Die frühen Versuche, einen gemeinsamen Geldstandard einzuführen
04.01.2019 | John Paul Koning
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In einem Dokument, das aus der Konferenz hervorging, stimmten Delegierte zu, dass der Handel zwischen Nationen auf ewig von den Umwandlungskosten der verschiedenen Münzen belastet sein würde, wenn es kein gemeinsames Münzsystem gäbe. Dieses Problem könne gelöst werden, indem in jeder Nation ein "gemeinsamer Berührungspunkt" eingeführt würde: Eine Goldmünze, die ein uniformes Gewicht sowie Feinheit besaß. Diese gemeinsamen Münzen konnten in jeder Nation verwendet werden und räumten die Notwendigkeit aus dem Raum, eine Währung konstant in eine andere umtauschen zu müssen, wenn man Grenzen überschritt. Mit dem Beispiel der LMU vorangehend, bestimmten die Delegierten der Konferenz eine Goldmünze im Wert von fünf französischen Franc zur universellen Mustermünze, nach der alle übrigen Münzen modelliert werden sollten.
Zusätzlich zur Kreation einer gemeinsamen Münze, stimmte man ebenfalls zu, dass die nationalen Regierungen die Münzen der anderen Nationen als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren würden.
Ein Goldmünze im Wert von fünf französischen Franc mit dem Abbild von Napoleon III
Regierungen mussten natürlich nicht tatsächlich französische Francs ausgeben. Sie konnten, wie es ihnen beliebte, ihr eigenes Emblem und einen eigenen Nennwert auf die Münze setzen. Jedoch wurden sie dazu angehalten, die Verbindung zwischen dem Wert der Münze und dem des 5-Franc-Stücks herzustellen.
Die Schwierigkeit standardisierter Münzen
Es gab mehrere signifikante Hürden für die Etablierung eines internationalen Münzstandard. Die Briten und Amerikaner auf seiner Seite zu haben, war angesichts deren Größte äußerst wichtig. Das Problem war jedoch, dass ein britischer Pfund - repräsentiert durch einen Gold-Sovereign - etwa 25,22 Francs wert war, wie auf der unteren Tabelle dargestellt.
Das war kein sonderlich geeignetes Verhältnis, um einen "gemeinsamen Berührungspunkt" zu etablieren. Entweder musste dem Franc eine kleine Menge Gold hinzugefügt werden, um das Verhältnis auf 25 Franc gegenüber einem Pfund zu bringen, oder dem Pfund müsste eine kleine Menge Gold entnommen werden.
Notwendige Anpassungen, um inländische Münzen an den Franc anzugleichen
Da es die Konferenz gewesen war, die den Franc als universellen Standard etabliert hatte - Grund war, dass der Franc weitläufiger zirkulierte als das Pfund - waren es nun die Briten, die diese Anpassung vornehmen mussten. Indem der Goldgehalt des Pfundes um 0,88% reduziert wurde, war ein britischer Pfund nun praktischerweise 25 Francs wert.
Dasselbe Problem kennzeichnete das Verhältnis zwischen dem US-Dollar und dem französischen Franc. Ein Franc war 5,18 Dollar wert (siehe obige Tabelle). Um den Dollar mit dem Franc ins Gleichgewicht zu bringen, musste Gold im Wert von 0,18 Dollar oder 3,5% aus der Münze entfernt werden.
Ein Set US-amerikanischer Probeprägungen, oder Mustermünzen, wurde produziert, um die Essenz dieser kleinen Änderung einzufangen. Die untere Münze wird dem Geist der 1867-Konferenz durchaus gerecht, indem sowohl eine klare Umtauschrate von 1 Dollar gegenüber 5 Francs etabliert wird und zudem sowohl der lokale Dollar als auch der universelle Franc auf der Vorderseite dargestellt werden.
Von den USA produzierte Mustermünze, fünf Dollar oder 25 Francs