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Prognosen für 2019

10.02.2019  |  Steve Saville
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So weit wir wissen, haben die großen Zentralbanken letztes Jahr keinerlei Pläne verfolgt, ihre eigenen auf der Blockchain basierenden Währungen einzuführen, doch wir denken weiterhin, dass sie das tun werden - aus den obengenannten Gründen.

4) Bezüglich der erwarteten Handlungen der Fed 2018 schrieben wir im Frühjahr des letzten Jahres:

"Aufgrund steigender Rohstoffpreise besteht die Möglichkeit, dass die "Preisinflation" in der ersten Jahreshälfte 2018 zu einem wichtigeren Problem werden wird. Dies wird die Fed dazu veranlassen, ihre quantitative Straffung (QT) anzuwenden und zwei weitere Zinsschritte nach oben zu gehen. Doch sowohl QT als auch die Zinserhöhungen werden in der zweiten Hälfte des Jahres pausiert werden, als Reaktion auf die zunehmende Abwärtsvolatilität am Aktienmarkt."

Die prognostizierte Zinserhöhung im ersten Halbjahr sowie die zunehmende Abwärtsvolatilität am Aktienmarkt in der zweiten Jahreshälfte fanden statt, doch die Fed blieb ihrer Sache treu. Doch in den letzten drei Wochen hat der Vorsitzende der Fed klar gemacht, dass die Fed die Richtung schnell ändern wird, wenn der Aktienmarkt weiterhin zurückgeht und/oder die wirtschaftlichen Daten auf deutliche Schwäche hinweisen.

Für 2019 erwarten wir eine Zinserhöhung der Fed, höchstwahrscheinlich im Juni. Wir erwarten weiterhin, dass diejenigen, "die Bescheid wissen", den führenden Mitgliedern der Fed erklären werden, dass es das Programm zur Bilanzreduzierung (QT) ist, das zählt und die Fed dazu veranlassen wird, die Geschwindigkeit des QT in der ersten Jahreshälfte zu drosseln und das QT-Programm vor Ende des Jahres abzuschließen.

5) Die EZB hat ihr QE-Programm gerade beendet und hat zögerliche Pläne, ihre erste Zinserhöhung im dritten Quartal 2019 durchzuführen. Angesicht der Tatsache, dass man aus den gescheiterten geldpolitischen Experimenten der letzten Jahre keinerlei Lehre gezogen hat, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Anzeichen für eine zukünftig rückläufige Wirtschaftsaktivität mit der Intensivierung oder Wiedereinführung von Maßnahmen gekontert werden, die in der Vergangenheit bereits gescheitert sind. Deshalb prognostizieren wir, dass die EZB ihre Zielzinsrate in diesem Jahr nicht erhöhen und QE in der zweiten Hälfte des Jahres erneut starten wird.

6) Das ist keine Prognose für 2019, sondern vielmehr eine Beobachtung, die sich auf die kommende Jahrzehnte auswirken könnte. Wir erwartet, dass sich das Zeitalter der Immobilien dem Ende zuneigt.

Damit meinen wir nicht, dass es von nun an unmöglich sein wird, gute Rendite durch Investitionen in Immobilien zu erhalten. Doch die Tage, in denen jeder ein Haus an jedem beliebigen Ort kaufen konnte und nach 10 Jahren großen Profit daraus hatte schlagen können, sind vorbei. Von nun an werden nur scharfsinnige Investoren konsistent gute Erträge aus Immobilien schlagen können; wobei "scharfsinnig" bedeutet, die zyklischen Schwankungen des Marktes zeitlich zu bestimmen oder zukünftige Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage in spezifischen Gebieten korrekt vorherzubestimmen.

Für den Durchschnittsbürger werden Wohngrundstücke von einem Investment zu dem zurückkehren, was sie vor den 1970er Jahren bereits repräsentierten: ein Verbrauchsgut (etwas, das nur seines Verwendungswertes wegen erworben wird).

Grund für diese Veränderung ist der Zinstrend. Der Zinsabwärtstrend der letzten drei bis vier Jahrzehnte führte zu einem drei bis vier Jahrzehnte langen Aufwärtstrend der Immobilienerschwinglichkeit für Käufer, die schuldenbasiertes Leverage verwendeten (also für die deutliche Mehrheit der Käufer). Währenddessen fanden Korrekturen statt, doch sollten die langfristigen Zinsen weiterhin niedrigere Tiefs verzeichnen, dann wird es letztlich einen neuen Pool von schuldenfinanzierten Käufern geben, die in der Lage wären, einen höheren Preis zu zahlen.

Es besteht die Möglichkeit, dass sich der säkulare Zinstrend von 2016 bis 2018 umgekehrt hat. Wenn das der Fall sein sollte, dann werden zukünftige Hauskäufer, die kein gutes Timing und/oder wesentliches Wissen diesbezüglich besitzen, allgemein nicht in der Lage sein, langfristige Kapitalgewinne durch ihre Grundstückskäufe zu schlagen.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.

Dieser Artikel wurde am 28. Januar 2019 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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