Gold in den Startlöchern für die nächste Rally: Erwarten Sie nicht zu viel
04.07.2018 | Jordan Roy-Byrne
Ungeachtet der fehlenden bullischen Fundamentaldaten und der schlechten Kursentwicklung ist Gold aus technischer Sicht mittlerweile überverkauft und hat eine starke Unterstützungslinie erreicht. Gleichzeitig kippt die Marktstimmung möglicherweise extrem zum Negativen. Damit sind die Voraussetzungen für eine Rally gegeben. Allerdings ist das bearishe Sentiment allein nicht genug, um mehr als eine vorübergehende Erholungsrally einzuleiten.
Ende 2015 waren sowohl die Netto-Position der Spekulanten am Terminmarkt (nach Angaben des Commitments of Traders Report) als auch der Stimmungsindikator Daily Sentiment Index (DSI) in der Nähe ihrer Tiefststände angelangt. Die größten Kursgewinne von Gold waren jedoch darauf zurückzuführen, dass die Fundamentaldaten bullisch wurden. Die Realzinsen sanken, als die US-Notenbank Fed den Leitzins nach einer ersten Erhöhung im Dezember 2015 trotz steigender Inflationsraten zwölf Monate lang unverändert ließ.
Im Juni 2013 war die Stimmung womöglich ebenso pessimistisch gewesen, aber das führte nur zu einer kurzen Erholungsrally, weil die Fundamentaldaten negativ blieben. Das Gleiche ließe sich auch über die Marktlage im Sommer 2015 sagen.
Nach 2016 waren die Fundamentaldaten für Gold nicht länger positiv, da die Realzinsen langsam zu klettern begannen. Die Zinserhöhungen der Fed hielten wieder mit der Inflation Schritt. Die drei wichtigen Tiefs, die der Goldkurs im Zuge dessen verzeichnete (mit 1, 2 und 3 im Chart markiert) führten jeweils zu einer anschließenden Kurserholung - zum Teil, weil die Stimmung extrem bearish wurde, vor allem aber, weil der US-Dollar gleichzeitig sank.
Ohne den schwachen Dollar als positiven Preisfaktor ist der Goldkurs nun eingebrochen und hat seine Unterstützung bei 1.300-1.310 $ verloren. Der Dollar scheint unterdessen oberhalb seines 200-tägigen gleitenden Durchschnitts zu konsolidieren, welcher wieder begonnen hat zu steigen. Solange der Dollar oberhalb der Durchschnittslinie bleibt, ist die Konsolidierung (oder Seitwärtskorrektur) bullisch zu werten.
Ja, Gold ist äußerst überverkauft und sollte sich im Juli gut entwickeln. Doch ohne starke Fundamentaldaten und einen schwachen US-Dollar (der den Goldkurs 2017 gerettet hat), werden sämtliche Rallys nur genau das bleiben - kurzfristige Kursanstiege.
Wann und wie könnte sich das ändern? Unserer Ansicht nach wird der nächste Bullenmarkt für Gold beginnen, wenn die Federal Reserve ihre Zinsanhebungen beendet.
Insofern die Fundamentaldaten nicht aus irgendeinem Grund während des Sommers bullisch werden, wollen wir die kommenden Kursgewinne nutzen, um die Risiken unseres Portfolios zu reduzieren. Da wir uns in diesem Sektor zunächst vorsichtig verhalten, haben wir unseren Fokus eine kleine Gruppe von Unternehmen verengt, die auch in dieser Marktumgebung eine gute Performance liefern können. Gleichzeitig halten wir Barreserven vor, um die günstigen Kaufgelegenheiten nutzen zu können, die sich womöglich gegen Ende des Jahres bieten werden.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 03. Juli 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Ende 2015 waren sowohl die Netto-Position der Spekulanten am Terminmarkt (nach Angaben des Commitments of Traders Report) als auch der Stimmungsindikator Daily Sentiment Index (DSI) in der Nähe ihrer Tiefststände angelangt. Die größten Kursgewinne von Gold waren jedoch darauf zurückzuführen, dass die Fundamentaldaten bullisch wurden. Die Realzinsen sanken, als die US-Notenbank Fed den Leitzins nach einer ersten Erhöhung im Dezember 2015 trotz steigender Inflationsraten zwölf Monate lang unverändert ließ.
Im Juni 2013 war die Stimmung womöglich ebenso pessimistisch gewesen, aber das führte nur zu einer kurzen Erholungsrally, weil die Fundamentaldaten negativ blieben. Das Gleiche ließe sich auch über die Marktlage im Sommer 2015 sagen.
Nach 2016 waren die Fundamentaldaten für Gold nicht länger positiv, da die Realzinsen langsam zu klettern begannen. Die Zinserhöhungen der Fed hielten wieder mit der Inflation Schritt. Die drei wichtigen Tiefs, die der Goldkurs im Zuge dessen verzeichnete (mit 1, 2 und 3 im Chart markiert) führten jeweils zu einer anschließenden Kurserholung - zum Teil, weil die Stimmung extrem bearish wurde, vor allem aber, weil der US-Dollar gleichzeitig sank.
Ohne den schwachen Dollar als positiven Preisfaktor ist der Goldkurs nun eingebrochen und hat seine Unterstützung bei 1.300-1.310 $ verloren. Der Dollar scheint unterdessen oberhalb seines 200-tägigen gleitenden Durchschnitts zu konsolidieren, welcher wieder begonnen hat zu steigen. Solange der Dollar oberhalb der Durchschnittslinie bleibt, ist die Konsolidierung (oder Seitwärtskorrektur) bullisch zu werten.
Ja, Gold ist äußerst überverkauft und sollte sich im Juli gut entwickeln. Doch ohne starke Fundamentaldaten und einen schwachen US-Dollar (der den Goldkurs 2017 gerettet hat), werden sämtliche Rallys nur genau das bleiben - kurzfristige Kursanstiege.
Wann und wie könnte sich das ändern? Unserer Ansicht nach wird der nächste Bullenmarkt für Gold beginnen, wenn die Federal Reserve ihre Zinsanhebungen beendet.
Insofern die Fundamentaldaten nicht aus irgendeinem Grund während des Sommers bullisch werden, wollen wir die kommenden Kursgewinne nutzen, um die Risiken unseres Portfolios zu reduzieren. Da wir uns in diesem Sektor zunächst vorsichtig verhalten, haben wir unseren Fokus eine kleine Gruppe von Unternehmen verengt, die auch in dieser Marktumgebung eine gute Performance liefern können. Gleichzeitig halten wir Barreserven vor, um die günstigen Kaufgelegenheiten nutzen zu können, die sich womöglich gegen Ende des Jahres bieten werden.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 03. Juli 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.