Interview mit Keith Weiner: Goldstandard und Goldanleihen
18.07.2018 | Mike Gleason
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Der Staat bekommt etwa 5% Gebühr oder Steuer durch die Goldproduktion. Der Staat hat also ein Goldeinkommen und das ist der wichtige Punkt dieser ganzen Sache. Nun verkauft der Staat das Gold natürlich oder lässt die Bergbauunternehmen das Gold verkaufen. Demnach erhält der Staat durch den Verkauf des Goldes einen Dollarertrag.Und der Staat unterhält konventionelle Dollaranleihen durch dieses Goldeinkommen, was bedeutet, dass der Staat ein Ungleichgewicht besitzt. Er besitzt ein Goldeinkommen, mit dem eine Dollaranleihe unterhalten wird, oder eine Dollarverbindlichkeit. Das bedeutet, dass der Staat eine plötzliche und unerwartete Budgetknappheit zu verzeichnen hat, oder Budgetdefizit, wenn der Goldpreis fällt. Der erste Vorschlag zur Refinanzierung seiner Papieranleihen mit Goldanleihen lautet also, dass er das Risiko dieses Defizits eliminieren wird, also das Goldpreisrisiko eliminiert, das er aktuell auf sich nimmt.
Der zweite Punkt ist meiner Ansicht nach interessanter: Die Goldanleihe stellt einen Mechanismus zur Schuldenbezahlung zur Verfügung. Und dieser Mechanismus findet Anwendung, wenn der Staat versucht, die Goldanleihe zu verkaufen. Mein Vorschlag ist, diese nicht gegen Dollar zu verkaufen - wir wollen schließlich nicht unsere Dollarmenge erhöhen. Wenn man Dollar möchte, sollte man reguläre Anleihen verkaufen.
Und verkaufen Sie diese nicht gegen Gold, denn wir möchten hierbei nicht unsere Goldmenge erhöhen. Gold an sich hat keinerlei Nutzen für Sie, wenn Sie der Staat Nevada sind. Sagen Sie den Käufern, dass sie in existierenden Nevada-Dollaranleihen zahlen müssen. Das muss man ausschreiben, an den Markt gehen, Nevada-Wertpapiere kaufen und diese ausschreiben und letztlich gegen eine Goldanleihe eintauschen.
Also ist das ein Mechanismus, um eine Form der Schulden - Dollar, die normalerweise nicht einlösbare Schulden sind - gegen eine neue Goldanleihe einzutauschen, die der Staat abschreiben kann, da er ein Goldeinkommen besitzt - die Bergbaugebühr, die wir eben erwähnt haben. Das führt zu einem Umtauschkurs zwischen Papieranleihen und Goldanleihen. Lassen Sie mich das in Zahlen ausdrücken, um es noch deutlicher zu machen.
Heute beträgt der Goldpreis etwa 1.250 Dollar je Unze. Sagen wir, dass der Staat eine Goldanleihe über 1.000 Unzen verkaufen möchte. Das bedeutet, dass die Anleihe, 1.000 Unzen, 1,25 Millionen Dollar wert ist. Nach Option 1 würde man also erwarten, dass der Käufer sagt: "Okay, Sie geben mir Gold im Wert von 1,25 Millionen Dollar, wir werden das kaufen und Ihnen im Austausch für die Goldanleihe Papieranleihen im Wert von 1,25 Millionen Dollar aushändigen."
Jedoch reden wir nicht von Gold, das heute geliefert wird, das ist eine Anleihe. Wir reden von Gold, oder Dollar, das in 10 oder 20 oder 30 Jahren zu zahlen ist. Bedenkt man nun also, dass der Dollar jedes Jahr um 2% entwertet wird - das Ziel der Fed - und man dies natürlich auch hinausschießen kann, was ist der Dollar dann in 10, 20 oder 30 Jahren gegenüber Gold noch wert?
Ich erwarte also, dass der Markt dann im Austausch für eine Goldanleihe über 1.000 Unzen Nevada-Anleihen im Wert von mehr als 1,25 Millionen Dollar anbieten wird. Dass der Markt bestehende Nevada-Staatsschulden mit Abschlag zurückzahlen lassen wird, um die Goldanleihe zu erhalten.
Der Mechanismus, um Schulden mit Abschlag zu begleichen, ist ein großer Vorteil für den Staat. Wenn dieser seine Schulden mit einem Abschlag von 20% begleicht, ist dies ein großer Vorteil, den der Staat auf keine andere Weise erhalten würde.
Mike Gleason: Ja, das ist sehr faszinierend. Hoffentlich etwas, dass mehr Fahrt aufnimmt. Es gibt einige Vorteile, wie Sie bereits erwähnt haben.
Da wir jetzt fast am Ende sind, Keith, teilen Sie uns bitte Ihre Meinung über die heutigen Märkte mit. Ob aktuelle eine ehrliche Preisfindung stattfindet und wohin wir uns von hier aus bewegen werden.
Keith Weiner: Die grobe Antwort ist: Nein, wie haben keine ehrliche Preisfindung, da uns die Regierung schon mit zwei Jahren glauben lässt, dass Gold nur ein volatiler Rohstoff und der Dollar Geld ist. Im engeren Sinne bin ich jedoch der Ansicht, dass jeder, der physisches Gold oder Goldfutures kaufen möchte, dies auch tun kann. Und ich denke, dass es einen Markt gibt, der zu jedem Zeitpunkt den besten Preis anbietet.
Mike Gleason: Nun, ich danke Ihnen für Ihre Zeit. Es war eine sehr angenehme Unterhaltung und wir unterstützen Ihre Bemühungen definitiv, solides Geld zurück in unser nationales Geldsystem zu bringen. Und hoffentlich werden zunehmend mehr Leute Gold und Silber als Lösung unserer weltweiten Finanzprobleme sehen. Machen Sie also weiter so und ich hoffe, dass ich bald erneut mit Ihnen sprechen kann. Ich werde diese Entwicklungen weiterhin verfolgen. Passen Sie auf sich auf, Keith.
Keith Weiner: Danke, ich freue mich schon, Mike.
Mike Gleason: Nun, das war es dann für diese Woche. Ich danke noch einmal Keith Weiner von Monetary Metals und dem Gold Standard Institute. Weitere Informationen finden Sie unter Monetary-Metals.com und GoldStandardInstitute.us und GoldStandardInstitute.net.
© Mike Gleason
Money Metals Exchange
Der Artikel wurde am 13. Juli 2018 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.