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Déjà-vu: Es ist wie 2016, oder?

07.05.2019  |  Chris Martenson
- Seite 4 -
Die Zentralbanken fürchten sich so sehr vor den Zombiemärkten, die sie geschaffen haben, dass sie nun direkt und indirekt, offen und heimlich, alles Notwendige tun, um sie davon abzuhalten, sich jemals wieder nach unten zu bewegen.

James Grant denkt, dass die Fed ihre übergreifende Manipulation der Vermögenswertpreise unterlassen sollte, und da stimmen wir zu. Die konstanten Einmischungen und Manipulationen sind in vielerlei Hinsicht so zerstörerisch - gesellschaftlich, strukturell, ökologisch und politisch - das man ein gesamtes Buch verfassen muss, um alle negativen Faktoren aufzuzählen.

Doch hier sind wir. Und die Fed sieht nicht so aus, als würde sie alsbald planen, ihr Verhalten zu ändern.


Hoffentlich funktioniert das

Unser Problem hiermit ist die Tatsache, dass wir alle verlieren werden, selbst wenn die Fed "erfolgreich" ist.

Ihre derzeitigen Maßnahmen werden natürlich darin enden, dass ein geringer Bruchteil der Bevölkerung alles besitzen wird.

Schlimmer ist jedoch, dass unser Planet auf dieser verzweifelten Suche nach Fantasiereichtum - repräsentiert von Fantasiezahlen innerhalb der von Menschen erfundenen Fantasiewelt unserer Finanzmärkte - vollkommen ausgebeutet wird.

Die "immensen Verzerrungen", die James Grant oben erwähnt, führen zu verschiedenen Fehlinvestitionen, die in einer rationalen Welt niemals stattfinden sollten. Doch solange es ein Motiv für kurzfristigen Profit gibt, indem endlos Geld aus dem Nichts heraus gedruckt wird, wird es auch einen Anreiz dafür geben, den letzten Baum zu fällen, den letzten Fisch zu fangen und den letzten See trockenzulegen. Und an welchem Punkt befinden wir uns dann?

Wenn wir unsere Sucht nach endlosem Wachstum (immer mehr, mehr!) nicht in den Griff bekommen, dann werden wir uns einfach irgendwann selbst konsumieren, oder die Menschheit zumindest bis zum Untergang unserer Zivilisation treiben.

Realer Reichtum besteht aus realen Dingen. Das ist die Gesundheit, die Geborgenheit und die Sicherheit derjenigen, die uns wichtig sind. Das ist der Zugang zu Lebensmitteln, klarer Luft und Wasser. Das sind bedeutungsvolle Beziehungen, die im Hier und Jetzt existieren.

Was wir als Geld bezeichnen, ist ein Anspruch auf Reichtum. Doch es ist nicht realer Reichtum an sich. Hoffentlich können wir alle zustimmen, dass wir - bald nachdem die Sonne aus irgendeinem Grund verschwunden ist - realisieren werden, dass Geld niemals so wichtig gewesen ist, wie wir immer gedacht haben.

Ähnlich sollten wir im Falle eines ökologischen Zusammenbruchs feststellen, dass unser Streben nach Geld weniger wichtig ist, als wir derzeit realisieren. Es ist sicherlich nicht so wichtig wie das Essen.

Oder wenn wir dummerweise zulassen, dass das Wohlstandsgefälle steiler wird, werden wir hoffentlich bald darauf aufwachen und eine dieser Revolutionen begrüßen, wie sie in allen Geschichtsbüchern zu finden sind.

Die Schritte, die von den heutigen Zentralbanken einzuleiten sind, entfernen uns von den Konversationen, die wir eigentlich halten müssten. Die Machthaber erhalten die widerlegte Idee aufrecht, dass Gelddruckerei dasselbe ist wie Wohlstand. Aufgrund ihrer Taten sieht unsere Zukunft düsterer und nicht heller aus.

Die jüngeren Generationen finden dies nach und nach heraus, während sie mit immer weiteren Beweisen konfrontiert werden, dass sie eine Welt geerbt haben, die voller Schulden, Verschmutzung und ernsthafter Ungleichheit ist. Das ist etwas, dass die Babyboomer, die die Zentralbanken leiten, wirklich bemerken sollten.

Früher oder später wird das Unterstützen, das Manipulieren, das Schmeicheln und das Verzerren scheitern. Wenn das der Fall ist, dann wird das Resultat mehr als nur unangenehm ausfallen.

Tragischerweise hätten wir einen Großteil dieser drohenden Abrechnung vermeiden können, wenn wir 2000 und 2008 die richtigen Lektionen gelernt hätten und das Scheitern der faulen Schulden und den großen, falsch verwalteten Banken erlaubt hätten. Die Welt hätte kurze Zeit erschaudert, sich dann jedoch auf einer nachhaltigeren Basis weiterbewegt.

Die Kluft zwischen Arm und Reich wäre nur ein Bruchteil so groß gewesen wie es derzeit der Fall ist und Trump wäre sicherlich nicht Präsident geworden. Der Brexit wäre nicht zur Sprache gekommen und die populistischen Bewegungen, wie sie derzeit überall auftauchen, hätten ebenfalls nicht derart überhandgenommen.

Aber leider haben wir nicht die richtigen Lektionen gelernt. Und nun sind wir also an diesem Punkt angelangt.


© Chris Martenson
Peak Prosperity



Der Artikel wurde am 19. April 2019 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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