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Die USA sind total pleite

20.07.2018  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Ungedeckte US-Verbindlichkeiten: 220 Billionen $

Die größte Belastung werden die ungedeckten Verbindlichkeiten für Medicare und das Sozialversicherungssystem des Landes sein. Diese belaufen sich, nach den Berechnungen von Professor Laurence Kotlikoff, auf 220 Billionen Dollar.

Das entspricht dem 10-fachen der derzeitigen Staatsverschuldung - eine Verbindlichkeit, die wahrscheinlich nie gedeckt werden wird. Die beste Lösung für dieses Dilemma wäre natürlich eine wundersame Steigerung des Wohlstands und der Steuereinnahmen. Sehr unwahrscheinlich.

Alternativ könnten Debitor und seine jungen Freunde ihr ganzes Arbeitsleben auch damit verbringen, allein die Pensions- und Gesundheitsversorgungskosten der älteren Generationen zu bezahlen. Das ist unwahrscheinlich und würde darüber hinaus zu einer Revolution führen.

Wahrscheinlicher ist, dass die Regierung zur Finanzierung dieser Verbindlichkeiten einfach mehr Schulden machen wird. Natürlich weiß man, dass Schuldenprobleme nicht durch die Anhäufung weiterer Schulden gelöst werden können. Was auch immer die Regierung aus dem Nichts schöpft, es wird keinen Wert und somit auch keine Wirkung mehr haben.

Somit bleibt noch die Option, dass es praktisch keine medizinische Versorgung oder Rente für Debitor und seine Mitbürger mehr geben wird. Das wird zu Unruhen, Armut, Hungersnot und Krankheit führen. Nicht sehr wünschenswert, aber leider sehr wahrscheinlich.


Jeder Amerikaner haftet für 715.000 Dollar

Unter allen 325 Millionen US-Bürgern wird auch Debitor für seinen Anteil an allen ausstehenden Schulden sowie ungedeckten Verbindlichkeiten verantwortlich sein. Somit kommen wir auf 325 Millionstel von 21 Billionen Dollar oder eben 65.000 Dollar Schulden, mit denen Debitor sein Schuldnerleben als Baby beginnt. Verdient hat er das mit Sicherheit nicht, auch wird er nicht in der Lage sein, diese Summe jemals zurückzuzahlen.

Hinzu kommt Debitors Verantwortung für seinen Anteil an den ungedeckten Verbindlichkeiten, die sich auf 325 Millionstel von 220 Billionen Dollar oder aber 650.000 Dollar belaufen. Seine Eltern hatten es ihm nie erzählt, weil sie selbst noch in einer Zeit aufwuchsen, in der der Staat, wann immer es nötig war, einfach Geld druckte oder lieh.

Debitors Schulden belaufen sich also insgesamt auf 715.000 Dollar. Seine Eltern hatten nie verstanden, dass ihr Staat ständig Geld ausgab, das es nicht gab. Offensichtlich hatten sie Charles Dickens’ David Copperfield nicht gelesen und ihre Regierung auch nicht:

“Jährliches Einkommen: zwanzig Pfund. Jährliche Ausgaben: neunzehn Pfund, neunzehn Schilling sechs Pence. Resultat: Wohlergehen. Jährliches Einkommen: zwanzig Pfund, jährliche Ausgaben: zwanzig Pfund sechs Pence. Resultat: Elend.“
- Charles Dickens, David Copperfield.


Hauptziel einer Regierung ist die Wiederwahl

Die Regierung hatte Debitors Eltern nie gesagt, dass sie stets mehr Geld ausgab, als sie hatte - und dass dies letztlich Elend für die USA und praktisch jeden US-Amerikaner bedeuten würde. Natürlich konnte die Regierung den Eltern Debitors nicht sagen, dass sie die Wirtschaft des Landes schlecht verwaltete. Das Hauptziel jeder US-Regierung (wie auch der meisten anderen Regierungen) ist die Wiederwahl. Und der beste Weg dahin führt über Stimmenkauf durch Bestechung.

Doch das ist eine kostspielige Angelegenheit, da die US-Regierung seit 1960 selbst nicht mehr über die Runden kommt. Seit fast 60 Jahren gibt sie mehr Geld aus, als sie von den Steuerzahlern einsammelt, um damit Stimmen zu kaufen.

Natürlich wird der neugeborene Debitor, sobald er erwachsen wird, argumentieren, dass er die Schulden und Verbindlichkeiten doch gar nicht verursacht habe und sich deshalb auch weigern werde, diese zu bezahlen. Es spielt natürlich keine Rolle, ob er sich weigert oder nicht, da er nicht einmal in der Lage sein wird, die Zinsen auf die Verbindlichkeiten zu zahlen.



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