Goldaktien: Der Boden ist noch fern
02.11.2018 | Jordan Roy-Byrne
Es war ein schwieriges Jahr für Anleger, die in die Aktien der Goldproduzenten investiert sind. Da dem Goldpreis der Ausbruch nach oben nicht gelungen ist und der US-Dollar einen Boden gebildet hat, befanden sich die Goldaktien in einem starken Abwärtstrend. Im September fielen sie auf den tiefsten Stand seit 2,5 Jahren.
Der überverkaufte Zustand des Marktes wurde seitdem korrigiert, doch die Erholung fiel vergleichsweise schwach aus. Dies lässt sich u. a. an der Advance-Decline-Linie (A/D-Linie, ein wichtiger Indikator für die Marktbreite) des GDX ablesen, die gegenüber dem Index eine negative Abweichung aufweist und am Mittwoch ein neues Tief erreichte.
Erholungen nach wichtigen Tiefs sind durch die rege Beteiligung zahlreicher Marktteilnehmer gekennzeichnet. Beachten Sie in diesem Zusammenhang die Stärke der A/D-Linie während der Erholungsbewegungen insbesondere im Dezember 2015 und in geringerem Maße auch im Dezember 2016. Aktuell ist dagegen festzustellen, dass die A/D-Linie ein tieferes Tief verzeichnete - nur eine Woche, nachdem der GDX den wichtigen Widerstand bei 21 $ erneut getestet hat.
Die Goldaktien entwickelten sich am Donnerstag gut, aber aus der Vogelperspektive betrachtet gibt es keinen Grund zur Begeisterung. Angesichts der schwach ausgeprägten Rally und der nahen Widerstandslinie sollten wir auf der Hut vor der Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends sein. Ein Hinweis darauf wäre das Unterschreiten der Trendlinie, die die September- und Oktobertiefs verbindet (im Chart gelb eingezeichnet).
Ein weiterer Rückgang in Richtung eines epischen Bodens wäre nicht untypisch. Vergessen wir nicht, wie sich die Goldaktien vor der Bodenbildung im vierten Quartal 2000 und 2008 entwickelten. Die 6-monatige Rate of Change des HUI Gold Bugs Index ist im letzten Quartal des Jahres 2000 auf -50% gesunken und im letzten Quartal 2008 sogar auf -70%. Das bedeutet nicht, dass die Aktien der Goldunternehmen crashen müssen, um ihren Boden zu finden. Wir sollten nur nicht vergessen, dass eine solche Entwicklung nicht ungewöhnlich wäre.
Auf der fundamentalen Seite hat sich nichts geändert. Wie wir in den letzten Monaten mehrmals angemerkt hatten, werden die Edelmetalle ihren Boden erst dann finden, wenn die Federal Reserve in den USA ihre Zinserhöhungen beendet. In den letzten 60 Jahren fielen die meisten Böden am Goldmarkt (aber nicht alle) mit dem Ende eines Zinserhöhungszyklus der Fed zusammen.
Wenn sich die Wirtschaft und der Aktienmarkt abschwächen, wird die Fed auf weitere Zinsschritte verzichten und Gold wird beginnen, sich besser zu entwickeln als die Aktienkurse. Wenn die US-Notenbank den Leitzins schließlich wieder senkt, werden wir bei den Minengesellschaften dreistellige Kursgewinne innerhalb weniger Monate beobachten können.
Doch für den Moment sollten sowohl Investoren als auch Spekulanten Vorsicht walten lassen und geduldig bleiben. Es empfiehlt sich, Barreserven anzulegen und bei entsprechenden Kenntnissen mit Absicherungen zu arbeiten. Das ist auch das, was wir zur Zeit tun.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 1. November 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Der überverkaufte Zustand des Marktes wurde seitdem korrigiert, doch die Erholung fiel vergleichsweise schwach aus. Dies lässt sich u. a. an der Advance-Decline-Linie (A/D-Linie, ein wichtiger Indikator für die Marktbreite) des GDX ablesen, die gegenüber dem Index eine negative Abweichung aufweist und am Mittwoch ein neues Tief erreichte.
Erholungen nach wichtigen Tiefs sind durch die rege Beteiligung zahlreicher Marktteilnehmer gekennzeichnet. Beachten Sie in diesem Zusammenhang die Stärke der A/D-Linie während der Erholungsbewegungen insbesondere im Dezember 2015 und in geringerem Maße auch im Dezember 2016. Aktuell ist dagegen festzustellen, dass die A/D-Linie ein tieferes Tief verzeichnete - nur eine Woche, nachdem der GDX den wichtigen Widerstand bei 21 $ erneut getestet hat.
Die Goldaktien entwickelten sich am Donnerstag gut, aber aus der Vogelperspektive betrachtet gibt es keinen Grund zur Begeisterung. Angesichts der schwach ausgeprägten Rally und der nahen Widerstandslinie sollten wir auf der Hut vor der Fortsetzung des langfristigen Abwärtstrends sein. Ein Hinweis darauf wäre das Unterschreiten der Trendlinie, die die September- und Oktobertiefs verbindet (im Chart gelb eingezeichnet).
Ein weiterer Rückgang in Richtung eines epischen Bodens wäre nicht untypisch. Vergessen wir nicht, wie sich die Goldaktien vor der Bodenbildung im vierten Quartal 2000 und 2008 entwickelten. Die 6-monatige Rate of Change des HUI Gold Bugs Index ist im letzten Quartal des Jahres 2000 auf -50% gesunken und im letzten Quartal 2008 sogar auf -70%. Das bedeutet nicht, dass die Aktien der Goldunternehmen crashen müssen, um ihren Boden zu finden. Wir sollten nur nicht vergessen, dass eine solche Entwicklung nicht ungewöhnlich wäre.
Auf der fundamentalen Seite hat sich nichts geändert. Wie wir in den letzten Monaten mehrmals angemerkt hatten, werden die Edelmetalle ihren Boden erst dann finden, wenn die Federal Reserve in den USA ihre Zinserhöhungen beendet. In den letzten 60 Jahren fielen die meisten Böden am Goldmarkt (aber nicht alle) mit dem Ende eines Zinserhöhungszyklus der Fed zusammen.
Wenn sich die Wirtschaft und der Aktienmarkt abschwächen, wird die Fed auf weitere Zinsschritte verzichten und Gold wird beginnen, sich besser zu entwickeln als die Aktienkurse. Wenn die US-Notenbank den Leitzins schließlich wieder senkt, werden wir bei den Minengesellschaften dreistellige Kursgewinne innerhalb weniger Monate beobachten können.
Doch für den Moment sollten sowohl Investoren als auch Spekulanten Vorsicht walten lassen und geduldig bleiben. Es empfiehlt sich, Barreserven anzulegen und bei entsprechenden Kenntnissen mit Absicherungen zu arbeiten. Das ist auch das, was wir zur Zeit tun.
© Jordan Roy-Byrne
Dieser Artikel wurde am 1. November 2018 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.