Hat die Fed genug Zinsen erhöht? Sehen Sie sich den Goldpreis an
14.01.2019 | Frank Holmes
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Investoren wetten, dass die Fed die Pausentaste drücktZurück zur Zinspolitik. Ich wiederhole, dass Powells Zusage, "geduldig zu sein" eine gute Nachricht ist. Sie zeigt seine Bereitschaft den Leuten zuzuhören, die öffentlich ihre Einwände gegenüber weiteren Zinserhöhungen kundtaten. Dazu zählten Investment-Schwergewichte wie Jeffrey Gundlach und Stanley Druckenmiller.
Am 3. Januar gab der Präsident der Fed von Dallas bekannt, dass er die Aussetzung weiterer Zinserhöhungen unterstütze. Er möchte sehen, wie die Weltwirtschaft sich entwickeln wird. "Ich würde es befürworten, in den ersten Quartalen dieses Jahres keine Maßnahmen zu ergreifen", sagte Kaplan zu Bloomberg.
Investoren scheinen mit ihm einer Meinung zu sein. Im Dezember zeigte das FedWatch-Tool der CME Group eine Wahrscheinlichkeit von 87%, dass der Leitzins der US-Notenbank bis Ende 2019 entweder gleich bleibt oder gesenkt wird. Das ist eine dramatische Steigerung verglichen mit weniger als 10% im Oktober. Unterdessen gingen nur noch 12% der Investoren davon aus, dass die Zinsen in zwölf Monaten steigen würden.
In einer Mitteilung an Investoren gab Stifel ihre Ansicht weiter, dass die Fed "die historische Maximalstraffung erreicht" habe. Weiter wurde ausgeführt, dass die Zentralbank "auf den Anstieg des natürlichen Realzinses warten" müsse, bevor sie eine weitere Straffung veranlasst. Sie würde sonst "Kreditverfall, Rezession und einen schweren Bärenmarkt" riskieren.
(Der "natürliche Realzins" wird nicht von der Fed gesetzt, sondern durch ein Abbild des Leitzinses, das "der Output in einem Umfeld von Vollbeschäftigung und stabiler Inflation nahe ihres Wachstumspotenzials steigert", wie es Fed-Gouverneurin Lael Brainard ausdrückte.) Der Investmentbank zufolge befinden wir uns auf dem Höhepunkt des Zinszyklus, irgendwo zwischen Phase Zwei (geprägt von Straffung) und Phase Drei (geprägt von Lockerung).
"Die Fed hat die restriktive Politik an ihre Grenzen gebracht. Wir werden einen längeren Abwärtstrend des S&P 500 erleben, wenn sie 2019 nicht teilweise (oder ganz) auf Straffungen verzichtet", schreibt Stifel-Stratege Barry Bannister. "Es gibt Hinweise darauf, dass die Fed sich zurückhält und abwartet, bis der natürliche Realzins steigt."