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So erkennen Sie die nächste Finanzkrise

23.09.2018  |  Steve Saville
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Anfang 2007 lag der Spread zwischen dem LIBOR und der Staatsanleihe beispielsweise noch bei 0,20% und zeigte damit Sorglosigkeit im Bankensystem an. Dann begann er jedoch stetig zu steigen und kletterte bis Juni 2007 auf 0,75%. Das war ein frühes Warnzeichen. Im Juli sank die Spanne zunächst wieder, bevor sie dann im August 2007 auf 2,25% schoss. Dies war eine sehr deutliche Warnung. Anschließend wurde der Spread äußerst volatil und stieg auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise im Oktober 2008 bis auf 4,5%.

Im Moment dümpelt der Spread zwischen dem LIBOR und den 3-monatigen US-T-Bills bei 0,20% herum.

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4) Der Goldpreis im Verhältnis zu den Preisen der Industriemetalle, wie gezeigt im folgenden Chart anhand des Gold/GYX-Verhältnisses (der Goldpreis in US-Dollar geteilt durch den Industrial Metals Index).

Die Gold/GYX-Ratio verhält sich wie eine Kreditspanne, denn die Performance von Gold gegenüber den Industriemetallen korreliert üblicherweise mit der Entwicklung des Wirtschaftsvertrauens. Vor allem, wenn das Vertrauen gegen Ende eines Aufschwungs oder zum Beginn eines Abschwungs sinkt, beginnt das Gold/GYX-Verhältnis zu steigen.

Der folgende Chart illustriert die langfristige positive Korrelation zwischen dem Gold/GYX-Verhältnis und einem Indikator für die Kreditspanne (IEF/HYG). Das Gold/GYX-Verhältnis ist kürzlich ausgehend vom Boden seiner Handelsspanne der letzten sieben Jahre wieder gestiegen. Sollte sich die Erholung fortsetzen und das Verhältnis sein Anfang 2018 verzeichnetes Hoch übertreffen, wäre das ein erster Hinweis auf sinkendes Wirtschaftsvertrauen.

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Aktuell warnt keiner der obenstehenden Indikatoren vor einer unmittelbar bevorstehenden Finanzkrise oder auch nur davor, dass sich eine solche Krise gerade entwickeln könnte. Das kann sich ändern, wenn weitere Information verfügbar werden, aber nach aktuellem Stand der besten Frühindikatoren ist die Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch einer Finanzkrise innerhalb der nächsten drei Monate praktisch gleich Null.

Ein Börsencrash wäre allerdings etwas anderes. Zwar wird eine Finanzkrise immer von großen Kursverlusten an den Aktienmärkten begleitet, doch die Aktienmärkte können auch ohne Finanzkrise heftig einbrechen. Der Crash von 1987 ist das Paradebeispiel dafür.

Die vier genannten Indikatoren sollten also rechtzeitig vor einer Finanzkrise warnen, doch einen Aktiencrash, der nicht Teil einer größeren Krise ist, werden sie womöglich nicht anzeigen. Allerdings kommt auch ein Einbruch der Aktienmärkte nicht aus heiterem Himmel. Insbesondere wird ein Markt nicht an einem Tag ein neues Allzeithoch verzeichnen und am nächsten abstürzen, denn nach einem Rekordwert dauert es eine Weile (im Allgemeinen mindestens zwei Monate), bis eine Marktstimmung entstanden ist, die einen Crash möglich macht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das kurzfristige Risiko an den Aktienmärkten hoch ist, es aber keine Warnsignale gibt, die darauf hindeuten, dass sich eine Finanzkrise zusammenbraut, oder dass ein ernster Börsencrash (und nicht nur eine Korrektur um vielleicht 10%) in der nächsten Zeit eine realistische Möglichkeit ist.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



Dieser Artikel wurde am 18. September 2018 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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