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Déjà-vu: Es ist wie 2016, oder?

07.05.2019  |  Chris Martenson
- Seite 3 -
Die entwickelte Welt wird rasch zur Oligarchie. Und zunehmende Zentralbankdruckerei verschlimmert diese Dynamik nur weiter.

Je mehr das System mit weiterer Gelddruckerei über Wasser gehalten wird, desto mehr Trumps, Brexits, Gelbwestenproteste und populistische Politiker werden wir beobachten können. Gelddruckerei ist ein politischer Akt der Reichtumsverteilung vom unteren Ende der Pyramide zu deren Spitze. Es ist unfair und sozial destabilisierend.

Auch wenn wir den wahren Übeltäter nicht sehen können, so wachen die Massen langsam auf und realisieren, wie sehr sie über den Tisch gezogen werden.


Sofern und Solange

"Sofern und Solange", so haben wir Anfang 2018 in einem Artikel geschrieben. Wir haben gewarnt, dass die weltweite Jauchegrube überteuerter Finanzvermögenswerte bald eine schmerzhafte, nach unten gerichtete Neuauszeichnung erleben wird, "sofern und solange" die weltweiten Zentralbanken ihren Kurs ändern und wie verrückt zu drucken beginnen.

Und im Herbst taten sie das; von September 2018 bis Heiligabend. Dann, wie es schon oft der Fall war, bildete sich ein "Wunderboden" - der keinem echten Boden ähnelte, an dem es sich Käufer und Verkäufer eine Weile bequem machen und miteinander ringen, ohne das eine Seite die Oberhand erhält. Stattdessen verzeichneten wir ein ziemlich steiles "V."

Ein "Nadelboden", wenn man so will; ein umgedrehtes Matterhorn:

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Was verursachte diese heftige Umkehr? Die Tatsache, dass die weltweiten makroökonomischen Umstände wieder unglaublich fantastisch waren? Neue Informationen, die neue Quellen massiver Unternehmensprofite enthüllten?

Nein, nichts davon. Es waren nur weitere 1 Billionen Dollar, die von Zentralbanken gedruckt worden waren; gepaart mit jeder anderen denkbaren Option, zusätzliches Geld und Kredit in das System zu pumpen.

In einem kürzlichen Interview gab James Grant seine Ansichten bezüglich der Fed und anderer Zentralbanken zum Besten und erklärte deren Rolle, jegliche Abwärtsbewegung an den heutigen "Aktienmärkten" zu verhindern:

F: Was würden Sie tun, wenn Sie am Hebel der weltweit mächtigsten Zentralbank sitzen würden?

A: Zuerst möchte ich sagen, dass ich für Zinsen bin, die am Markt festgelegt werden. Und Zinsen sollten zumindest auf einem Niveau festgesetzt werden, das einen Aufpreis zur Inflationsrate darstellt.

Zuerst würde ich also eine Rede darüber halten, dass wir uns nicht länger mit der Manipulation von Erwartungen beschäftigen werden; dass wir den Aktienmarkt nicht länger manipulieren werden. Der Aktienmarkt entwickelt sich so, wie er möchte und wenn er stark zurückgeht, dann ist das eben so. Das ist nicht unsere Arbeit. Wir kümmern uns darum, eine Währung zu sichern, die ihren Wert beibehält und ein gutes Tauschmittel darstellt.

F: Klingt eindeutig. Doch wie würden die Finanzmärkte reagieren?

A: Man würde es als äußerst radikal und ungefällig empfinden. Doch um voranzukommen, muss man irgendwie die Interaktion von Angebot und Nachfrage wieder an der Wall Street etablieren und die Fed aus dem Geschäft nehmen, Werte übergreifend zu manipulieren. Denn heute wird erwartet, dass die Fed eingreift, wenn die Dinge schlecht stehen und das hat immense Verzerrungen verursacht.



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