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Kann Gold ohne Zinskürzung steigen?

24.04.2019  |  Jordan Roy-Byrne
Das Abwärtspotenzial im Edelmetallsektor, das wir letzte Woche besprochen haben, nimmt seinen Lauf, während Gold und Goldaktien technisch nach unten gebrochen sind.

Die Weltwirtschaft scheint sich zu festigen, was von einer nachhaltigen Erholung der Weltaktienmärkte bewiesen wird.

Demnach scheint die Wahrscheinlichkeit für eine Zinskürzung, die die Edelmetalle nach oben getrieben hat, abzunehmen. Das führte zu einem Breakdown am Edelmetallmarkt; weitere Entspannung folgt.

Wir haben die Notwendigkeit (für die Edelmetalle) einer Zinskürzung als fundamentaler Katalysator für den nächsten Bullenmarkt herausposaunt. Doch es gibt noch ein weiteres Szenario, das sich positiv auf Gold auswirken wird.

Lassen Sie uns zunächst einen Schritt zurückgehen und im Kopf behalten, dass Gold durch rückläufige Realzinsen und sekundär durch eine steilere Renditekurve angetrieben wird. Beides zieht essentiell Zinskürzungen der Fed oder eine Inflation nach sich, die schneller steigt als die kurzfristigen Zinsen; was in anderen Worten wiederum zu wachsenden Inflationserwartungen führt.

Im unteren Chart plotten wir Gold mit einigen fundamentalen Indikatoren für Gold. Diese umfassen die Realrendite der fünfjährigen TIPS (geschützte Wertpapiere; wie vom TIPS-Markt kalkuliert), die Realrendite der fünfjährigen Staatsanleihe, den Realleitzins und die Renditekurve (kopfstehend).

Wenn die Federal Reserve die Zinsen nicht in den nächsten 12 Monaten kürzt, dann wäre das Idealszenario für Gold eine Schwankung der Inflationsrate, die zu einem deutlichen Rückgang der Realzinsen und einer steileren Renditekurve führt.

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Fundamentale Indikatoren für Gold


Der Verbraucherpreisindex erholt sich. Würde er 3% erreichen, während die Fed stur bleibt, dann würde das einem Realleitzins von negativen 1,6% entsprechen. Das würde einen Rückgang von -2,1% bedeuten.

In diesem Szenario würde es definitiv eine Goldrally geben, doch bisher ist der Markt auf die rückläufigen Erwartungen einer Zinskürzung in den nächsten 12 Monaten fokussiert. Bis die Entspannung dieses Trades beendet wurde, wird der Goldpreis wahrscheinlich niedriger ausfallen.

Der Punkt ist hierbei jedoch, dass wir nicht lange bearisch bleiben sollen, falls die Inflationsindikatoren und -erwartungen nachhaltig zunehmen. Das würde rückläufigen Realzinsen entsprechen, die bullisch für Gold sind.

Der Verbraucherpreisindex muss vielleicht letztlich 3% oder sogar 4% übersteigen, um einen deutlichen Goldausbruch hinzulegen. Eine Rückkehr zu 3%, während die Fed ihre Zinsschritte pausiert, könnte Gold jedoch zurück zum Widerstandswall drängen.

Auf kurzfristiger Basis sind die Goldbergbauaktien extrem überverkauft und eine Rally sollte in den nächsten ein bis zwei Tagen beginnen. Der Weg des geringsten Widerstandes verläuft abwärts, bis der Markt seinen Fokus von einer Zinskürzung hin zur steigenden Inflation ändert. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die kommenden Monate könnten sich besonders als günstige Gelegenheit erweisen, sich in diesem Sektor besser zu positionieren. Wir werden alles im Blick behalten, das wir in den letzten Monaten vielleicht übersehen haben und uns eine zweite Anstiegschance bieten könnte.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 22. April 2019 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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