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Wenn die Dominosteine fallen, bleibt Gold standhafter denn je

24.06.2024  |  Egon von Greyerz
Am Ende einer monetären Ära hören etliche Dominosteine nicht mehr auf zu fallen; sie fallen dabei erst schrittweise und dann auf einen Schlag. So formulierte es Hemingway, als er den Prozess des Bankrottgehens erklären sollte. Zu den wichtigen Dominosteinen, die vor den Augen der Welt fallen werden, gehören u.a. Politik, Geopolitik, Währungen, Schulden und Anlagewerte.

Das wird unvorstellbare Konsequenzen haben – soziale Konflikte, Krieg, Hyperinflation, deflationäre Implosion von Vermögenswerten, Schuldenausfälle und vieles mehr. Doch wenn sich die Lage langsam wieder beruhigt, werden auch Gegenkräfte zum Tragen kommen – wie beispielsweise der Aufstieg mächtiger BRICS-Staaten, die sich häufig auf große Rohstoffvorkommen stützen können.

Gold wird eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielen. Zentralbanken, Staatsfonds und Investoren werden auf Gold zurückgreifen, weil es der stabilste Teil in einem zerfallenden System ist. In der Folge wird es zu einer fundamentalen Neubewertung von Gold kommen. Da die Goldproduktion nicht ausgeweitet werden kann, lässt sich die steigende Nachfrage nur über steigende Preise befriedigen.

Die wahrscheinliche Folge ist eine Goldpreisaufwertung – und zwar um ein Vielfaches!


Politische Führungen – Ein Dominostein, der fällt

Unfähige Staatsführungen und fehlende Staatsmänner sind typische Rahmenbedingungen solcher Zeiten. Und deswegen wird auch hier ein Dominostein fallen. Mein Argument war immer: Ein Land bekommt die Führung, die es verdient.

Je näher wir dem Ende einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte kommen (finanziell wie moralisch), desto mehr zeigt sich, wie schwach die Führungen der meisten großen westlichen Wirtschaften sind.

Also: Wer ist dieser bunte Haufen aus globalen Spitzenpolitiker. Und wie unbeliebt sind sie? So mancher Spitzenpolitiker wird nicht erst durch Wahlen aus dem Rennen gehen, einige werden schon vor Ablauf ihrer Amtszeit rausgeworfen.

Die jüngsten Wahlen in der EU sind ein typisches Beispiel für ein gescheitertes System. Die meisten herrschenden Parteien werden abgelehnt, und in vielen Fällen gewinnen rechte Parteien an Popularität.

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Man schaue sich nur das Bild oben vom jüngsten G7-Treffen in Italien an. Mit Ausnahme der italienischen Ministerpräsidentin Meloni haben alle verbleibenden G7-Führer Unbeliebtheitswerte zwischen 57% und 72%.

Bei den anstehenden Wahlen in Großbritannien und Frankreich werden die Regierungsparteien unter Garantie verlieren. Die französischen Präsidentschaftswahlen stehen erst für 2027 an; Macron könnte also drei weitere Jahre bis zum endgültigen Ausscheiden regieren. Das französische Volk wird das wahrscheinlich nicht akzeptieren und ihn möglicherweise schon vorher aus dem Amt drängen.

Wer immer auch in Frankreich gewählt wird, die mächtigen Gewerkschaften werden das Land wahrscheinlich zum Stillstand bringen.

Der britische Premier Sunak ist einer der ineffektivsten politischen Führer der Geschichte. Doch Kier Starmer, der Labour-Kandidat für den Posten des Premierministers, hatte schon vor zwei bis drei Jahren nicht den Hauch einer Chance. Auch diesmal wird er nicht ins Amt des Premierministers gewählt, Sunak hingegen wird vom Volk abgewählt. Jetzt steht eine sehr düstere Phase in der Geschichte Großbritanniens an – mit hohen Steuern, hohen Schulden, schlechter Führung, politischer Instabilität und harten Zeiten.

Noch schlimmer ist die Situation in den USA, wo der Präsident scheinbar unfähig ist, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Stattdessen werden die Vereinigten Staaten von einer Gruppe aus Neocons geführt, die weder gewählt noch rechenschaftspflichtig ist; sie sagt dem Präsidenten, was er sagen und tun soll. Doch selbst mit der Umsetzung tut sich Biden noch schwer. Allein sein Auftreten beim G7-Treffen in Italien ist Bestätigung genug. Man kann ihm natürlich nicht zum Vorwurf machen, dass er senil ist. Er sollte allerdings nicht mehr das höchste Amt begleiten.

Die US-Wahlen werden wahrscheinlich ein Desaster. Angesichts seiner schlechten gesundheitlichen Lage ist es unwahrscheinlich, dass Biden im November zur Wiederwahl antreten wird. Kamala Harris wird jedenfalls nicht zur Wahl stehen. Es wäre nicht überraschend, wenn Hillary Clinton als demokratische Kandidatin ins Spiel gebracht wird. Obwohl Trump von der einen Hälfte des Volkes geliebt wird, hasst ihn die andere Hälfte – eine Wahl, die Uneinigkeit fördert. Und die Neuauflage einer Clinton-gegen-Trump-Wahl könnte ohne Weiteres zu Unruhen und Aufständen in den USA führen, ganz gleich, wer gewinnt.

Aufgrund seiner Unbeliebtheit und wegen des Verfalls der deutschen Wirtschaft wird wohl auch der deutsche Bundeskanzler Scholz nicht bis zur Neuwahl im Jahr 2025 im Amt bleiben.

Für die kommenden Jahre ist auf der politischen Bühne also insgesamt schweres Chaos vorprogrammiert; die mangelnde Führungsstärke wird nicht nur zu politischen Unruhen, sondern auch zu sozialen Unruhen führen.



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