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Die Aussichten für den US-Dollar und ihre Bedeutung für Gold

27.06.2018  |  Jordan Roy-Byrne
Normalerweise konzentrieren wir uns nicht allzu stark auf den US-Dollar, weil der Goldkurs die Bewegungen des Dollars im Allgemeinen antizipiert. Die Tatsache, dass es dem Edelmetall nicht gelungen ist, nach oben auszubrechen (obwohl der Dollar seit dem Hoch des Goldpreises im Sommer 2016 zwei neue Tiefs verzeichnet hat), impliziert, dass der Dollar vorerst nicht viel weiter sinken oder seinen Aufwärtstrend möglicherweise sogar fortsetzen wird. Die US-Währung nähert sich derzeit allerdings einem kritischen Punkt und seine Performance wird mit Sicherheit auch Auswirkungen auf die weitere Entwicklung des Edelmetallsektors haben.

Die typischerweise negative Korrelation zwischen Gold und dem Dollar könnte in den kommenden Wochen und Monaten wieder stärker werden, weil der Goldpreis in Fremdwährungen seine Höchstwerte unter Umständen hinter sich gelassen hat. Nachdem Gold im Verhältnis zu den Fremdwährungen vor einigen Wochen ein 14-Monatshoch erreicht hatte, folgte eine scharfe Kehrtwende. Seitdem ist das Verhältnis weiter gesunken. Wenn es im folgenden Chart nicht erneut oberhalb der 60-Punkte-Linie schließen kann, wird das jüngste Hoch wohl eine Weile Bestand haben.

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Sollte der Goldpreis in anderen Währungen nicht weiter steigen, heißt das im Gegenzug, dass neue Kursgewinne zunehmend von einem schwachen Dollar anhängen. Nachdem Gold in den letzten Wochen deutlich nachgegeben hat, scheint sich der Kurs nun jedoch einem kurzfristigen Tief zu nähern, welches mit der Korrektur des Dollars zusammenfällt.

Der Tageschart des Dollar-Index zeigt einen gescheiterten Ausbruchsversuch bei 95 Punkten, wo mehrere Widerstandslinien aufeinandertreffen, und eine bearishe Umkehr. Die US-Währung könnte nunmehr die Unterstützung bei 93,00 oder sogar 92,25 Punkten testen. Dies würde dem Goldpreis neuen Auftrieb geben. Beachten Sie auch, dass der 200-tägige gleitende Durchschnitt des Dollars derzeit bei knapp 92 Punkten liegt und sich nach oben gewendet hat. Wenn der Dollar seine jüngsten Kursgewinne bestätigen und sich oberhalb des 200-Tages-Durchschnitts halten kann, wäre das ein Signal für einen weiteren Anstieg bis in den Herbst hinein.

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Wenn wir einen langfristigen Chart betrachten, können wir erkennen, dass sich der Dollar einem entscheidenden Punkt nähert. Der nachfolgende Wochenchart zeigt ein starkes Zusammenlaufen verschiedener Widerstandslinien unterhalb von 96 Punkten. Die Frage ist, ob der Dollar an diesem Punkt umkehren und seinen 2017 begonnenen Bärenmarkt fortsetzen wird, oder ob es ihm gelingt, den starken Widerstand zu durchbrechen und eine Wiederaufnahme des vorhergegangenen Bullenmarkts zu signalisieren.

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Da der Goldpreis die Bewegungen des Dollar-Index meist vorwegnimmt, ist sein Unvermögen, nach oben auszubrechen, während der Dollar neue Tiefs verzeichnete, ein früher Hinweis auf bullische Aussichten für die US-Währung. Diese Einschätzung würde sich bestätigen, falls des dem Dollar gelingen sollte, den entscheidenden Widerstand bei 96 Punkten zu übersteigen.

Der Goldkurs würde in diesem Szenario zwar Schaden nehmen, doch ich betrachte eine Dollarrally nicht als Worst-Case-Szenario für Gold, das ein Anstieg der Währung letztlich zum Ende der Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed führen würde. Weitere Stärke des Dollars in Kombination mit zusätzlichen Zinserhöhungen würde den Goldpreis zunächst unter Abwärtsdruck setzen. Letzten Endes wäre jedoch ein Ende der geldpolitischen Straffungen zu erwarten - und damit auch eine echte Hausse im Edelmetallsektor. In Anbetracht dieser Aussichten beschränken wir uns nun auf eine kleinere Gruppe von Unternehmen im Minensektor, die auch unter diesen Umständen eine gute Performance zeigen können.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 26. Juni 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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