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Moderner Geldwahnsinn

14.03.2019  |  John Mauldin
- Seite 2 -
Kann das wirklich der Wahrheit entsprechen?

Etwa 90% meiner Leser wundern sich vielleicht, warum wir hierüber überhaupt ernsthaft sprechen. Der Rest von Ihnen möchte mir vielleicht erklären, warum ich falsch liege und dass diese Theorie wirklich funktioniert. Lassen Sie mich rasch sagen, dass es vor 10 Jahren deutlich weniger als 1% waren. Und derartige Worte beginnen von Lesern zu stammen, die ich als ziemlich ernst einschätze.

Es gibt verschiedene und zunehmende Beweggründe und Erkenntnisse für die Eingliederung der MMT in Ihre eigenen philosophischen Grundgedanken.

Warum sollten Sie das auf dem Radar haben? Lassen Sie mich hier einige Szenarien aufführen...

Politiker sprechen zunehmend über "kostenlose Dinge." Kostenloses College, bedingungsloses Grundeinkommen, mehr gesundheitliche Vorteile, die von der Öffentlichkeit bezahlt werden, allgemeine Unterkünfte und vieles mehr. Es ist fast wie die Durchführung einer Auktion, um zu sehen, wer die meisten kostenlosen Vorteile versprechen kann, die durch Besteuerung der Reichen bezahlt werden. Man wird wirtschaftliche Berater zitieren, die sagen, dass dies auf jeden Fall machbar und sogar notwendig für das Allgemeinwohl sei.

"Das reichste Land der Geschichte reicher Länder kann es sich leisten, mehr Geld für seine Bürger auszugeben, um ein bedingungsloses Grundeinkommen und eine Vermögensgleichheit zu garantieren." Das ist mehr oder weniger ein direktes Zitat aus mehreren Interviews. Vergessen Sie einfache Einkommenssteuern. Die neue politische Ante wird eine Vermögenssteuer sein.

Das bedeutet, dass diese Ideen zunehmend in der Öffentlichkeit bejubelt werden. Mehr und mehr Politiker werden dafür argumentieren, die Ausgaben zu erhöhen und/oder zumindest andere Ausgabeprioritäten zu setzen. Waffen und Butter.

In den nächsten Jahren wird sich das im nationalen Denken verankern. Eine wachsende Anzahl an Wählern, vor allem jüngere Menschen, werden eine natürliche Affinität für den Idealismus entwickeln. Warum sollte eine reiche Nation nicht denjenigen helfen, die weniger begünstigt sind?

Dann wird es irgendwann - während wir diese Konversation führen - eine Rezession geben. Die Arbeitslosigkeit wird steigen und Defizite zunehmen, bis wir uns in ein paar Jahren auf dem Weg zu 30 Billionen Dollar Schulden befinden. Das wird Privatinvestitionen verdrängen, die vorhandene Erholung verlangsamen und uns angreifbarer für eine schnelle und zweite Rezession machen; ähnlich wie die Rezessionen in den Jahren 1980 und 1982.

Doch dabei wird auch das Potenzial für eine echte Wahl der "Veränderung" geweckt. Die Frustration unter den Wählern Trumps wird bestehen bleiben, doch wird auch von vielen auf der linken Seite geteilt werden, die diese Versprechungen als Möglichkeit empfinden, die Dinge zu ändern. Es ist schwer, inmitten einer Finanzkrise und Rezession zu argumentieren, dass wir keinerlei Veränderung brauchen.

Es wird keinen zweiten Präsidenten Warren Harding geben, der während einer der schlimmsten Rezessionen/Depressionen der amerikanischen Geschichte in den frühen 1920er Jahren grundsätzlich nichts tat. In diesem Fall erlaubte strenge Austerität Ausverkäufe der Märkte, doch die Erholung bescherte uns die goldenen 1920er Jahre. Ursache und Wirkung? Verschiedene Lehrbücher wurden darüber geschrieben.

Doch 100 Jahre später, und mit den 2020er Jahren konfrontiert, wird das nicht der Fall sein. Es wird zunehmend Aufrufe geben, "etwas zu tun." Der Schrei nach Veränderung wird zum neuen Mantra werden.

Die Vorstellung, dass das Weiße Haus mit dem Kongress zusammenarbeiten wird, um die Prinzipien der MMT zu etablieren oder sogar direkt und mit deutlich höheren Steuern und Ausgaben einzuführen, ist nicht weit hergeholt.

An dieser Stelle wird alles ein wenig schleierhafter. Die Federal Reserve besitzt nicht die gesetzliche Autorität, direkt Geld zu drucken; selbst wenn ein neuer Präsident das Board mit Mitgliedern füllen könnte, die philosophisch an den Wunsch des Präsidenten angepasst sind, die Staatsausgaben durch Gelddruckerei zu erhöhen. Es ist ein Recht, das strikt für die Staatsregierung reserviert ist und insbesondere für das US-amerikanische Finanzministerium.

Das Ministerium kann so viele Schulden in den privaten Sektor pumpen, wie es möchte. Die Federal Reserve kann dann an den privaten Markt gehen und so viel Schulden erwerben, wie es möchte und diese so in ihrer Bilanz erhöhen. Das nennt sich quantitative Lockerung. Es ist technisch gesehen nicht dasselbe.

Der Kongress hat versucht, Agenturen zu gründen, die die Federal Reserve dazu verwendet hätten, direkt Geld zu drucken. Diese Agenturen und Methoden wurden vom Supreme Court überwiegend als verfassungswidrig erklärt. Damit die Federal Reserve Geld drucken lassen kann, wie die MMT vorsieht, müsste der Federal Reserve Act angepasst werden. Das ist sicherlich eine Möglichkeit, doch nicht einfach.



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