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Rally oder neuer Bullenmarkt?

06.06.2019  |  Jordan Roy-Byrne
Statt einer Zinskürzung im Januar 2020 haben sich die Erwartungen des Marktes nun verändert; mittlerweile erwartet man bereits drei Zinskürzungen, die bis zu diesem Datum stattfinden sollen. Aufgrund dessen wurden sowohl Gold als auch die Goldbergbauaktien nach oben katapultiert und bildeten eine bullische Three-White-Soldiers-Formation.

In der letzten Woche und in vorherigen Artikeln haben wir die Wichtigkeit der tatsächlichen Zinskürzung für Gold und die Goldbergbauaktien hervorgehoben. Deren Performance etabliert sich nominal und preisbereinigt üblicherweise nach der eigentlichen Zinskürzung.

Die Frage ist nun: Ist das eine Rally oder ein Bullenmarkt? (Es gibt einen Unterschied, auch wenn die Finanzmedien mehrjährige Bullenbewegungen als "Rallys" bezeichnen.)

Der Beginn eines neuen Zinskürzungszyklus führte nicht immer zu Bullenmärkten im Edelmetallsektor. Beispielsweise stieg der Goldpreis nach den Zinskürzungen in den Jahren 1989 und 1995 nur um jeweils 12% und 18%. Zu unserem Vorteil ist der aktuelle Kontext vollkommen anders, doch ich schweife ab...

Der Aktienmarkt wird diese Frage beantworten.

Im Edelmetallsektor gab es niemals einen realen Bullenmarkt, wenn Gold den Aktienmarkt nicht übertraf (mit Ausnahme der Zeitspanne von 1985 bis 1987, während der US-Dollar um 50% fiel).

Der untere Chart plottet Gold (rot) und Gold gegenüber dem Aktienmarkt (blau).

Wie Sie sehen können stieg das Verhältnis zwischen Gold und S&P 500 während der 1970er und 2000er Jahre gemeinsam mit dem Goldpreis. Das war Mitte der 1980er Jahre, Mitte der 1990er Jahre und in den letzten paar Jahren nicht der Fall.

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Gold (rot), Gold vs. Aktienmarkt (blau)


Wenn die Fed die Zinsen kürzt und andere Maßnahmen in der Lage sind, die US-Wirtschaft und den Aktienmarkt wiederzubeleben, dann wird Gold nicht genügend Kapitalzuflüsse verzeichnen, um einen Bullenmarkt zu unterhalten. Sollte die US-Wirtschaft hingegen in eine Rezession verfallen und der Aktienmarkt einen realen Bärenmarkt verzeichnen, dann sollte Gold genügend Brennstoff besitzen, seine Rekordhochs zu erreichen.

In dem Szenario, in dem sich Aktienmarkt und Wirtschaft stabilisieren und erholen, kann sich Gold dennoch gut entwickeln. Zinskürzungen der Fed und derartige Maßnahmen könnten den Goldpreis über die 1.400 Dollar je Unze und möglicherweise 1.500 Dollar je Unze hinauskatapultieren.

Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Gold und S&P 500 wird uns zeigen, wie nachhaltig diese Bewegung ist. Sie wird uns auch zeigen, ob es nur eine Rally oder der Beginn eines echten Bullenmarktes ist.

Die Goldbergbauaktien sind historisch so billig und verhasst wie noch nie zuvor. Sollte es zu einem Breakout des Goldes über den Widerstand bei 1.375 Dollar je Unze kommen, dann könnten diese einen anständigen Run hinlegen. Wir denken, dass ein derartiger Breakout ziemlich wahrscheinlich ist.


© Jordan Roy-Byrne



Dieser Artikel wurde am 4. Juni 2019 auf www.thedailygold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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