Handelskrieg reißt Weltwirtschaft in den Abgrund
27.05.2019 | Markus Blaschzok
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Das chinesische Handelsministerium warnte am Donnerstag, dass die USA ihre falschen Handlungen korrigieren müssen, wenn sie die Verhandlungen mit China fortsetzen wollen. China stellt damit klar, dass man nicht bereit für Zugeständnisse ist. Der Handelskrieg, den manche bereits als „technologischen kalten Krieg“ bezeichnen, hat das Risiko einer weltweiten Rezession deutlich erhöht.
In China wird mittlerweile über verschiedene Medien antiamerikanische Propaganda geschürt, wodurch chinesische Konsumenten ihren iPhones abschwören und den heimischen Hersteller Huawei mit Käufen unterstützen. Darüber hinaus hat der chinesische Präsident Xi die Welt aufgerufen, gemeinsam mit China ein neues Internet zu entwickeln und aufzubauen, um von den USA unabhängig zu sein. Die asiatischen Aktienmärkte sind im Umfeld des Handelskrieges unterdessen auf ein Viermonatstief gefallen.
In Europa fallen die Notierungen zusätzlich wegen dem Brexit und düsteren Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone. So fiel der Einkaufsmanagerindex für Deutschland erneut von 44,4 auf 44,3 anstatt eines Anstieges auf 44,8. Auch der IFO-Geschäftsklimaindex ist von 99,2 auf eine Vierjahrestief bei 97,9 gefallen. Der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum stieg leicht von 51,5 auf 51,6. Man erwartet ein glanzloses Wachstum von 0,2% im zweiten Quartal für Europa.
Der Kupferpreis, der sehr sensibel auf die konjunkturelle Entwicklung reagiert, fiel mit 2,65 USC je Pfund auf den niedrigsten Stand seit Jahresanfang. Auch dies ist ein wichtiger Indikator für eine sich manifestierende wirtschaftliche Kontraktion. Ebenso der fallende Rohölpreis, der aktuell unter einem Überangebot am Markt leidet, kann ein Anzeichen für schwindende Nachfrage seitens einer Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit sein. Wie gefährlich der Handelskrieg ist und dieser die Weltwirtschaft stören kann, zeigt die Veränderung des Welthandels im Jahresvergleich, gemessen an der IWF-Handelsstatistik.
Diese zeigt den Zusammenbruch der globalen Exporte in der Welt, in aufstrebenden Volkswirtschaften und in die Europäische Union. Besonders die Exporte in die EU sind auf den tiefsten Stand seit der Rezession von 2008 gefallen. Die Sorgen um eine mögliche Rezession haben sich seit dem Ausbruch des Handelskrieges deutlich verstärkt.
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Der globale Handel leidet unter dem Handelskrieg
Der Elektroautohersteller Tesla ist auf den tiefsten Stand seit 2016 gefallen, da Investoren Risiken aufgrund sinkender Absatzzahlen in China sehen sowie steigende Kosten durch gestiegene Zölle im Handelskrieg erwarten. Gerüchten nach, soll Tesla nicht mehr länger als 10 Monate durchhalten, bevor das Unternehmen vor der Pleite steht und Kursziele von 10$ je Aktie werden herumgereicht. Da die Importeure in den USA die Zölle im Volumen von 500 Mrd. zahlen müssen, werden diese Kosten letztlich auf die Preise der Konsumgüter umgelegt werden, womit die Lasten der Zölle nicht die Chinesen, sondern die amerikanischen Verbraucher zahlen werden.
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Tesla brach um 50% ein - viele Start-Up Einhörner könnten sich als Blasen herausstelle
Der Handelskrieg zwischen den USA und China scheint keine übliche Verhandlungstaktik von Trump zu sein, weshalb sich dieser auch nicht wieder in Wohlgefallen auflösen wird. Stattdessen ist es vermutlich ein Schlag gegen China, das die USA über Jahrzehnte übervorteilte. Sicherlich haben die USA im Austausch gegen wertloses Fiat Money über Jahrzehnte von den günstigen Exporten der chinesischen Werkbank profitiert, doch der Preis dafür war die Deindustrialisierung der USA, Technologiediebstahl und die nachhaltige Zerstörung der Wettbewerbsfähigkeit.
Wie neueste Studien zeigen und selbst die Mainstreampresse (NBC) mittlerweile erklärte, ist der IQ in den westlichen Industrieländern aufgrund der, über das Papiergeldsystem finanzierten, Wohlfahrtsstaaten in den letzten Dekaden drastisch gesunken. Der durchschnittliche IQ in China liegt mittlerweile deutlich über dem des Westens, weshalb dieser komparative Nachteil in einem technologischen kalten Krieg den USA zum Verhängnis werden könnte.
China hat in vielen Bereichen eine marktbeherrschende Stellung und einzigartige Wertschöpfungsketten errichtet. Trump versucht die Kurve zu bekommen und die USA zu reindustrialisieren, wofür es keine Alternative zu geben scheint. Dies wird jedoch einen hohen Preis haben und ein bis zwei Jahrzehnte andauern. Eine Rezession, die von einer Inflation begleitet wird, während große Teile der Bevölkerung verarmen, sind folgend zwingende Entwicklungen auf diesem Weg. Ohne Schmerzen wird man diesen Kampf jedoch nicht gewinnen können und die geldmengeninduzierten Fehlallokationen in Wirtschaft und Gesellschaft müssen erst beseitigt werden, bevor die USA als Industrienation wieder auferstehen können.