Wenn die Dominosteine fallen, bleibt Gold standhafter denn je
24.06.2024 | Egon von Greyerz
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Vermögenswerte – Ein Dominostein, der fälltAnfänglich wird es hohe Inflation geben, möglicherweise Hyperinflation, sowie hohe Zinssätze. Anschließend, wenn das System implodiert, werden die aufgeblähten Vermögenspreise – Aktien, Anleihen, Immobilien etc. – effektiv um 50% bis 100% abstürzen.
Die meisten Staatsanleihen werden (falls sie auf Papier gedruckt sind) bestenfalls noch als Tapete dienen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer solchen Ereigniskette kommt, ist meiner Einschätzung nach sehr hoch, insbesondere im Westen. Finanzielle, ökonomische, politische und soziale Zusammenbrüche dieser Art sind nichts Neues; sie hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder gegeben, wenn auch nicht in dieser Größenordnung.
Atomkrieg – Ein Dominostein, der fällt
Werden wir einen Atomkrieg erleben?
Wir brauchen uns wegen dieser Option nicht wirklich Sorgen zu machen, denn wenn es zu einem globalen Atomkrieg kommt, wird es, wenn überhaupt, kaum noch Menschen auf dieser Erde geben. Da die Welt gerade die Grenzen zum potentiellen atomaren Konflikt weitestgehend ausreizt, muss man sich folgende Frage stellen: WER HAT IN DIESER WELT DAS SAGEN?
Nun, mit Sicherheit keine Einzelpersonen. Doch wer wäre in der Lage, allen anderen Staaten der Welt etwas nach Lust und Laune zu diktieren? Der Hauptkandidat wäre hier womöglich die US-Führung:
Sei es Kriegsführung in einem Land, das keine Bedrohung für die USA darstellt. Sei es die Kontrolle des globalen Finanzsystems durch den US-Dollar oder die Regulierung des Bankensystems mittels Verordnungen wie FACTA, so dass die Welt jede Dollar-Transaktion an US-Behörden melden muss. Oder seien es Staatsstreiche und selbst das Ausschalten von Feinden in Ländern, die die US-Führung inakzeptabel findet. Seien es Sanktionen oder das Einfrieren von Vermögen im Umgang mit Ländern, die der US-Führung missfallen. Die Liste ist endlos.
Interessant dabei ist, dass das US-amerikanische Volk bei keiner dieser Entscheidungen je ein Mitspracherecht hat. Initiiert werden die oben genannten Maßnahmen (wie viele andere auch) durch den US-Präsidenten und dessen Berater, die dem Volk gegenüber überhaupt nicht rechenschaftspflichtig sind.
All das wäre beispielsweise in der Schweiz unmöglich, weil dort die Macht des Volkes durch direkte Demokratie herrscht.
Die Welt sollte sich jetzt folgende Frage stellen: Wie lässt sich die extrem ernste Lage in der Welt lösen? Ich meine damit nicht den Krieg in der Ukraine, der sich, wie Trump andeutete, innerhalb weniger Tage beenden ließe, falls die USA alle Waffen- und Geldlieferungen an die Ukraine stoppen würden.
Wie Putin jüngst deutlich machte, möchte Russland die russischsprachigen Gebiete in der Ostukraine behalten und einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen sehen. Doch niemand ist interessiert, überhaupt in diese Richtung zu denken. Stattdessen gab es gerade eine Friedenskonferenz in der Schweiz, bei der weder Russland noch China vertreten waren. Solche Konferenzen sind reine Geld- und Zeitverschwendung. In Abwesenheit von zwei der größten Militär- und Wirtschaftsmächte der Erde – von denen eine (Russland) direkt im Krieg involviert ist – wird diese Konferenz absolut nichts erreichen.
Was dann noch bleibt, ist das Posieren vor den Kameras und ein ödes, bedeutungsloses Abschlussstatement.
Also: Anstatt derart nutzlose Konferenzen abzuhalten, müssten die Führungen von China, Russland und der USA zusammenkommen, um den Ukrainekrieg zu beenden, damit anschließend die wahren Probleme der Welt in Angriff genommen werden können – Armut, Hungersnöte, Kriminalität, Drogen, Schulden etc. Stellen Sie sich vor, was sich mit dem gebündelten intellektuellen Potenzial und den Ressourcen dieser und vieler anderer Länder erreichen ließe! Doch leider ist das ein Traum, der wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden wird.
Es ist so viel leichter, Geld zu drucken und einen Krieg zu beginnen, als ECHTE und nachhaltige Lösungen für die großen Probleme zu finden, mit denen die Welt konfrontiert ist.
Also: Die führenden Politiker der Welt haben eine Wahl. Sie können die Telefonhörer in die Hand nehmen und mit ihren Kollegen sprechen – oder einen Krieg beginnen. Welcher zurechnungsfähige Spitzenpolitiker würde lieber einen Atomkrieg riskieren als einen kleinen Kratzer im Ego, der aber Frieden bringt?
Finanzielles Überleben durch Vermögenserhaltung
Also: Wie können sich Anleger selbst schützen?
Bestimmte Dinge verbieten sich natürlich von selbst: Der größte Teil des eigenen Vermögens darf nicht im fragilen Bankensystem gehalten werden – weder Barmittel noch Wertpapiere! Viele Banken werden wahrscheinlich zahlungsunfähig; dann könnte es zu lange dauern, bis Ihre Anlagen freigegeben sind, wenn sie überhaupt freigegeben werden!
Bail-Ins oder Zwangsinvestitionen in niedrigverzinste und langlaufende (10 Jahre und mehr) Staatspapiere sind nicht unwahrscheinlich.
Halten Sie keine Staatsanleihen –
Viele Staaten werden zahlungsunfähig.
Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Ihre Schulden durch Inflation verschwinden –
Hohe Zinsen oder eine Kredit-Indexierung könnte die Rückzahlung Ihrer Darlehen unmöglich machen.
Vergessen Sie nicht, dass der Aktienmarkt durch massive Kreditexpansion aufgebläht wurde. Und diese wird enden!
Im Umfeld der größten globalen Schulden- und Anlageblase der Geschichte könnte man diese "Verbotsliste" natürlich endlos weiterführen.
Hilfreich wären also auch Dinge, die unbedingt beachtet / gemacht werden sollten.
Halten Sie eine Menge physisches Gold und etwas physisches Silber in einem sicheren Rechtsgebiet (z.B. in der Schweiz, möglicherweise auch in Singapur) und außerhalb des Bankensystems –
Edelmetalle müssen in sehr sicheren und bankenfernen Tresorlagereinrichtungen verwahrt werden; Sie müssen direkten Zugang zu den Metallen haben, die dort auf Ihren Namen eingelagert wurden.
Um die Gefahr von Konfiszierungen und Einfrierungen der eigenen Metallbestände zu minimieren, sollte man diese außerhalb des eigenen Wohnsitzlandes verwahren.
Halten Sie eine sinnvolle Menge physisches Gold und Silber –