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Interview mit Prof. Dr. Hans. J. Bocker

02.02.2007  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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GS: Kommen wir zu den Bushkriegern. Wie schätzen Sie derzeit die geopolitische Weltlage ein? Das Säbelrasseln der USA mit Nordkorea und dem Iran ist zum Stillstand bzw. aus den Medien gekommen, und Terroristen lassen sich scheinbar zurzeit auch nirgends blicken. Ist das nur die trügerische Ruhe vor dem Sturm?

H. B.: Terroristen hat es nie gegeben, es sei denn, man versteht darunter wenige verzweifelte Selbstmörder kleinster lokaler Bedeutung. Daran ändert auch die Dauerpropaganda, die sich um den selbst arrangierten 11. September rankt, nichts. Die Tage der einzig verbleibenden Supermacht sind gezählt. Nach dem Fall der drei letzten Empires Österreich-Ungarn, Großbritannien und Sowjetunion rückt der Zusammenbruch der Nummer Vier, des amerikanischen Empires, rasch näher.

Wie einst Rom leidet Washingtons Weltreich unter "imperial overstretch". Die gewaltigen Betriebs- und Kontrollkosten der Weltmacht, die in rund 120 Ländern militärisch präsent ist und billionenschwere Militärbudgets auf Pump unterhält, übersteigen die Tribute, Zahlungen und Lieferungen, die von den beherrschten Nationen noch erpresst oder gewonnen werden können. Außerdem fällt die weltwirtschaftliche Bedeutung der USA langsam aber stetig ab. Und dem wirtschaftlichen Machtverlust folgt immer auch der politische. Natürlich wird mit Säbeln gerasselt, um der Welt seine Macht, besser Schein-Macht, zu demonstrieren.

Natürlich werden ab und zu kleinere Nationen, die sich nicht wehren können, unter irgendeinem Vorwand, zusammengeschlagen und flach gebombt. Dies vorzugsweise in Gegenden, in denen Öl vorkommt oder, wie in Afghanistan, eine Mega-Pipeline hindurchgeführt werden soll. Oder, wie im Falle Saddams, falls es jemand wagen würde, in einer anderen Währung, als in Dollar am Weltmarkt zu fakturieren.

Doch sind dies letztlich nur desperate Aktionen eines zerfallenden Finanzimperiums, welches immer mehr zur Rolle eines Papiertigers absinkt. Jedoch haben sich die Herrschenden eines untergehenden Weltreiches vor dem Kollaps unter einem selbst geschaffenen Vorwand fast immer in einen Krieg geflüchtet, um abzulenken, einen Sündenbock zu finden und die eigene Haut zu retten. Wer in der Innenpolitik versagt, muss wenigstens in der Außenpolitik Erfolge aufweisen - ein uraltes Rezept.

Die Weltsituation und die Spannungen streben langsam einem Höhepunkt entgegen. Ab 2009 dürften die Chancen für einen Währungs-, Bank- und Finanzkollaps rapide ansteigen. Diejenigen für einen ordentlichen Krieg ab 2011, wobei Israel mit der Bombardierung des Iran vielleicht den Auftakt liefern könnte. Das letzte weltweit große Auf- und Abräumen sollte dann bis zum Herbst 2013 abgeschlossen sein.

Selbst wenn auf der Welt niemals mehr ein Schuss fiele und alles von einer Endlos-Woge von Freude, Friede, Eierkuchen überschwemmt würde, wachsen die Schuldengebirge munter weiter. Unweigerlich käme der Tag, an dem alle Steuereinnahmen der Staaten zur Bedienung der Schuldzinsen nicht mehr ausreichten. Dies wiederum führt entweder zur Hyperinflation oder zum satten Staatsbankrott. Beides aber hätte zwei Jackpot-Gewinner: Gold und Silber.

Danach endlich dürfte der neue Kontradieff-Frühling mit brandneuen tragenden Technologien, einer edelmetallgedeckten gesunden Währung und der Beseitigung aller Exzesse und Ungleichgewichte anbrechen. Eine Zeit, auf die man sich von Herzen freuen kann. Der Krebs ist ausgeheilt, die wirtschaftlichen und sozialen Körper sind wieder gesund.


GS: Sie haben auf einem Seminar einmal von Euro-Banknoten mit RFID-Chips gesprochen. Wie sieht hier die Planung der EZB aus? Wann werden diese Geldscheine in Umlauf kommen? Welche Informationen sollen auf den Scheinen gespeichert werden? Und wie wird diese Maßnahme offiziell begründet?

H. B.: Die offizielle Begründung wäre die doppelte Standardversion: Geldwäsche und Terrorismus. In der täglichen Praxis der Finanzwelt und Wirtschaft haben zwar beide keinerlei Bedeutung, dienen aber als idealer Vorwand. Die ersten der neuen 500er €-Noten sollen bereits mit dem fast unsichtbaren Chip-Faden versehen sein, der alle Daten wie Datum, Uhrzeit, Bank, Schalternummer, Name, Kontonummer und Gesamtsumme sowie die Seriennummern aller übrigen Scheine der Transaktion festhält und beim Wiedereintritt ins Bankensystem oder bei jeder Kontrolle per Satellit oder Zollbeamten Tag und Nacht verfügbar sind. Die 200er, 100er, 50er, 20er und 10er Scheine folgen später in dieser Markierungskampagne.

