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Rohstoffe: Die Wiederentdeckung des sicheren Hafens

19.10.2018  |  Dr. Frank Schallenberger
Die Rohstoffpreise tendierten in den letzten Tagen uneinheitlich. Bei den Agrarrohstoffen dominierten die Pluszeichen, Energierohstoffe gaben dagegen etwas nach, nachdem für die letzte Woche in den USA ein unerwartet starker Öl-Lageranstieg von 6,5 Mio. Barrel gemeldet wurde. Damit haben die US-Öllager immerhin in der vierten Woche in Folge zugelegt!

Der Bloomberg Commodity Index (Spot) konnte sich dennoch weiter über der Marke von 360 Punkten halten. Seit Jahresbeginn liegen die Preise für Brent und WTI (+24% bzw. +20%) im Universum des Bloomberg Commodity Index weiter vorne. Die stärksten Abschläge sind bei Zink (-18%) und Kupfer (-19%) zu verzeichnen.

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Marktkommentar: Edelmetalle mit Lebenszeichen!

Der Goldpreis war eigentlich schon abgeschrieben. Nachdem er zu Anfang des Jahres einige Male den Widerstand bei rund 1.350 USD erfolglos antestete, ging es seit April nur noch abwärts. Im August wurde schließlich mit 1.160 USD das Jahrestief verzeichnet. Nach einer anschließenden leichten Erholung pendelte die Feinunze bis Anfang Oktober in einem recht engen Band zwischen 1.180 und 1.210 USD.

Zuletzt kam allerdings Bewegung in den Goldpreis. Nachdem sich Mitte letzter Woche der Abwärtstrend an den Aktienmärkten beschleunigt hatte, machte der Goldpreis einen Satz nach oben und kletterte in der Spitze bis über 1.230 USD. Silber tendierte zuletzt ebenfalls fester.

Gold ist im laufenden Jahr seinem Charakter als "sicherer Hafen" kaum gerecht geworden. Weder die Handelsstreitigkeiten der USA, Diskussionen um die Verschuldung in Italien, Ängste vor einem "Hard Brexit" oder das Absacken des Dax seit Ende Mai konnten Rückenwind beim Goldpreis generieren. In der letzten Woche hat sich dies allerdings offensichtlich geändert. Solange an den Märkten keine Angst vor einem Einbruch herrscht, ist Gold ein Wertgegenstand, der mit anderen Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Renten oder Immobilien konkurriert und der vor allem auf Einflussfaktoren wie z.B. Goldangebot, Goldnachfrage oder Zinsen reagiert.

Erst wenn die Angst vor einem Crash an den Märkten grassiert, ändert sich der Charakter von Gold. Aus der mit anderen Assetklassen vergleichbaren Investmentmöglichkeit wird das "Krisenmetall" Gold. Dann stellt sich auch gewöhnlich die negative Korrelation insbesondere zu Aktien ein - wie letzte Woche geschehen. Vor allem die weiterhin extrem hohen Short-Positionen auf Gold (und auch auf Silber) könnten bei den Edelmetallen im Falle weiterer Preissteigerungen recht schnell zu einem Short-Squeeze führen.

Selbst wenn die Jahresendrallye am Aktienmarkt in diesem Jahr ausfallen sollte - bei den Edelmetallen stehen die Chancen auf ein versöhnliches Jahresende aktuell gar nicht so schlecht!

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© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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