Die Zukunft des Geldes: Island oder Schweden?
13.07.2018 | John Paul Koning
Schweden ist das Paradebeispiel einer bargeldlosen Gesellschaft. Es gibt jede Menge Anekdoten über Bettler, die EC-Karten akzeptieren, Kirchen, die bei der Kollekte mobile Zahlungsgeräte herumreichen, und Banken, die kein Bargeld mehr auszahlen. Es ist kein Wunder, dass Schweden das einzige Land der Welt ist, in dem die Zahl der in Umlauf befindlichen Münzen und Banknoten abnimmt. Der Wert des ausstehenden Bargeldes ist zwischen 2006 und 2018 von 109 Milliarden SEK auf 56 Milliarden SEK gesunken. (Mehr Informationen dazu finden Sie in diesem Artikel auf meinem Blog.)
Dem Zukunftsszenario vom "Tod des Bargeldes", welches sich in Schweden schon heute in aller Deutlichkeit abzeichnet, widerspricht die Situation in einem anderen nordischen Land - Island. Schweden mag zur Vorhut der bargeldlosen Revolution gehören, doch Island ist dem skandinavischen Staat nicht nur voraus, sondern steht sogar ganz an der Spitze des Wandels. Kein anderes Land tätigt mehr bargeldlose Käufe als Island: 2016 waren es 426,9 Transaktionen pro Kopf.
Und während Schweden mit rund 1,75% bereits ein unglaubliches niedriges Verhältnis zwischen Bargeld und dem Bruttoinlandsprodukt hat, war Island schon Anfang der 2000er Jahre bei beeindruckenden 1,2% angekommen. (Das Bargeld-BIP-Verhältnis ist die Gesamtzahl der zum Jahresende ausstehenden Banknoten und Münzen geteilt durch das jährliche Bruttoinlandsprodukt. Die entsprechenden Zahlen finde ich hier.)
Man würde nun wahrscheinlich davon ausgehen, dass die Gesamtmenge der ausstehenden Banknoten und Münzen in Island ebenso stetig abnimmt, wie in Schweden. Doch wie die folgende Grafik zeigt, ist das keineswegs der Fall:
Seit der Kreditkrise von 2008 ist die Nachfrage nach Bargeld in Island enorm angestiegen. Die Wachstumsrate der in Umlauf befindlichen Geldmenge liegt nicht nur weit über den Werten aus Schweden, sondern auch weit über dem durchschnittlichen Zuwachs in Europa. Das Bargeld-BIP-Verhältnis hat sich in Island seit der Krise auf rund 2,4% verdoppelt, d. h. Cash findet hier wieder mehr Verwendung als in Schweden.
Dem Zukunftsszenario vom "Tod des Bargeldes", welches sich in Schweden schon heute in aller Deutlichkeit abzeichnet, widerspricht die Situation in einem anderen nordischen Land - Island. Schweden mag zur Vorhut der bargeldlosen Revolution gehören, doch Island ist dem skandinavischen Staat nicht nur voraus, sondern steht sogar ganz an der Spitze des Wandels. Kein anderes Land tätigt mehr bargeldlose Käufe als Island: 2016 waren es 426,9 Transaktionen pro Kopf.
Und während Schweden mit rund 1,75% bereits ein unglaubliches niedriges Verhältnis zwischen Bargeld und dem Bruttoinlandsprodukt hat, war Island schon Anfang der 2000er Jahre bei beeindruckenden 1,2% angekommen. (Das Bargeld-BIP-Verhältnis ist die Gesamtzahl der zum Jahresende ausstehenden Banknoten und Münzen geteilt durch das jährliche Bruttoinlandsprodukt. Die entsprechenden Zahlen finde ich hier.)
Man würde nun wahrscheinlich davon ausgehen, dass die Gesamtmenge der ausstehenden Banknoten und Münzen in Island ebenso stetig abnimmt, wie in Schweden. Doch wie die folgende Grafik zeigt, ist das keineswegs der Fall:
"Nicht alle skandinavischen Länder verzichten auf Bargeld. Sie können genau erkennen, wann die Isländer das Vertrauen in ihre Banken verloren haben und sich ihre Kontoeinlagen auszahlen ließen."
Seit der Kreditkrise von 2008 ist die Nachfrage nach Bargeld in Island enorm angestiegen. Die Wachstumsrate der in Umlauf befindlichen Geldmenge liegt nicht nur weit über den Werten aus Schweden, sondern auch weit über dem durchschnittlichen Zuwachs in Europa. Das Bargeld-BIP-Verhältnis hat sich in Island seit der Krise auf rund 2,4% verdoppelt, d. h. Cash findet hier wieder mehr Verwendung als in Schweden.
Die Bargeldnachfrage in Schweden, Island und Europa