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Durchschnittsfamilie unter Existenzminimum - Ist die Inflation tot?

25.04.2019  |  Markus Blaschzok
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Nach Berechnungen von Goldman Sachs basieren die Kursanstiege europäischer Aktienindizes nicht auf gestiegenen Unternehmensgewinnen wie in den USA, sondern stellen lediglich einen Inflationsausgleich dar. Um die ungeschönte reale Teuerung bereinigt, ist die europäische Wirtschaft in der letzten Dekade real nicht mehr gewachsen.

Trotz des zweitlängsten Konjunkturaufschwungs der Geschichte, hat es die Bundesregierung nicht geschafft den Bundeshaushalt in der letzten Dekade zu konsolidieren. Stattdessen wurden Steuern, Abgaben sowie Regulierungen erhöht und die sprudelnden Steuereinnahmen mit vollen Händen ausgegeben.

Letztlich wird dem Staat keine andere Wahl bleiben, als der Kontraktion des Kreditschuldenberges mit der Ausweitung der Zentralbankgeldmenge über neue QE-Programme zu begegnen.

Die im internationalen Vergleich arme deutsche Bevölkerung wird es in der nächsten Rezession hart treffen. Die katastrophale Ausgabenpolitik der Regierung und die hohe Inflationssteuer, die über die Staatsverschuldung und die Geldpolitik der EZB bereits eingetrieben wurde, hat dazu geführt, dass die deutsche Durchschnittsfamilie unter das Existenzminimum gerutscht ist.

Dies zeigt eine Untersuchung des Familienbundes der Katholiken und des Deutschen Familienverbandes, die klar die hohen Steuern und Abgaben für die steigende Armut verantwortlich machen. Selbst für Familien mit einem mittleren Jahreseinkommen zwischen 30.000 bis 50.000 Euro brutto ist das Armutsrisiko schon relativ hoch. Zieht man vom Nettoeinkommen das gesetzlich garantierte Existenzminimum von Eltern und Kindern ab, so rutschen viele Familien sehr schnell in die roten Zahlen.

Das Einkommen einer Familie mit zwei Kindern, die brutto 35.000 Euro im Jahr verdient, liegt nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern monatlich 232 Euro unter dem Existenzminimum. Im Gesamtjahr summiert sich dieses Minus auf 2.779 Euro. Für Familien mit fünf Kindern addiert sich der Fehlbetrag sogar auf stattliche 17.839 Euro.

Die schlechte Wirtschaftsentwicklung Deutschlands als Schlusslicht Europas mit dem schwächsten Wachstum den letzten 21 Monaten, sind eine direkte Konsequenz aus der staatlichen Umverteilungspolitik.

Aus einem Land, in dem die Hälfte der in Lohn stehenden Familien am Ende des Tages ebenso viel oder weniger in der Tasche haben, wie jene die nicht arbeiten und noch nie in Deutschland gearbeitet haben, sind keine Wachstumsimpulse mehr zu erwarten. Diese der DDR ähnlichen Zustände zerstören jeden Anreiz für Innovation, Sparen, Eigenverantwortung, Wachstum und Fortschritt. Die Hochproduktiven, die Innovativen und die Fleißigen verließen in den letzten Dekaden zunehmend die nach links gedriftete Republik, in der sich harte Arbeit für die Masse nicht oder kaum mehr lohnt.

Sollte von dem in Deutschland hoch versteuerten Einkommen noch etwas übrigbleiben, so muss man dieses Geld so anlegen, dass dem Staat der Zugriff über die Inflationssteuer verwehrt bleibt. Gold und Silber bieten diesen Schutz vor Enteignung, da diese langfristig die Inflationsrate durch Preisanstiege ausgleichen.

In der kommenden Rezession wird die Regierung zur Ausgabenfinanzierung bei einbrechenden Einnahmen nur die weitere Verschuldung über die Druckerpresse bleiben, womit letztlich die Ersparnisse der Bevölkerung umverteilt werden sollen. Wer seine hart verdienten Ersparnisse bewahren will, der kommt an einem Investment in Gold und Silber nicht vorbei!


Ist die Inflation tot?

In einem Aufmacher stellt Bloomberg Businessweek nun die Frage, ob die Inflation tot sei. Man ist der Überzeugung, dass das Verschwinden der Inflation ein Mysterium sei und sie wohl so schnell nicht wiederkommen sollte. Entweder hat man von Inflation keine Ahnung oder man will die Sorgen, dass die Trendwende in der Geldpolitik zu steigenden Preisen führen könnte, gezielt zerstreuen.

Open in new windowAm Vorabend neuer Gelddruckprogramme der Notenbanken zur Rettung von Banken und Staaten in der sich gerade manifestierenden neuen Rezession nach dem zweitlängsten Konjunkturaufschwung der Geschichte, kann dieser Artikel nur als perfekter Kontraindikator für ein baldiges Anziehen der Teuerungsrate angesehen werden. Seit der Änderung der Berechnungsmethode für die Konsumentenpreisindizes im Jahr 1980, wird die Teuerung politisch motiviert um 6% bis 8% zu niedrig ausgewiesen.

In den USA wird die alte Berechnungsmethode von 1980 weitergeführt, die aktuell eine Teuerung von 9,6% ausweist. Diese Zahlen tragen der Ausweitung der Geldbasis in den USA von 400% schon eher Rechnung und entsprechen, unserer Meinung nach, der Realität. Die Teuerung ist allgegenwärtig, nur wird sie statistisch geschönt und die Restinflation von gewünschten 2% den Menschen noch als Preisstabilität verkauft. Im Goldstandard bis 1914 gab es hingegen fast durchgängig Deflation von 1% bis 2% jährlich, in der das Geld aufgrund gestiegener Produktivität an Kaufkraft hinzugewann.

Die versteckte Teuerung von fast 8% ist auch die Ursache, warum seit den 80er Jahren erstmals in der westlichen Welt die Mittelschicht schrumpft und in den letzten beiden Dekaden stark wegbricht. Auch die Ausweitung der Schere zwischen Arm und Reich ist auf die versteckte Inflation zurückzuführen, da sie die Ersparnisse von der Masse der Bevölkerung auf eine kleine elitäre begünstigte Schicht umverteilt.


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