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Doug Casey: Grenzüberquerung mit Gold- und Silbermünzen

04.02.2019
Es ist wohl bekannt, dass man eine Deklarierung ausfüllen muss, wenn man physisches Bargeld oder andere monetäre Instrumente im Wert von 10.000 Dollar oder mehr aus oder in die USA - oder so gut wie jedes andere Land - transportiert; Regierungen konspirieren bezüglich dieser Dinge, oftmals informell.

Gold war diesbezüglich schon immer eine Art Grauzone. Offiziell wird es nicht länger als Geld angesehen. Demnach wird es bezüglich derartiger Zwecke typischerweise nur als Rohstoff gesehen, wie Kupfer, Blei oder Zink. Die ein-Unzen-schweren Münzen des kanadischen Maple Leaf und des US-amerikanische Eagle besitzen beide einen Wert von 50 Dollar.

Ich hatte jedoch einige beunruhigende Erlebnisse in den letzten Jahren, wenn ich die Grenzen mit Münzen in den Taschen überquerte. Natürlich ist die Überquerung einer nationalen Grenze immer potenziell beunruhigend. Eventuell wird man befragt, durchsucht oder aus irgendeinem oder keinem Grund aufgehalten. Aber ich nehme an, dass das, was mir in letzter Zeit passierte, als ich einige Grenzen überquerte, ein Hinweis gewesen sein könnte.

Ich habe nach und nach etwa ein Dutzend ein-Unzen-schwerer Silbermedaillen in meinem Aktenkoffer gesammelt, einige Andenken, die von Bergbauunternehmen verteilt wurden, sowie einige aus Kanada, Australien, China und den USA. Doch als ich vor kurzem Chile verließ, stoppte mich die Person, die das Röntgengerät überwachte, und bestand darauf, dass ich diese herausholte und ihr zeigte. Das war mir noch nie zuvor passiert, doch ich tat es einfach als Zufall ab.

Dann, als ich Argentinien einige Wochen später verließ, passierte dasselbe. Ungewöhnlich war, dass der Inspekteur sie betrachtete, dann zu seinem Vorgesetzten brachte und mich dann fragte, ob ich Goldmünzen bei mir hätte. Das tat ich nicht, er lächelte und ich ging weiter.

Einige Wochen später erregte etwas meine Aufmerksamkeit als ich Mauretanien verließ, eines der weltweit zurückgebliebensten Länder. Dort wurde ich auch nach Silbermünzen gefragt. Ein Vorgesetzter wurde geholt und fragte mich, ob ich irgendwelche Goldmünzen bei mir hätte. Es war klar, dass irgendetwas im Busch war.

Ich habe keine offiziellen Stellungnahmen zu den Bewegungen von Goldmünzen gesehen, doch es scheint wahrscheinlich, dass Regierungen das an ihre Lakaien weitergeben. Denn schließlich sind 10.000 Dollar in 100-Dollar-Noten schwer zu verstecken und offensichtlich eine Menge Geld. Doch selbst zu aktuell niedrigen Preisen entsprechen 10.000 Dollar nur neun Maple-Leaf-Münzen, eine deutlich geringere Menge. Zusätzlich sind Münzen immun gegen Hunde, die Währung erschnüffeln können.

Ihre Fälschung ist deutlich unwahrscheinlicher und sie besitzen zudem auch keine Seriennummern. Legt man sie zur Seite, dann werden sie weder durch Wasser, Feuer, Insekten, Währungsinflation oder den kompletten Ersatz einer Währung beschädigt. Goldmünzen sind in vielerlei Hinsicht eine exzellente Möglichkeit Kapitalkontrollen zu umgehen. Und ich denke, sie werden in dieser Rolle noch sehr viel populärer werden.

Grund dafür ist, dass das Papiergeld auf der Welt verschwindet. Die Menschen entfernen sich vom Papiergeld. Teilweise, da es immer weniger Bankzweigstellen gibt, an denen man Bargeld abheben kann und die Verwendung von Bankautomaten teuer sein kann; und teilweise, da jeder ein Handy besitzt und beginnt, dieses sogar für triviale Käufe zu verwenden, wie eine Tasse Kaffee. Regierungen ermutigen das, denn wenn alle Käufe, Verkäufe und Zahlungen elektronisch durchgeführt werden, wissen sie genau, was wir mit unserem Geld tun.

