Warum eine Goldlagerung bei der BoE eine dumme Idee ist
21.02.2019 | Mike Gleason
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Chris, willkommen zurück und danke, dass Sie bei uns sind.
Chris Martenson: Danke. Es ist mir ein Vergnügen zurück bei Ihnen und Ihren Zuhörern zu sein.
Mike Gleason: Nun, Chris, zuletzt haben wir Anfang November miteinander gesprochen. Damals sprachen wir über die Gelddruckerei der Federal Reserve und die Erweiterung der Kredite, um Marktkorrekturen zu verhindern. Die Zentralbanker sind immer bereit zum Eingreifen. Damals korrigierten die Aktienmärkte und die Aktienkurse fielen über Ende Dezember hinaus. Die Offiziellen schienen dann entschieden zu haben, dass dies genug Verkäufe seien, da die Fed eine Kursänderung öffentlich signalisierte.
Statt weiterer Zinserhöhungen und weiterer Verkäufe der Unmengen an Anleihen, die man während des Programms zur quantitativen Lockerung (QE) ansammelte, trat die Fed auf die Bremse, was die geldpolitische Straffung anging, und ist nun auf eine Rückkehr zur Lockerung aus. Die Aktienmärkte scheinen ihren besten Start der letzten 30 Tage hinzulegen. Was halten Sie von der kürzlichen Intervention? Werden sie mit dem Aufblasen weiterer Blasen davonkommen, Chris?
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China hat Panik bekommen und warf eine Billion Yuan oder einige hundert Milliarden (Dollar) ganz plötzlich in den Markt hinein. Wenn man alles zusammenzählt, dann ist der sogenannte Financial Conditions Index auf globaler Ebene so wackelig wie noch nie zuvor. Und das treibt natürlich all diese Assetpreise an. Und das war natürlich das Ziel, das die Fed verfolgte.
Und ich weiß, dass es Ihnen aufgefallen ist - vielleicht habe ich Sie das nicht sagen hören oder einfach überhört - doch die wichtigste Aussage der Fed war nicht, dass man diese immateriellen Zinserhöhungen pausieren würde, sondern dass man auch dazu bereit wäre, die Reduzierung der Bilanz zu beenden. Sie verkündeten es weit und breit. Dabei ist jedoch die Aussage "Wenn notwendig, dann werden wir die Bilanz ausweiten. Das werden wir als Instrument verwenden" am wichtigsten.
Sie verpacken das alles in irgendeinem Kauderwelsch, aber allgemein heißt es: "Meine Güte, ein wenig Schwäche am Aktienmarkt jagte uns etwas Angst ein. Deshalb tun wir also, was immer du willst, Wall Street, um sicher zu gehen, dass die Aktien nur noch nach oben steigen." Und das ist natürlich eine Perversion aller Freiheiten, aller finanzieller und wirtschaftlicher Dinge, die wir mehrere Jahrzehnte über gelernt haben. Wir leben nun in einer Ära zentral geplanter Märkte und - zum Glück für Sie und mich - sind sehr wenige Leute bei den Zentralbanken angestellt, die die korrekten Preise aller Assets zu jeder Zeit wissen.
Sie befinden sich also auf einer Mission und glauben, dass sie alles unter Kontrolle haben. Im Jahr 2016 zauberte man dieses Kaninchen aus dem Hut. Können sie das 2019 erneut tun? Nun, wenn das der Fall ist, dann werden Sie den Kampf gewinnen, den Krieg jedoch verlieren. Je weiter das getrieben wird, desto lächerlicher werden die Missverhältnisse und desto häufiger treten Ereignisse wie die Proteste der Gelbwesten auf. Dieses Niveau ekelhafter Ungerechtigkeit, das auf gewisse Weise impliziert wird und uns mithilfe der Zentralbankmaßnahmen vermittelt wird, ist in der Geschichte unübertroffen.
Mike Gleason: International spielt sich gerade eine sehr interessante Situation mit Venezuela ab. Die USA und andere Ländern versuchen ein Machtspiel zu betreiben und Nicolas Maduro davon abzuhalten, sein Gold aus London zu schaffen. Erst einmal möchte ich Sie fragen, Chris: Warum kommt ein Land auf die Idee, sein Gold bei einer anderen Nation einzulagern und die Kontrolle über dieses aufzugeben?
Das erstaunt mich wirklich. Ich meine, ich verstehe den Wunsch, es an einem Ort zu lagern, wo es mehr Liquidität gibt. Doch es erscheint mir einfach ein großes Problem zu sein, wenn es um die nationale Sicherheit geht. Kommentieren Sie das doch bitte. Und was halten Sie von diesen Ereignissen?