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Gold - Das einzige Geld, das nicht entwertet werden kann

08.06.2018  |  Egon von Greyerz
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Bei 5.000 $ pro Unze Gold ergäbe sich auch nur ein prozentualer Anteil von 4% an den globalen Vermögensanlagen, wie im Szenario oben beschrieben. An diesem Punkt wird Gold beginnen, seine Geldfunktion wieder zu erfüllen, so wie es geschichtlich betrachtet immer schon der Fall gewesen ist. Während Aktien, Anleihen sowie Immobilien- und Grundbesitz einbrechen, übernimmt Gold wieder seine monetäre Bestimmung.

Tabelle 3 zeigt das aus meiner Sicht minimale Szenario. Da die Anlagenotierungen in den vergangenen 38 Jahren um das 26-fache gestiegen sind, wäre eine Korrektur von 75% total normal. Anschließend lägen die globalen Asset-Preise immer noch 8-mal so hoch wie 1980. Sobald die Finanzkrise sich verschärft, wird Gold nach und nach seinen realen, inflationsbereinigten Wert zeigen. Die Tabelle unten setzt den Goldpreis bei 10.000 $ an, doch der tatsächlich inflationsbereinigte Preis (mit 1980 als Basisjahr) liegt näher an 17.000 $.


3. Globale Vermögensanlagen 75% im minus - Gold bei 10.000 $

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Wer glaubt, ein 75%iger Verfall sei unmöglich, der sei daran erinnert, was 1929 mit dem Dow passierte. Damals brach der Dow um 90% ein - unter einem ökonomischen Szenario, das deutlich freundlicher als das heutige war. Die USA waren damals eine Gläubigernation und die globale Schuldensituation war unbedeutend im heutigen Vergleich. Nicht nur, dass der Dow um 90% fiel, es dauerte zudem ganze 25 Jahre, bis er wieder den 1929 markierten Spitzenstand erreichte. Wahrscheinlich wird der kommende Einbruch nicht nur größer als 75% sein, die Erholung wird aufgrund des globalen Wesens dieser Krise und des anschließend folgenden Finanzdebakels zudem länger als 25 Jahre dauern.


Gold - Das einzige vertrauenswürdige Geld

Ein Goldpreis von 10.000 $ in Kombination mit einem 75 %igen Einbruch bei den globalen Asset-Notierungen würde bedeuten, dass Gold einen Anteil von 17% an den Gesamtvermögensanlagen hätte. Das mag extrem viel klingen. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Gold an diesem Punkt reales Geld sein wird und wahrscheinlich auch das einzige vertrauenswürdige Geld, wenn die Fiat-Währungen ihren intrinsischen Wert von null erreichen. Zudem werden die Investoren panisch aus Aktien und Anleihen fliehen und Gold als Fluchthafen-Investment kaufen.

Nach heutiger Bewertung liegen die globalen Vermögensanlagen beim 174-fachen von Gold. Wenn diese Assets um 75% sinken und Gold 10.000 $ erreicht, dann wären die globalen Vermögenswerte (ausschließlich Gold) nur noch 5-mal so viel wert wie das gesamte Gold der Welt. Das bedeutet, dass die globalen Vermögenswerte relativ zum Gold bis 2025 um 97% sinken würden. Ich bin mir sicher, dass viele Leute derartigen Proportionen skeptisch gegenüberstehen würden. Es scheint fast schon irreal, dass Gold ein so wertvolles Asset werden kann - verglichen mit anderen Vermögensanlagen.

Im Panikszenario werden sich die Bewertungen jedoch komplett von den heutigen massiven Überbewertungen unterscheiden. Wir werden Kurs-Gewinn-Verhältnisse zwischen 1-5 sehen, selbst für gute Unternehmen. Folglich kann ein Unternehmen zu den Gewinnen von 1 bis 5 Jahren gekauft werden. Die Dividenden der ganz wenigen Unternehmen, die sich überhaupt noch Dividendenausschüttungen leisten können, werden 10-20% betragen. Die Renditen für Mietimmobilien werden bei 20 % oder mehr liegen.

Skeptiker, die die aktuellen Exzesse für die Norm halten, müssen dahingehend Folgendes in Betracht ziehen: Bei dem von mir beschriebenen Szenario existiert kein zuverlässiges oder vertrauenswürdiges Giralgeld mehr - Gold ist das einzige Geld, über das nur sehr wenige verfügen.

Natürlich ist die Frage zulässig, ob die staatlichen Behörden dieser Welt es überhaupt zulassen würden, dass Goldbesitzer so mächtig werden. Würden diese Behörden Gold denn nicht besteuern oder gar konfiszieren? Meiner Meinung nach ist Besteuerung viel wahrscheinlicher als Konfiszierung. Noch wahrscheinlicher ist aber, dass die großen Goldeigentümer wie China und Russland angesichts ihrer Goldbestände schon in einer extrem starken Position sein werden. Dann würden wir auch Klarheit darüber bekommen, ob den USA überhaupt noch etwas von jenen angeblichen 8.000 Tonnen geblieben ist.

Ein weiterer Grund, der gegen das Funktionieren von starker Besteuerung oder Konfiszierung von Gold spricht: Viele Regierungen werden an diesem Punkt schon die Kontrolle verloren haben. Sie haben kein Geld mehr, um Staatsbedienstete zu bezahlen, einschließlich der Steuerbeamten.

Also: Goldbesitzer, die sich heute anteilig magere 0,6% der globalen Vermögenswerte leisten können, könnten sich innerhalb der nächsten 7 Jahre 16% leisten. Noch wichtiger: Ein 97%iger Wertverfall von Aktien, Anleihen sowie Immobilien- und Grundbesitz relativ zu Gold repräsentiert den massivsten Vermögenstransfer der Geschichte.


Doppelfunktion von Gold

Selbstverständlich lässt sich der exakte Umfang des Einbruchs bei den Investitionsanlagen unmöglich vorhersagen. Was aber als buchstäblich sicher gelten kann: Gold wird, im Verhältnis zu anderen Assets, erheblich an Wert gewinnen. Somit kommt Gold eine sehr wichtige Doppelfunktion zu:
  • erstens als Vermögensschutz und Versicherung gegen ein verkommenes Finanzsystem sowie massiv überbewertete Investitionsanlagen

  • zweitens im Kontext seines Kapitalwertsteigerungspotentials, das heute größer ist als jemals zuvor in der Geschichte.

© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 01. Juni 2018 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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