Gold schwach: Belastungsfaktoren sind klar
13.11.2018 | Hannes Huster
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Gestern waren die US-Aktienmärkte schwach. Die "Leader" wie APPLE oder AMAZON gaben nach. Dies führte zu Käufen in den Anleihen. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen könnte ein Doppel-Top ausbilden:
Einschätzung:
Gestern kam wieder Nervosität in die Standardaktienmärkte und die meisten der Marktlieblinge kamen unter Druck. Die Reaktion war dann ein Wechsel in die Anleihen und in den USD. Gold profitierte (noch) nicht.
Entscheidend aus meiner Sicht wird sein, wie sich der Konflikt zwischen Trump und China in Sachen Handelskrieg weiter entwickelt. Wenn ein Deal, wie auch immer dieser aussehen mag, zustande kommt, sehe ich Gold und die Rohstoffe nach oben laufen. Möglich wäre ein Deal rund um den G20 Gipfel am 30. November und 01. Dezember.
Eskaliert die Situation weiter, dann wird der Sektor auch weiter von dieser negativen Grundstimmung überschattet werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt wird die FED bleiben. Die Zinserhöhung im Dezember (19.12.) erscheint eingepreist, fraglich bleibt aber, ob die FED in 2019 ihren eingeschlagenen Weg durchziehen kann. Trump ist nicht glücklich mit den Zinserhöhungen, was angesichts der ausufernden Staatsverschuldung auch nicht verwundert.
Wir dürfen nicht vergessen, dass in den USA trotz des sehr langen Konjunkturaufschwungs das jährliche Defizit und die Staatsverschuldung weiter massiv steigen. Trump hat mit seiner Politik Geld zurück in das Land geholt und sich bei einer bereits gut laufenden Wirtschaft noch mehr Wachstum über Steuersenkungen und weitere Maßnahmen erkauft. Dieser Effekt wird nicht ewig andauern.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Trump wieder über den zu schwachen Euro oder den zu schwachen Yuan echauffiert. Doch er weiß natürlich auch, dass er für diese Entwicklung verantwortlich ist.
Papier ist geduldig und wenn Trump weiterhin einen harten Konfrontationskurs gegen China fährt, dann wird China auch weiter die Währung abwerten und die Hedge-Fonds werden diese Bewegung noch verstärken. Am Ende hätte Trump mit den Strafzöllen nichts erreicht, die Arbeitsplätze würden in China bleiben und die USA könnten nicht auf den chinesischen Markt zugreifen, wie er sich das gerne wünscht.
Daher bleibe ich bei meiner Meinung, dass Trump zwar immer mit harten Bandagen spielt, am Ende aber einen Deal mit China als Ziel hat. Die Andeutungen vor der Midterm-Wahl waren eindeutig und ich glaube nicht, dass er diese Entspannung nur wegen der Wahl signalisiert hat.
Gold und die Rohstoffe werden zum Großteil nur noch von diesem Thema und den entsprechenden Bewegungen auf den Währungsmärkten dominiert. Fundamentale Daten werden außer Acht gelassen. Es baut sich somit ein gewaltiger Druck auf, da viele Rohstoffe wie z.B. Kupfer in den nächsten 1-2 Jahren in ein Angebotsdefizit laufen und dann erscheinen die aktuellen Preisniveaus als deutlich zu gering.
Die Gefahr ist, dass man jetzt als Anleger die Nerven bei Gold und den Rohstoffen aufgrund der hohen Abhängigkeit (Trade-War, Währungen) verliert und dann entweder ein Trade-Deal mit China kommt oder sich die fundamentalen Daten durchsetzen, was ich mit einem Starschuss zur nächsten starken Rallye gleichsetze.
© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"
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