Damit ist jeder Bürger und jedes Fahrzeug auf mitgeführte Summen elektronisch lückenlos abtastbar. Selbstverständlich auch durch die Mautbalken auf den Autobahnen - vollautomatisch versteht sich, mit augenblicklicher Rückmeldung an die zentrale Finanz-Kontrollbehörde. Dann wird sich der eigentliche Sinn der verlustreichen Maut-Einrichtung für alle erkennbar, rasch herausstellen. Bisher hat keine Zentralbank offiziell etwas über geplante Maßnahmen verlauten lassen. Das Ganze dürfte wegen der zu vermeidenden "Vorwarnungen für Terroristen und Geldwäscher" auch in aller Stille geschehen.


GS: Halten Sie es für wahrscheinlich, daß Gold und Silber jemals wieder Geld werden können? Und wenn, in welcher Form?

H. B.: Nur im Falle der Einführung einer Papier-Weltwährung, die durch Gold gedeckt sein müsste, damit die Völker diese Maßnahme überhaupt akzeptierten und mittragen würden, oder aber nach einem totalen Zusammenbruch des deckungslosen Papiergeldsystems, welches seit etwa 40 Jahren als ein historisch einmaliges und gigantisches Experiment weltweit abläuft.

Alle ungedeckten Papiergeldsysteme der letzten 4000 Jahre sind ohne Ausnahme zusammengebrochen und verschwunden. Dollar und Euro wird das gleiche Schicksal ereilen. Die geschockten Bürger würden dann etwas "solides" als Währung verlangen und das ist nun einmal Gold und Silber. Beide Metalle würden somit zu ihrem rechtmäßigen Platz zurückkehren, den sie seit Jahrtausenden innehatten. Es gäbe dann ein Papiergeld, das jederzeit am Bankschalter gegen Gold und Silber zu einem festen Verhältnis getauscht werden könnte.


GS: Wie wichtig schätzen Sie die fortschreitende Auflösung des Bankgeheimnisses für die Bedeutung von Edelmetallinvestments ein? Wird der gläserne Steuerzahler bald noch transparenter? Könnten Edelmetallkäufer nicht bald gezielt ins Visier der deutschen Finanzämter kommen?

H. B.: Diese Auflösung schreitet in Deutschland nicht nur fort, sie ist bereits vollendet. Der Bürger hat die Fliessbänder der Glasfabriken bereits durchlaufen und ist durchsichtiger als die Versprechungen und billigen Beteuerungen der Politiker. Jedes kleinste Konto in jedem Land der EU ist für das Finanzamt per Knopfdruck in Sekundenschnelle erfassbar. Es fehlt nur noch die sich bereits anbahnende elektronische Markierung eines jeden Geldscheins, der per Satellit oder Zollfahndung jederzeit aufgespürt und auf all seinen Wegen genau kontrolliert und aufgezeichnet werden kann.

Für Helvetien kann ich diesen Vorgang nicht erkennen, denn das wäre polit-ökonomischer Selbstmord für den Finanzplatz Schweiz, von dem dort ca. 22% aller Arbeitsplätze abhängen. Die wunderbare Eigenschaft von Gold und Silber, zinslos zu sein, hat die Steuervögte bisher von der Verfolgung der Eigner abgehalten. Beim Grenzübertritt gilt vorerst nur die Höchstgrenze für Geld oder geldwerte Gegenstände.

Sobald jedoch die Gold- und Silber-Preise durch die Decke gehen und sich gar Richtung Mond bewegen, und sobald aus der winzigen Gruppe der Eigner eine passable Mehrheit wird, dürfte der Besitz illegal werden, genau wie 1933 in den USA - dort übrigens für fast ein halbes Jahrhundert. Aber schon vorher sehe ich auf allen Grenzübertritts- und Einkommenssteuer-Formularen die Rubrik "Edelmetalle" auftauchen. Unter dem Vorwand des "Terrorismus" und der "Geldwäsche" scheint es mir nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die gierige Hand des Fiskus auch auf den Gold- und Silberbesitz erstreckt - in der Schweiz jedoch ein höchst unwahrscheinliches Ereignis.


GS: Es geistert seit einigen Monaten das Gerücht durch die Goldszene, daß Sie ein neues Buch zum Thema Edelmetalle veröffentlichen würden. Wann wird es soweit sein? Auf welchen Themenbereich wird es sich spezialisieren?

H. B.: Es wird ein Rundumschlag in der Thematik Gold/Silber sein mit bisher 23 fertigen Kapiteln, die jedoch nach Art und Umfang auf ein ökonomisch vertretbares Mass von einem Co-Autor oder einem Verlagslektor verkürzt werden müssten. Ich habe viel zu viel Material zusammengetragen, was außer dem harten Kern der Goldbugs alle Leser ermüden würde. Die Sprache ist Englisch wegen des größeren Marktes.

Zudem: Trauring aber wahr, habe ich immer noch keinen Verleger und/oder Co-Autor gefunden, mich aber auch unverantwortlicherweise noch nicht ernsthaft sondern nur sehr zaghaft um einen solchen bemüht. Zeitmangel und andere Verpflichtungen verschleppen das Projekt, dessen Inhalt fortwährend veraltet. Doch wird im neuem Jahr eine Lösung, notfalls mit brutaler Gewalt, gefunden werden. Danach wäre dann theoretisch eine verkürzte deutsche Übersetzung an der Reihe, für die es viel leichter wäre, einen hiesigen Verleger zu finden.


GS: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben.

Das Interview führte GoldSeiten am 20. Januar 2007.




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