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Warum eine Goldlagerung bei der BoE eine dumme Idee ist

21.02.2019  |  Mike Gleason
- Seite 2 -
Chris Martenson: Nun, beginnen wir mit der Thematik der Goldlagerung. Wenn Sie ein ausländisches Land sind und Sie ihr Gold in den USA oder London lagern, dann brauchen Sie viel Glück. Denn das ist eine wirkliche dumme Idee. Der Gedanke dahinter ist jedoch, dass die Zentralbank besseren Zugang zu mehr Liquidität hat. Das Gold kann also einfach über den Londoner oder New Yorker Markt in Leasing-Vereinbarungen involviert werden und auf den Forward-Goldswapmarkt gebracht werden. Das verschafft Ihnen ein wenig Extra-Liquidität.

Warum das eine dumme Idee ist? Wir haben es bereits in London - was in Wirklichkeit ein Proxy der USA ist - gesehen, das sich weigerte das Gold einer Vielzahl an Länder zurückzugeben, als diese danach fragten. Und dieses Gold gehört ihnen, es gehört deren Zentralbanken, alles davon.

Wenn man also eine Nation ist, dann ist das eine dumme Idee. Denn typischerweise macht Gold keinen sonderlich großen Prozentsatz des gesamten Reservebestandes aus. Wenn Gold also angeblich diese Absicherung ist, die Ihnen Stabilität verschafft - vor allem in turbulenten Zeiten - warum sollte man diesen Wert dann gegen ein wenig Extra-Liquidität eintauschen? Und ich rede hier von wirklich geringen Mengen, einem Viertel Prozent im Jahr beispielsweise. Lächerlich geringe Mengen also.

Dann gibt es da noch die Tatsache, dass sich London und die USA irgendwann wohl dazu entscheiden könnten, zu sagen: "Wissen Sie was? Nein, wir werden es Ihnen nicht zurückgeben." Deutschland fand das heraus, als die US-amerikanische Federal Reserve in New York meinte: "Oh, wir können Ihnen nur fünf Tonnen im Jahr zurückgeben anstatt der 300 Tonnen, die Sie ursprünglich wollten." Und das ist angeblich nur ein Bruchteil dessen, was für Deutschland in den USA gelagert wird.

Ich denke, das ist einfach lächerlich. Das Versäumnis der Bank of England, das venezolanische Gold zurückzugeben, als sie darum gebeten wurde, ist ein Warnschuss vor den Bug jeder Zentralbank. Und im Übrigen hängen sie da alle mit drin. Wenn man die Menge an Gold betrachtet, die jede Nation Europas angeblich zu besitzen glaubt, dann stellt man fest, dass ein Großteil dessen verpfändet wurde - und dieses Wort verwende ich hier vorsichtig - indem es in London eingelagert wird. Währenddessen denken die Vereinigten Staaten, dass sie einen weiteren Regimewechsel provozieren werden. Diesmal wird uns versprochen, dass es schnell und einfach durchgezogen wird und es viele Leute lieben werden.

Die Situation in Venezuela ist gespalten. Es gibt eine Menge Leute, die genug von Maduros Führung haben. Ich verstehe das. Laut Umfrage gibt es eine noch größere Anzahl an Leuten, die keinerlei Eingreifen der USA oder sonstigen Außeneinfluss auf ihr Land haben möchten. Das ist klug. Denn wenn man den Regimewechsel betrachtet, den die Vereinigten Staaten durchgezogen haben, dann interessieren sich die USA nur für den Regierungswechsel an sich, doch nicht für den Wiederaufbau im Nachhinein. Libyen endete im kompletten Chaos, nachdem man den angeblich bösen Feind, Gaddafi, ausgeschaltet hat. In Syrien führen wir gerade Experimente durch. Es ist ein einziges Chaos. Und der Irak ist noch immer ein einziges Chaos.

All diese Orte, die die Vereinigten Staaten mit ihren Missgriffen und Macht betreten, verschlimmern sich. Es ist also klug, wenn die Leute sagen: "Hör zu, das ist unser Problem. Wenn wir uns dieses Typen oder irgendeiner Führung entledigen werden, dann liegt das an uns. Bitte haltet euch da raus." Das respektiere ich.

Ich kenne Leute aus Venezuela. Es ist wirklich schrecklich da unten. Wichtig ist jedoch, dass es teilweise der Fuß der USA war, der das Land die Stufen hinabstieß; mit einigen ziemlich heftigen Finanz- und Importsanktionen, die das Elend noch verstärken. Um ehrlich zu sein, habe ich genug davon, dass die Vereinigten Staaten überall auf der Welt Regimewechsel provozieren. Das macht uns keine Freunde. Und ich glaube auch nicht, dass das zu irgendwelchen messbaren positiven Ergebnissen führte. In einigen Fällen hat es uns eine Menge unserer moralischen Instanz gekostet.


Mike Gleason: Gut gesagt. Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Es ist etwas ermutigend, dass sich die Edelmetallpreise so gut halten, wie sie es tun. Der US-Dollar erlebte in den letzten zwei Wochen eine ziemliche Rally und die Aktienmärkte haben derzeit Aufwind. Wir dachten, dass würde eine tödliche Kombination für den Gold- und Silberpreis werden, doch bisher haben die Metalle zumindest an ihren kürzlichen Zunahmen festgehalten.

Unserer Ansicht nach müssen die Futures-Märkte für Edelmetalle und jegliche Preisentwicklung dort mit viel Skepsis betrachtet werden. Es gibt nicht viele Märkte, die die Realität und die Fundamentaldaten widerspiegeln. Das Gold und Silber an der COMEX treffen auf diese Beschreibung sicherlich nicht zu. Doch wir hätten zumindest erwartet, dass sich die Bullionbanken die Short-Position zu Nutze machen, die sie in den letzten Monaten aufgebaut haben. Haben Sie irgendeine Idee, warum das noch nicht der Fall war?



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