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Trumps Handelskriege könnten weltweite Flucht zu Gold entfachen

05.07.2018  |  Stefan Gleason
Open in new windowDie Handelspolitik des Präsidenten Donald Trump unter dem Motto "America First" stellen Jahrzehnte weltweiter Vereinbarungen und Verstrickungen auf den Kopf. Globalisten sind entsetzt darüber, dass das Oberhaupt der freien Welt so streitfreudig gegenüber NAFTA, NATO, der Europäischen Union, der UN und der Welthandelsorganisation auftritt.

Trump spielt ein heikles Spiel, in dem er die weltweite Gemeinschaft durch die Implementierung von einseitigen Zöllen und dem Schwur, Handelskriege gegen zugleich Rivalen und Verbündete zu gewinnen, zurückweist. Trumps Handelskriege könnten den Status des US-Dollar als weltweite Reservewährung auf die Probe stellen.

Ein Zitat von Volkswirtschaftler Brad Schiller: "Länder sind gewillt den US-Dollar im Austausch gegen ihre Waren zu akzeptieren, weil sie darauf vertrauen, dass der Dollar seinen Wert behalten wird... Die lange Geschichte der US-Dollarstabilität verleiht den USA diesen einzigartigen Handelsvorteil - ein wichtiger Grund, warum wir mehr Güter importieren können, als wir jedes Jahr exportieren."

Schiller scheint wie viele konventionell ausgebildete Volkswirtschaftler zu glauben, dass wir von unserem stetig wachsenden Defizit profitieren. Kurzfristig ist es uns möglich, mehr Dinge zu konsumieren. Aber die Länder, die uns Waren im Austausch gegen Dollar senden, horten somit quasi Ansprüche auf unsere Zukunft.

China besitzt eine enorme Menge von in US-Dollar angegebenen Schuldverschreibungen. Die US-amerikanischen Steuerzahler schulden China nun mehr als 1,2 Billionen Dollar. Alleine im Jahr 2017 unterhielt China einen Handelsüberschuss von 366 Milliarden Dollar.

Präsident Trump hat beschlossen, Zölle im Wert von mehreren Milliarden Dollar über China und andere Handelspartner, einschließlich Kanada, Mexiko und der Europäischen Union, zu verhängen. Diese haben mit Gegenzöllen reagiert, die von Getreide bis hin zu Harley Davidson allerlei Waren betreffen.

Der Gewinn von Handelskriegen mag nicht so einfach sein, wie Trump es sich vorgestellt hat.

Der US-Senator John McCain, ein Langzeitkritiker Trumps und Globalist, ist einer derjenigen, die sich gegen die US-amerikanische Regierung stellen und anderen Ländern Trost spenden.

"An unsere Verbündeten: Parteiübergreifende Mehrheiten der Amerikaner sind noch immer für einen freien Handel, für die Globalisierung und für Allianzen, die auf 70 Jahren geteilter Werte basieren. Die Amerikaner sind auf eurer Seite, auch wenn unser Präsident das nicht ist", ließ McCain auf Twitter verlauten.

Es ist weder klar, ob der gescheiterte, ehemalige Präsidentschaftskandidat für "parteiübergreifende Mehrheiten der Amerikaner" spricht, noch ob diese ausländischen Allianzen unsere "geteilten Werte" reflektieren.

Viele von den internationalen Vereinbarungen, die von vorherigen Regierungen unterzeichnet wurden, sind an europäische Sozialisten, Despoten der Dritten Welt und NGOs gerichtet, die unsere Städte mit nach Wohlfahrt suchenden Flüchtlingen aus den tiefsten Provinzen der Welt überfluten. Trump stellt infrage, ob Amerika aus diesen verstrickten Allianzen überhaupt einen Vorteil zieht.

Doch die Auflösung von Handelsvereinbarungen und Zollerhebungen bringt sicherlich auch Schattenseiten mit sich.

Ob Trumps Handelskriege mehr Gewinn als Verlust für Amerikas Wirtschaft mit sich bringen, bleibt abzuwarten.

Nichtsdestotrotz werden Trumps Zölle das Handelsdefizit nicht beheben. Sie werden die prognostizierten Haushaltsdefizite in Billionen-Dollar-Höhe, die Amerika unterhalten wird, nicht reduzieren, wenn Trump zur erneuten Wahl antritt.

Wenn Trumps Zölle - die gleichbedeutend mit Steuererhöhungen sind, die auf Verbraucher abgewälzt werden - tatsächlich das US-amerikanische Wirtschaftswachstum und die Profitabilität reduzieren, dann könnten diese Staatshaushaltsdefizite sogar noch höher ausfallen als erwartet.

Ein mutiger Schritt, den Trump machen könnte, um die Defizite zu reduzieren, wäre die Umkehrung von Präsident Richard Nixons Dekret, mit dem er Gold aus dem internationalen Handel verbannte. Im Jahr 1971 beendete Nixon das Bretton-Woods-System, das es ausländischen Regierungen erlaubte, ihre angehäuften Dollar in Gold umzutauschen.

Obgleich es kein echtes solides Geldsystem war, verband es den internationalen Handel mit der Disziplin und Stabilität des Goldes. Es hinderte Länder daran, große Handelsüberschüsse gegenüber den USA zu unterhalten. Unter dem Bretton-Woods-System fiel die Bilanz der USA positiv aus. In den Jahren danach schlug sie stark ins Negative um.

Die internationale Vereinbarung von Bretton Woods reflektiert nicht länger die "geteilten Werte" der heutigen Globalisten - die unbegrenzte Schulden und ungebundene Währung bevorzugen. Gold ist ein Fluch für internationale Bänker und Bürokraten, da es ihre Macht infrage stellt.

Gold dient als natürliche Form der Regulierung innerhalb der internationalen Wirtschaft, die dem Bedürfnis nach Zentralplanung vorbeugt und bei der Problemlösung von chronischen Handelsungleichheiten hilft.

Unter dem Goldstandard wäre ein Land mit Handelsdefizit, wie die Vereinigten Staaten, einem Land mit Handelsüberschuss Gold schuldig. Goldflüsse wären dann ein ausgleichender Mechanismus, durch den Rechnungen gegenüber anderen Ländern ausgeglichen werden könnten.

Und da Gold die ultimative Form des Ausgleichs ist - eine weltweite Währung ohne Gegenparteirisiko - wären Schwankungen nationaler Währungen, Manipulationen und Entwertungen durch Handelspartner wenig Grund zur Sorge. Handelsstreits könnten noch immer von Zeit zu Zeit ausbrechen, aber Gold würde eine Eskalation vermeiden.

Länder, die unzufrieden mit US-Zöllen und/oder Wirtschaftssanktionen sind, könnten ihre Dollar-Reserven zunehmend durch Gold ersetzen.

Russland, das sich in den letzten Jahren als einer der weltweit größten Goldkäufer herausstellte, reduziert nun seinen Bestand an US-Staatsanleihen (von einem Hoch von 109 Milliarden Dollar 2017 auf weniger als 50 Milliarden Dollar heute). Die zwei größten ausländischen Halter von US-Staatsanleihen, China und Japan, haben ihre Bestände in diesem Jahr ebenfalls abgebaut.

Der US-Dollar könnte seinen privilegierten Status innerhalb der internationalen Finanzwelt langsam verlieren. Keine andere nationale Währung scheint aktuell in der Lage zu sein, ihn zu ersetzen. Doch wenn die Handelsspannungen eskalieren, könnte man Gold zunehmend als attraktives Gegengewicht sehen.


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 5. Juli 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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