Es ist Zeit, sich wieder für die Edelmetalle zu interessieren
05.07.2018 | Adam Taggart
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Ein Einbruch unter die Spanne der Bollinger-Bänder könnte zwar auch auf eine fundamentale Veränderung im Edelmetallsektor hinweisen, die eine Neubewertung zu erheblich niedrigeren Preisen rechtfertigt. Für diese Interpretation scheint es jedoch keine glaubhaften Argumente zu geben. Ja, der US-Dollar ist im gleichen Zeitraum gestiegen, doch es gibt stichfeste Gründe dafür, dass sich der Dollar auf der einen Seite und Gold und Silber auf der anderen Seite nicht immer in entgegengesetzte Richtungen entwickeln müssen. (Charles Hugh Smith legt dies in einem Artikel schlüssig dar.) Tatsächlich begünstigen die allgemeinen Rahmenbedingungen derzeit eher die Edelmetalle.
Aus technischer Sicht ist es wahrscheinlich, dass sich der aktuelle Abwärtstrend seinem Ende nähert. Während die Kurse auf 18-Monats-Tiefs sinken, kündigt sich die anschließende Erholung bereits an. Aus fundamentaler Sicht liefern die weltweiten Geschehnisse gleichzeitig immer mehr Gründe für den Besitz von Gold und Silber, vom drohenden Platzen der auf astronomische Höhen aufgeblähten Finanzblasen und der längst überfälligen Rückkehr der Volatilität an die Märkte, über die fortschreitende De-Dollarisierung, bis hin zur Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums und den steigenden Risiken an den asiatischen und europäischen Kreditmärkten. Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Ganz gleich, ob Sie langfristig in Bullion investieren (wozu wir bereits seit Langem raten), oder ob Sie mittels kurzfristiger Trades an den Papiermärkten spekulieren (was wir dem durchschnittlichen Anleger nicht empfehlen würden) - Sie wollen günstig kaufen und bei hohen Preisen wieder verkaufen. Da die Edelmetalle derzeit in der Nähe eines 18-Monats-Tiefs und nahe an den Gesamtproduktionskosten je Unze zahlreicher Bergbauunternehmen notieren, ist es unwahrscheinlich, dass die Kurse noch viel weiter sinken werden.
Zeit, zu handeln
So lange die Edelmetallpreise also auf ihrem niedrigeren, aktuellen Niveau verweilen, empfehlen wir, die folgenden Punkte in Erwägung zu ziehen:
1. Schaffen Sie eine Kernposition in physischen Edelmetallen, wenn Sie das noch nicht getan haben. Viele unserer Leser verfügen bereits über solche Rücklagen - für den Fall, dass eine plötzliche Krise die Nachfrage nach den "sicheren Häfen" sprunghaft ansteigen lässt. Keine Panik, falls Sie noch keine entsprechende Position aufgebaut haben. Aber Sie sollten es auch nicht zu lange aufschieben. Ein guter erster Schritt wäre es, sich darüber zu informieren, in welchen Formen Sie physisches Gold und Silber kaufen und wo Sie es lagern können. (Unseren kostenlosen Ratgeber zu diesem Thema können Sie hier anfordern.)
2. Richten Sie ein regelmäßiges Kaufprogramm ein. Die einfachste und günstigste Methode, Ihr Edelmetallexposure zusätzlich zu Ihrer Kernposition weiter auszubauen, ist das Einrichten automatischer Käufe zu einem festen monatliche Betrag, der Ihrem Budget entspricht.
3. Investieren Sie in die entsprechenden Bergbauunternehmen. Die Aktienkurse der Edelmetallproduzenten bewegen sich in Reaktion auf die Kursschwankungen von Gold und Silber typischerweise stärker, als die Edelmetallpreise selbst. Während einer Hausse können sie daher fantastische Gewinne einbringen, bei einer Baisse aber auch zu erschütternden Verlusten führen. Letzteres war sieben Jahre lang der Fall.
Doch aus den oben genannten Gründen könnte sich der lange Winter nun dem Ende zuneigen. Für Investoren mit starken Nerven und ein wenig freiem Kapital für Spekulationen ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt, um einen Einstieg in den Minensektor in Betracht zu ziehen oder eventuell bestehende Engagements auszuweiten. Wir raten jedoch ausdrücklich dazu, mit einem professionellem Finanzberater zusammenzuarbeiten, der Erfahrung mit dieser Anlageklasse hat und weiß, wie solche hochriskanten Positionen gegen Abwärtsrisiken abgesichert werden können.
Vergessen Sie nicht, dass sich im Moment noch niemand für die Edelmetalle interessiert. Abgesehen von ein wenig Schmuck verfügen Schätzungen zufolge nur 1-3% der US-Haushalte überhaupt über Gold- oder Silberanlagen. Selbst wenn Sie also nur einige Unzen besitzen, haben Sie also schon mehr getan, als 97-99% der Bevölkerung. Das macht einen großen Unterschied für Ihre finanziellen Aussichten, wenn sich die Welt eines Tages wieder für die Edelmetalle zu interessieren beginnt.
© Adam Taggart
Peak Prosperity
Der Artikel wurde am 29. Juni 2018 auf www.peakprosperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.