom Frühjahr 2017 bis zum ersten Quartal 2018 war nicht in der Lage, den Edelmetallsektor bedeutend zu beeinflussen. Seit die Edelmetalle im Sommer 2016 Hochs bildeten, hatte der US-Dollarindex zwei neue Tiefs zu verzeichnen (eines im September 2017 und eines im Frühjahr 2018); dennoch stiegen die Edelmetalle (mit Ausnahme von Gold) nicht einmal annähernd auf das Niveau von 2016. Zudem übertraf der Aktienmarkt Gold, Goldbergbauaktien und Silber während des kürzlichen Rückgangs des US-Dollarindex von beinahe 104 auf 88. Es ist offensichtlich, dass Gold etwas anderes braucht, um in einen Bullenmarkt eintreten zu können.
Wie wir oft diskutiert haben, schneidet Gold weiterhin schlechter als der Aktienmarkt ab. Und betrachtet man dies aus einer Perspektive zwischen den Märkten, so hat dies verhindert, dass das gelbe Edelmetall in einen echten Bullenmarkt eintritt.
Die Geschichte argumentiert, dass Gold sich nicht in einem echten und deutlichen Bullenmarkt befinden kann, wenn es den Aktienmarkt nicht übertrifft. Im unteren Chart plotten wir Gold (schwarz) mit dem Verhältnis zwischen Gold und dem S&P 500 (blau).
Gold (schwarz) & Verhältnis zwischen Gold und S&P 500 (blau)
In den 1970er und 2000er Jahren bewegen sich die beiden Plots in dieselbe Richtung.
Beachten Sie jedoch das, was in der Zeit zwischen 1993 bis 1996, zwischen 1985 bis 1987 und in den letzten Jahren passiert ist. Das waren "Goldbullenmärkte". Diese waren jedoch recht schwach, da Gold den Aktienmarkt in diesen Zeiten nicht konsistent übertraf. (Nebenbemerkung: Gold entwickelte sich nur im Spätjahr 1987 besser als der Aktienmarkt, nachdem dieser zusammenbrach und der Edelmetallbullenmarkt endete. Obwohl der Dollar Mitte der 1980er Jahre massive Rückgänge verzeichnete, entwickelte sich Gold in diesem Zeitraum nur mäßig besser).
Die Wahrheit ist, dass die Realzinsen üblicherweise dem Aktienmarkt folgen.
Aktuell ist es so, dass sich die Wirtschaft gut entwickelt, wenn der Aktienmarkt weiterhin steigt, und das bedeutet, dass die Fed die Zinsen weiterhin erhöhen wird. Das wiederum bedeutet, dass die Realzinsen (zumindest kurzfristig, und das ist es, was Gold beeinflusst) stabil bleiben oder sogar steigen werden.
Letzte Woche haben wir die Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Zeit und dem Zyklus im Zeitraum von 1999 bis 2000 besprochen. Interessanterweise verzeichnete der Aktienmarkt im März 2000 ein Hoch - 16 Monate, bevor der US-Dollar ein Hoch erreichte. Wenn die aktuelle Erholung des US-Dollars der Beginn einer viel größeren Bewegung ist, dann erwarte ich, dass der Aktienmarkt einen Höchststand vor dem US-Dollar erreichen wird.
Der andere bullische Katalysator für Gold (eine Beschleunigung der Inflation) ist gleichzeitig bearisch für den Aktienmarkt, da eine steigende Inflation zu fallenden Margins (für Unternehmen) und fallenden Vielfachen für Aktien führt.
In jedem Fall ist es ziemlich offensichtlich, dass ein Goldbullenmarkt nicht ohne einen Aktienbärenmarkt beginnen oder stattfinden wird. Ein Aktienbärenmarkt würde positive grundlegende Entwicklungen für Gold entweder auslösen oder sich mit ihnen decken. Sicher, ein Rückgang des US-Dollars kann Gold sicherlich stabilisieren oder mittelfristig Rallyes unterstützen. Jedoch ist es für den Beginn eines großen Bullenmarktes wichtiger (als ein rückläufiger US-Dollar), dass Gold den Aktienmarkt übertrifft.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 06. Juni 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.