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Liebe Goldanleger, es ist Zeit für eine Lehrstunde in Logik

05.10.2018  |  The Gold Report
Hier ist eine Frage an alle, die je ein Lottoticket gekauft, Geld in einen Spielautomaten gesteckt oder auf ein Pferd gesetzt haben: Wenn Sie einen Beweis dafür gehabt hätten, dass die Ergebnisse alle gefälscht sind, würden Sie dann trotzdem noch spielen? Wenn Ihnen jemand ein Video zeigen würde, in dem Casinomitarbeiter die Karten oder die Würfel zinken oder die Automaten manipulieren, würden Sie dieses Geschäft dann jemals wieder betreten? Und wenn Ihre Frau, Ihre Mutter oder Ihr Arbeitgeber wüsste, dass Sie Ihr Gehalt bei manipulierten Glücksspielen verzocken, würden Sie ihnen dann je wieder ins Gesicht blicken können?

Die Antwort ist natürlich ein klares "Nein!" Dennoch verwetten Millionen von Menschen (auch wenn die Zahl rasant sinkt) noch immer Woche für Woche hunderte Millionen von Dollar im kriminellen Casino der COMEX, obwohl längst bewiesen ist, dass die Preisfindung bei Gold und Silber (und auch Bitcoin) der absoluten Kontrolle der Bullionbanken, der COMEX-Betreiber und der "Aufsichts"behörden unterliegt.

In der Mathematik gibt es den Grundsatz der transitiven Äquivalenzrelation: "Wenn a = b und b = c, dann ist a = c." Übertragen auf den Goldpreis bedeutet diese Transitivität: "Wenn ich Gold basierend auf Angebot und Nachfrage kaufe, und Angebot und Nachfrage keine Auswirkungen auf den Preis haben, dann kaufe ich Gold ohne Interesse am Preis" - was absoluter Irrsinn ist.

In den letzten 30 Jahren haben wir erlebt, wie die Banken den Papiermarkt der COMEX nutzen können, um nicht nur die kurzfristige Nachfrage, sondern auch das langfristige Angebot zu beeinflussen. Wenn sie den Goldpreis drücken, hat dies auch Auswirkungen auf das Angebot. Das spiegelt sich z. B. im Mangel an der Entdeckung neuer, großer Goldlagerstätten seit den 1990er Jahren wider.

Die Preismanager in New York, Washington, London, Brüssel, Tokio und Peking scheinen sich einig zu sein, dass die Bürger aller Staaten aus Gründen der nationalen Sicherheit dazu angehalten werden sollten, Gold zu meiden und den Papierwährungen zu vertrauen. Die Wahrheit ist, dass die Papiergeldschieber keine Gebühren erheben können, wenn Sie Ihr Nettovermögen in Form von physischem Gold halten. Jetzt, da sie die "Vier Säulen der Wirtschaft" - Bankenwesen, Investitionen, Versicherungen und Immobilien - kontrollieren, betrachten die Großbanken Gold und Silber mit offener Feinseligkeit.

Immerhin drohen diese Alternativen ihre Macht und monetäre Kontrolle zu untergraben, und wenn es etwas gibt, was einen Banker in mörderische Rage versetzt, dann der bloße Gedanke daran, die Kontrolle über den "Fluss" des Geldes zu verlieren.

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Als Schüler und Student in den 1970er Jahren lernte ich im Unterricht der Jesuitenschule die Grundlagen von "solidem Geld", "Finanzrechtsprechung" und dem "Teufelskreis der Inflation". Was bei mir als jungem Erwachsenen damals einen unauslöschlichen Eindruck hinterließ, war die Maxime "Cash is Trash", Bargeld ist Müll in Zeiten von großzügigen Regierungsausgaben und Misswirtschaft. Später wurde der vorgeschriebene Lehrplan oft zu Gunsten offener Debatten aufgegeben, weil in den 1970er Jahren eine zahlenstarke neue Wähler- und Konsumentengeneration - die "Babyboomer" - an Einfluss und Macht gewann.

In der Zeit vor dem computer- und softwaregestützten Börsenhandel wurden alle Investitionsentscheidungen von Menschen getroffen, ganz gleich auf welchen Zeitraum sie sich bezogen. Sowohl langfristige Anlagen als auch schnelle Trades, mit denen sich ein paar Punkte gutmachen ließen, wurden von einzelnen Personen getätigt, und die einzige Technologie, die ihnen zur Verfügung stand, war (vielleicht) ein Taschenrechner und in manchen Fällen ein Rechenschieber.

Als der damalige US-Präsident Nixon den Goldstandard 1971 abschaffte, machte er es in erster Linie unmöglich, den US-Dollar in Gold umzutauschen. Genau das hatte der französische Präsident De Gaulle seinem Finanzministerium nämlich aufgetragen, als die US-Staatsanleihen im Besitz Frankreichs ihr Fälligkeitsdatum erreichten und die Rückzahlung anstand. Steigende Ölpreise aufgrund von Embargos im Nahen Osten und politisches Chaos im Inland (Watergate-Skandal) zwangen die US-Investoren damals, von traditionellen Investments wie Aktien und Anleihen Abstand zu nehmen, weil die steigende Inflation ihre Renditen auffraß.

Letztere war eine Folge der Kreditschöpfungen und Schuldenaufnahmen, mit deren Hilfe Kriegskosten und die Haushaltsdefizite finanziert wurden. Die Investoren entschieden sich daher für solides Geld - Gold und Silber - und diejenigen, die Gold schon 1971 für 35 $ kauften, wurden reichlich belohnt. Infolge der natürlichen Entwicklung menschlicher Interaktionen konnte der Goldpreis im Laufe des Jahrzehnts auf 857 $ klettern, bevor die US-Notenbank Fed aufwachte und Gold zum Staatsfeind erklärte, zuerst im Geheimen und dann mit Nachdruck.


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