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Die Zukunft des Geldes: Island oder Schweden?

13.07.2018  |  John Paul Koning
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Welche Entwicklungen wirken hier? Es könnte nützlich sein, die Nachfrage nach Münzen und Banknoten analog zu einer kürzlichen Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Nachfrage nach Bargeld als [/i]Zahlungsmittel[/i] und Nachfrage nach Bargeld als [/i]Wertspeicher[/i] zu unterteilen. Es ist unwahrscheinlich, dass das Wiederaufleben der isländischen Bargeldnachfrage auf der Funktion der Münzen und Scheine als Zahlungsmittel beruht.

Zurückzuführen ist der Trend wohl vielmehr auf die höhere Nachfrage nach einem Wertspeicher. Diese entsteht, wenn die Menschen ein paar zusätzliche Scheine zurücklegen und zu Hause aufbewahren, statt sie für den nächsten Einkauf in ihre Portemonnaies zu legen.

Ob Bargeld hauptsächlich als Wertspeicher oder als Zahlungsmittel verwendet wird, lässt sich am einfachsten an der Zusammensetzung der Umlaufgeldmenge ablesen. Der Theorie nach dienen Banknoten mit hohen Nennwerten eher der Wertaufbewahrung und kleinere Banknoten eher zur Abwicklung alltäglicher Geschäfte. In der nächsten Grafik sehen Sie, wie sich die Zusammensetzung der in Umlauf befindlichen Geldscheine in Island im Laufe der Zeit verändert hat.

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Zusammensetzung der Umlaufgeldmenge in Island seit 2001 (Banknoten und Münzen mit geringen Nennwerten: blau; Banknoten mit hohen Nennwerten: orange)


Wie Sie sehen, ist die Nachfrage nach kleinen Banknoten und Münzen bis zur Finanzkrise von 2008 etwas schneller angewachsen als die Nachfrage nach großen Scheinen. Mit Beginn der Krise ist die Nachfrage nach hohen Banknoten jedoch regelrecht explodiert. 2013 führte die Zentralbank des Landes sogar eine neue Banknote mit einem Nennwert von 10.000 Kronen ein (entspricht derzeit etwa 96 US-Dollar), um dem wachsenden Bedürfnis der Isländer nach einem Wertspeicher Rechnung zu tragen.

Nach Angaben der oben zitierten Studie der BIZ wird die Nachfrage nach Banknoten als Mittel zur Wertaufbewahrung von der Höhe der Zinsen beeinflusst. Wenn Sie sich für Bargeld entscheiden, entgehen Ihnen die möglichen Zinseinnahmen, doch je niedriger der Zinssatz ist, desto geringer ist Ihr Verlust und desto attraktiver werden Geldscheine mit hohen Nennwerten.

Die BIZ erklärt sogar, dass die weltweit gesunkenen Zinsen zum großen Teil erklären, warum die Nachfrage nach hohen Banknoten wie 500 Euro, 1.000 Franken, 10.0000 Yen oder 100 US-Dollar nach der Krise auf globaler Ebene zugenommen hat (siehe auch folgende Grafik). Das könnte auch auf Island zutreffen, da die Zinsen seit 2008 auch hier deutlich gesunken sind.

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Quelle: BIZ-Bericht "Payments are a-changin’ but cash still rules"



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