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FED-Entscheidung: Wirre Reaktionen!

20.12.2018  |  Hannes Huster
So kam sie dann gestern Abend, die Entscheidung der US-Notenbank FED. Zunächst wurde der Leitzins wie erwartet um 0,25% leicht angehoben. Dann ruderte die FED auch zurück und sieht für 2019 nur noch zwei Zinserhöhungen im Mittel.

Wie man also aktuell zu sagen pflegt, wurde die FED zwar mehr "dovish", aber für die meisten Marktteilnehmer nicht "dovish" genug. Um es mal etwas simpler auszudrücken, was gestern passiert ist.

Der Markt hat erwartet, dass die FED die Zinsanhebungen in 2019 komplett stoppen wird. Der logische Menschenverstand würde einem sagen, dass die Aussagen von FED-Chef Powell eigentlich ganz gut waren, was die US-Konjunktur betrifft. Er sieht eine stabile Konjunktur, weiter fallende Arbeitslosigkeit und einen Inflationsdruck um 1,90% pro Jahr. Demzufolge sieht er weitere Zinserhöhungen für 2019 am Horizont.

All das würde dem simpel denkenden Menschen eigentlich den Eindruck vermitteln, dass die Wirtschaft weiterhin "okay" läuft, was wiederum gut für Aktien sein müsste.

Doch der Markt tickt anders. Die im Vorfeld unter Druck geratenen Aktienmärkte und die stark gefallenen Renditen signalisieren, dass die Wirtschaft und der Kreditmarkt ein Problem hat und an diesem Problem der Wall-Street, hat Powell gestern eben sauber vorbeiargumentiert.

Die Reaktionen gestern waren dann quer durch alle Anlageklassen relativ wirr.

Die Aktienmärkte waren vor dem Zinsentscheid dick im Gewinn und gaben dann deutlich ab. Der DOW gab vom Hoch zum Tief 895 Punkte ab. Der US-Dollar zog etwas nach oben, was man mit den eventuell in 2019 weiter steigenden Leitzinsen begründen könnte. Doch der Anleihemarkt, signalisierte etwas ganz anderes. Die Renditen der 10-jährigen rauschten nach unten und zwar kräftig:

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Diese Bewegungen sind schwer in einen Zusammenhang zu bringen. Die FED signalisiert rund 2 Zinsschritte nach oben im kommenden Jahr, was dem USD geholfen hat, aber die Renditen fallen deutlich. Die einzige Argumentation, die Sinn ergibt wäre, dass die Anleger in den sicheren Hafen US-Dollar und Anleihen geflohen sind, also USD und Bonds gekauft haben und den Rest geschmissen haben.

Gold war bis zum Zinsentscheid deutlich im Plus und gab dann auch stärker nach. Allerdings nicht so heftig, wie es noch vor einigen Monaten oft der Fall war. Extrem hart erwischte es aber die Goldaktien. Hier wurde richtig hart verkauft. Der GDX verlor 5,40%, der GDX-Junior 4,80% und der HUI 5,83%.


Fazit:

Die Reaktion gestern lässt sich vermutlich am besten mit einem Run in den sicheren Hafen USD und die Anleihen beschreiben. Zudem haben wir nur noch zwei Handelstage, dann ist Weihnachten. Gerade die Großanleger werden gestern Heu ins Trockene gebracht haben und das Jahr für beendet erklärt haben.

Sehr oft erweisen sich die Reaktionen am Tag der Zinsentscheidung als falsch und in den darauffolgenden Handelstagen zeigt sich die wirkliche Richtung an.

Ich bleibe entspannt, da ich nicht davon ausgehe, dass die FED in 2019 zweimal erhöht. Der Bond-Markt signalisiert etwas ganz anderes und das schon seit Ende Oktober!


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"




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