Aus ihrer Perspektive wird die Eliminierung von Bargeld mehrere große Vorteile mit sich bringen: Es mindert die Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung; die Möglichkeit, "Geldwäsche" zu betreiben; die Kosten, Währung zu drucken; beugt der Fälschung vor und gibt dem Staat sofortigen Zugang zu Jedermanns Geld. Aus der Perspektive einer Person heraus, wird jedoch die Sicherheit und Freiheit verschwinden, die ein Stapel physisches Papiergeld mit sich bringt.

Ein Großteil der Sicherheit, die von ausländischen Banken und Brokerkonten geboten wird, ist bereits verschwunden. Wenige Leute scheinen sich der Tatsache bewusst zu sein, dass es vor nicht allzu langer Zeit keinerlei Begrenzung der Menge an Bargeld gab, dass man in oder aus den USA ohne Deklarierung transportieren konnte. Oder dass man die Existenz von ausländischen Bank- oder Brokerkonten nicht offenlegen musste (auch wenn das steuerpflichtige Einkommen deklariert werden musste).

Das änderte sich 1970. Erstmals mit der Einführung von USC 3156 und dann mit dem pervers benannten Bank Secrecy Act. Der Tax Reform Act von 1986 machte es äußerst unbequem und größtenteils unwirtschaftlich in passive ausländische Investmentunternehmen (PFICs) zu investieren. Im Jahr 2010 setzte es der Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) für jede ausländische Finanzinstitution der Welt voraus, Informationen bezüglich US-amerikanischer Bürger an die US-Regierung herauszugeben. Die enormen regulatorischen Belastungen und möglichen Strafen, die angewendet werden, machen es äußerst schwer, eine ausländische Institution zu finden, die überhaupt ein Konto für Amerikaner eröffnet.

Das sind faktisch alles Kapitalkontrollen. In den USA beginnen Banken, ihren Kunden mitzuteilen, dass sie nicht verantwortlich für die Lagerung von Bargeld oder Gold in ihren Bankschließfächern seien. Als ich vor einiger Zeit in Neuseeland war, überraschte es mich, eine städtische Branche einer großen Bank zu sehen, die ihre Schließfachabteilung schloss.

Als ich nach dem Grund fragte, meinte der Manager nur, dass es eine neue Police sei und ich zur Hauptzweigstelle müsste, sollte ich ein Schließfach haben wollen. Das scheint ein weiterer weltweiter Trend zu sein. Wenn es keinen sicheren Ort mehr gibt, um Papiergeld oder Gold zu lagern, dann ist es unwahrscheinlicher, dass die Leute diese besitzen werden.

Doch es wird schlimmer. In letzter Zeit wurde ein Gesetz verabschiedet, dass es den USA erlaubt, die Ausgabe eines Passes abzulehnen oder diesen zu annullieren, sollte dessen Besitzer 50.000 Dollar oder mehr Steuern schulden. Denn offensichtlich wird auf Ihrem Pass klar geschrieben, dass es sich um Regierungsbesitz handelt und dieser, auf Anfrage hin, zurückgegeben werden muss. Menschen sind tatsächlich die wertvollste Form von Kapital. Emigration von autoritären Regimes war schon immer beinahe unmöglich.

Was kommt also als Nächstes? Ich erwarte, dass Goldmünzen zum neuen Fokus werden, während der subtile Kampf um Bargeld und um den Kapitaltransfer über die Grenzen hinweg an Fahrt aufnimmt. Sie sollten also jetzt handeln, um der Torschlusspanik zuvorzukommen.

Halten Sie einen deutlichen Prozentsatz ihres Nettovermögens in Goldmünzen.

Lagern Sie eine signifikante Anzahl dieser Münzen außerhalb Ihres Staatslandes.

Konzentrieren Sie Ihre zukünftigen Käufe auf kleine Münzen, die von Kleingeld nicht zu unterscheiden sind; Dinge wie britische Sovereigns (.23 Unzen Gold) oder ihre kontinentalen Äquivalente (französische, schweizer, deutsche, dänische, russische, etc. Münzen mit .18 Unzen Gold). Gold ist derzeit kostengünstig, doch diese Münzen befinden sich aktuell nur wenige Prozent über ihrem Schmelzwert. Sie besitzen einlösbaren Wert und sind unter einem Röntgengerät nicht von Kleingeld zu unterscheiden.

Und ein Tipp: Stecken Sie sich ein paar Silver Eagles ein, wenn Sie das nächste Mal international verreisen und passen Sie auf, was passiert.


© Doug Casey
www.caseyresearch.com



Dieser Artikel wurde am 28. Januar 2019 auf www.internationalman.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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