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Überblick über die Geldinflation

18.05.2019  |  Steve Saville
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Hongkong konnte der allgemeinen Inflationsschwäche nicht entkommen. Wie unten illustriert, stagnierte die jährliche Wachstumsrate von Hongkongs Geldmenge M2 in den letzten Monaten nahe eines 10-Jahrestiefs von 1% bis 4%.

Erstaunlicherweise hatte Hongkongs niedrige Inflationsrate bisher noch keine Auswirkungen auf den weltweit teuersten Immobilienmarkt. Die Immobilienpreise gingen im letzten Jahr von August bis Dezember zurück, stiegen im Januar jedoch erneut. Mehrheitlich wird angenommen, dass ein Anstieg auf neue Hochs in Aussicht steht.

Aufgrund des geldpolitischen Hintergrundes denken wir, dass ein hohes Risiko für einen zweistelligen Rückgang der Immobilienpreise Hongkongs über die nächsten 12 Monate besteht.

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Fast jeder weiß, dass die Bank of Japan (BOJ ) enorme Mengen Geld in die japanische Wirtschaft gepumpt hat; deshalb ist die fehlende "Preisinflation" in Japan eine Art Dilemma. Analysten haben wilde Theorien aufgestellt, um diese merkwürdigen Umstände zu erklären. Die Situation in Japan wurde sogar als Beweis dafür zitiert, dass ein Anstieg der Geldmenge nicht dazu führt, dass die Preise steigen.

Jedoch würde jeder realisieren, dass die Erklärung für Japans fehlende "Preisinflation" keine Mühe in Anspruch nimmt. Zumindest, wenn man nicht blind annimmt, dass die Handlungen der BOJ zu einem hohen Wachstum der Geldmenge führen und stattdessen einen genaueren Blick auf die Geldmenge an sich wirft. Tatsache ist, dass die japanische Inflationsrate in den letzten 25 Jahren konsistent bei etwa Null lag.

Die anhaltend niedrige Inflationsrate in Japan wird durch den folgenden Chart demonstriert. Der Chart zeigt, dass die jährliche Zunahme der japanischen Geldmenge M2 in den letzten 27 Jahren durchschnittlich etwa 2% und in den letzten 10 Jahren etwa 2,5% betrug. Aktuell befindet sie sich bei 2,4%. Wenn wir annehmen, dass ein Produktivitätswachstum von 2% bis 3% besteht, stimmen diese Zahlen zur Geldmenge mit einem allgemein flachen Preisniveau überein.

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Beachten Sie, dass die quantitative Lockerung (QE) in Japan anders ist als die in den USA. Wenn die Fed QE implementiert, dann werden die Bankreserven und die Geldmenge auf einer 1-zu-1-Basis erhöht (Bankreserven zählen nicht zur Geldmenge). Die QE der japanischen Zentralbank erhöht die Bankreserven jedoch mehr als die Geldmenge. Beachten Sie zudem, dass die QE der Fed deutlich weniger "Preisinflation" verursacht hat, als die meisten Leute erwartet haben.

Die japanische Wirtschaft zog Vorteile aus der anhaltend niedrigen Inflation und der resultierenden Währungsstabilität. Zeitgleich wurde ihr jedoch durch die massive Umleitung von Ressourcen an die Regierung geschadet. Das Endergebnis ist, dass die Wirtschaft nicht gerade kräftig, aber auch nicht vollkommen schwach ist.

Um die oben genannten Informationen zusammenzufassen: Erhöhungen der Geldmengen weltweit bleiben ungewöhnlich niedrig.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com



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Dieser Artikel wurde am 14. Mai 2019 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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