Gold: Pessimistische Fundamentaldaten, optimistische Stimmung
15.08.2018 | Steve Saville
Zum ersten Mal in diesem Jahr und vor etwa zwei Wochen stellte sich der Stimmungshintergrund als unterstützend für den Goldpreis heraus und tut dies noch immer. Zeitgleich sind die Fundamentaldaten eindeutig negativ für Gold. Was wird das Endergebnis dieser entgegenwirkenden Kräfte sein?
Bevor ich versuche, dies zu beantworten, sollten wir die wichtigsten Stimmungs- und Fundamentalindikatoren wiederholen.
Der folgende Chart von goldchartsrus.com zeigt, dass die Nettopositionierung der Trader in Gold-Futures am Donnerstag, den 7. August ähnlich der vom Dezember 2015 war, als eine kraftvolle 7-monatige Rally bevorstand. Demnach ist die COT-Situation in Sachen Nettopositionierung (der brauchbarste aller Goldmarktstimmungsindikatoren) so bullisch wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Die eine Sorge ist, dass sich der Open Interest (die grünen Balken am unteren Ende des folgenden Charts), obwohl deutlich niedriger als noch vor einem Monat, noch immer etwa 50.000 Kontrakte über den Preistiefs vom Dezember 2015 und Dezember 2016 befindet (die beiden wichtigsten Preistiefs der letzten fünf Jahre). Der Open Interest muss vielleicht auf 400.000 Kontrakte oder weniger fallen, bevor wir eine starke und über mehrere Monate andauernde Rally sehen können.
Es gibt eine Vielzahl von wichtigen, fundamentalen Treibern des US-Dollargoldpreises, einschließlich Kreditspannen, die Renditekurve, die Realzinsen (die Rendite von inflationsgeschützten Wertpapieren), die relative Stärke des Bankensektors und die Umtauschrate des US-Dollar. Die wichtigsten sieben Goldmarktfundamentaldaten sind in unser Gold True Fundamentals Model (GFTM) eingearbeitet, dessen Chart unten dargestellt ist.
Das GFTM geriet zwischen Ende Juni und Mitte Juli in Bedrängnis, da es in diesem kurzen Zeitraum von bearisch auf bullisch und wieder zurück auf bearisch umschlug. Abgesehen von diesen 2 bis 3 Wochen befand es sich seit Mitte Januar kontinuierlich im bearischen Bereich.
Zurück zur obigen Frage: Egal wie sich die Stimmung entwickelt, es wird keinen mittelfristigen Aufwärtstrend am Goldmarkt geben, bis sich die Fundamentaldaten nicht bullisch für Gold entwickeln. Die Fundamentaldaten sind konstant in Bewegung und schlagen in den nächsten Wochen möglicherweise in eine bullische Richtung um. Zu dieser Zeit gibt es jedoch keinen guten Grund, den Beginn einer mittelfristigen Goldrally zu erwarten.
Vor dem richtigen Stimmungshintergrund könnte im Angesicht bearischer Fundamentaldaten jedoch eine starke, kurzfristige Rally auftreten. Das passierte Ende Juni bis Anfang September 2013. Während dieser 2-monatigen Zeitspanne stieg der Goldpreis angesichts bearischer Fundamentaldaten um 200 Dollar.
Der Goldmarkt war Ende Juni 2013 deutlich "überverkaufter" als heute. Doch zur heutigen Zeit ist er ausreichend geschwächt, um eine kurzfristige Erholung von zumindest 100 Dollar, auch ohne signifikante Verbesserung (aus Sicht des Goldes) der Fundamentaldaten, zu gewährleisten.
Das bedeutet nicht, dass wir eine Erholung von 100 Dollar oder mehr erwarten sollten, die in naher Zukunft stattfindet. Dank der frustrierten Stimmung ist nur das Potenzial hierzu vorhanden. Bevor das Potenzial genutzt wird, muss die Preisbewegung eine Umkehr signalisieren.
© Steve Saville
www.speculative-investor.com
Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.
Dieser Artikel wurde am 13. August 2018 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Bevor ich versuche, dies zu beantworten, sollten wir die wichtigsten Stimmungs- und Fundamentalindikatoren wiederholen.
Der folgende Chart von goldchartsrus.com zeigt, dass die Nettopositionierung der Trader in Gold-Futures am Donnerstag, den 7. August ähnlich der vom Dezember 2015 war, als eine kraftvolle 7-monatige Rally bevorstand. Demnach ist die COT-Situation in Sachen Nettopositionierung (der brauchbarste aller Goldmarktstimmungsindikatoren) so bullisch wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Die eine Sorge ist, dass sich der Open Interest (die grünen Balken am unteren Ende des folgenden Charts), obwohl deutlich niedriger als noch vor einem Monat, noch immer etwa 50.000 Kontrakte über den Preistiefs vom Dezember 2015 und Dezember 2016 befindet (die beiden wichtigsten Preistiefs der letzten fünf Jahre). Der Open Interest muss vielleicht auf 400.000 Kontrakte oder weniger fallen, bevor wir eine starke und über mehrere Monate andauernde Rally sehen können.
Es gibt eine Vielzahl von wichtigen, fundamentalen Treibern des US-Dollargoldpreises, einschließlich Kreditspannen, die Renditekurve, die Realzinsen (die Rendite von inflationsgeschützten Wertpapieren), die relative Stärke des Bankensektors und die Umtauschrate des US-Dollar. Die wichtigsten sieben Goldmarktfundamentaldaten sind in unser Gold True Fundamentals Model (GFTM) eingearbeitet, dessen Chart unten dargestellt ist.
Das GFTM geriet zwischen Ende Juni und Mitte Juli in Bedrängnis, da es in diesem kurzen Zeitraum von bearisch auf bullisch und wieder zurück auf bearisch umschlug. Abgesehen von diesen 2 bis 3 Wochen befand es sich seit Mitte Januar kontinuierlich im bearischen Bereich.
Zurück zur obigen Frage: Egal wie sich die Stimmung entwickelt, es wird keinen mittelfristigen Aufwärtstrend am Goldmarkt geben, bis sich die Fundamentaldaten nicht bullisch für Gold entwickeln. Die Fundamentaldaten sind konstant in Bewegung und schlagen in den nächsten Wochen möglicherweise in eine bullische Richtung um. Zu dieser Zeit gibt es jedoch keinen guten Grund, den Beginn einer mittelfristigen Goldrally zu erwarten.
Vor dem richtigen Stimmungshintergrund könnte im Angesicht bearischer Fundamentaldaten jedoch eine starke, kurzfristige Rally auftreten. Das passierte Ende Juni bis Anfang September 2013. Während dieser 2-monatigen Zeitspanne stieg der Goldpreis angesichts bearischer Fundamentaldaten um 200 Dollar.
Der Goldmarkt war Ende Juni 2013 deutlich "überverkaufter" als heute. Doch zur heutigen Zeit ist er ausreichend geschwächt, um eine kurzfristige Erholung von zumindest 100 Dollar, auch ohne signifikante Verbesserung (aus Sicht des Goldes) der Fundamentaldaten, zu gewährleisten.
Das bedeutet nicht, dass wir eine Erholung von 100 Dollar oder mehr erwarten sollten, die in naher Zukunft stattfindet. Dank der frustrierten Stimmung ist nur das Potenzial hierzu vorhanden. Bevor das Potenzial genutzt wird, muss die Preisbewegung eine Umkehr signalisieren.
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Dieser Artikel wurde am 13. August 2018 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.