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Eine Weltwirtschaft auf Tauchgang

21.09.2018  |  Egon von Greyerz
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Mit Zinssätzen von 60% kann kein Land fertigwerden, besonders dann nicht, wenn es stark verschuldet ist. Derartige Zinsniveaus sind also blanker Wahnsinn und werden den Patienten, wenn es so weiter geht, umbringen.

Die Botschaft könnte nicht deutlicher sein. Die exponentiell und völlig überproportional zum BIP-Wachstum ansteigende Verschuldung wird am Ende zum Währungseinbruch und somit zu Zahlungsausfällen führen. Die Welt könnte mit einer Zahlungsunfähigkeit Argentiniens zurechtkommen. Das ist schon mehrfach passiert. Gleiches gilt für die katastrophale Wirtschaft Venezuelas. Trotz eines Totalzusammenbruchs von Wirtschaft und Gesellschaft, hätte allein das noch keine globalen Auswirkungen.


Immer mehr Maulwurfshügel

Wie so oft beginnt der Ärger in der Peripherie. Aktuell sehen wir also keine einmaligen Vorkommnisse im Rahmen eines lokal begrenzten Problems. In jedem Land tauchen gerade Maulwurfshügel auf, die sich bald auch im Westen ausbreiten werden.


Geduld - Eine verlorene Tugend

Vor einigen Jahren wurde ich in einem Interview gebeten, einige der wichtigsten Dinge zu nennen, die ich im meinem langen Berufsleben gelernt habe. “Geduld” war meine sehr klare Antwort. Wenn man jung ist, muss alles schnell gehen. Sofortige Befriedigung ist zu einem wichtigen Teil der heutigen Kultur geworden, weil die meisten Menschen rastlos und wenig gefestigt sind. Das gilt für Jung und Alt. Niemand kann länger als eine Sekunde still sitzen, bevor das iPhone herausgeholt wird. Mobiltelefone sind die Zigaretten von heute, ohne sie werden die Menschen ängstlich und nervös. Doch leider sind sie auch mit ihnen nervös.

Noch schlimmer ist: Wenn jungen Menschen zusammenkommen, ist es wichtiger mit dem Rest der Welt über Instagram oder Snapchat zu kommunizieren, als mit einem Freund zu sprechen, der direkt neben einem sitzt. Und jeder, der eine E-Mail oder eine Nachricht sendet, erwartet sofort eine Antwort. Wer vor hundert Jahren einen Brief an jemand auf der anderen Seite des Atlantiks schrieb, wartete viele Wochen auf eine Antwort. In vielerlei Hinsicht war die Lebensqualität damals besser als heute. Doch die technologische Entwicklung vollzieht sich mit immer höherer Geschwindigkeit.


Werden Roboter und künstliche Intelligenz die Menschen überflüssig machen?

Roboter und Künstliche Intelligenz übernehmen allmählich die Kontrolle über alles. Ich erinnere mich an Sir Clive, der 1980 den ersten Computer für unter 100 Pfund für den Massenmarkt erfand und bereits damals sagte, dass die Computer am Ende intelligenter sein werden als Menschen. Wie Recht er hatte, denn genau das geschieht jetzt mit KI. Er sagte auch Folgendes: Wenn Computer unser Leben übernehmen, wird es keine Notwendigkeit mehr für den Menschen geben, der dann aussterben wird.

Den einzigen Unterschied zwischen Mensch und Computer, so seine Überlegung, wäre die Seele des Menschen. Doch er selbst glaubte nicht daran. Machen sich die Menschen mit KI also selbst überflüssig, mit der Folge, dass wir aussterben werden? Erschreckend, aber nicht unmöglich.


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