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Goldpreis auf 6-Jahreshoch über Widerstand

24.06.2019  |  Markus Blaschzok
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Die USA stecken bisher weder in einer Rezession noch in einer sonstigen Krise und US-Notenbankchef Jerome Powell erklärte zum Beginn seiner Rede, wie stark die US-Wirtschaft und der US-Arbeitsmarkt seien. Normalerweise ist das ein Umfeld, in dem die Notenbank die Zinsen anheben würde und dennoch will das Federal Reserve System den Leitzins senken.

Investoren realisieren seit dem Sinneswandel der FED im Januar sukzessive, dass es keine Normalisierung der Notenbankbilanz mehr geben wird. Geld, dass die Notenbank einmal gedruckt und in die Märkte gegeben hat, kann nicht wieder abgesogen werden, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Die FED ist mit ihrer Politik gescheitert und die Investoren verlieren zunehmend den Glauben an stabile Preise.

Powell gelang es während seiner Rede den Investoren die Angst vor einer baldigen Rezession zu nehmen, worauf der US-Aktienmarkt nach dem FOMC-Treffen wieder die Allzeithochs testete. Man verkauft den Märkten die Geschichte, dass es nach zehn Jahren Konjunkturaufschwung keinerlei Gefahren gäbe und die Wirtschaft brummen würde, doch man auf Trumps Handelskrieg mit China reagieren müsse, da sonst wegen Trump der Konjunkturaufschwung enden könnte.

Diese Behauptung ist gelogen, da die US-Notenbank im Januar bereits die Trendwende ihrer Geldpolitik vollzogen hat, als sie das Ende des QT Programms angekündigt und weitere Zinsanhebungen für 2019 ausgeschlossen hatte. Hintergrund dieses Sinneswandels bei J. Powell war der historisch starke Einbruch der amerikanischen Aktienindizes im Dezember. Ohne sein Eingreifen wären die Aktienmärkte in die Baisse übergegangen und die rezessiven Kräfte wären stärker geworden, was eine Gefahr für das Bankensystem darstellt.

Trumps Neuverhandlungen mit China entwickelten sich hingegen erst im Mai zu einem Handelskrieg, weshalb dies zwar ein Faktor ist, der die Konjunktur definitiv negativ beeinflusst, jedoch sind die Zölle weder der Grund noch der Auslöser für die Kapitulation der FED und die bevorstehenden Zinssenkungen. Die US-Notenbank versucht zu suggerieren, sie könne den Konjunkturabschwung durch frühe Zinssenkungen verhindern und einen neuen Boom auslösen. Dies ist jedoch nicht möglich und alles, was daraus resultieren wird, sind steigende Preise in der Rezession - eine sogenannte Stagflation, wie sie in den siebziger Jahren nach dem Ende des Goldstandards erstmals auftrat.

Der neue Zinssenkungszyklus hat frühzeitig begonnen, was steigende Aktien- und Edelmetallpreise unterstützen wird. Die Märkte preisen aktuell die Zinssenkung ein, doch sollte sich Trump mit den Chinesen in den nächsten Wochen einigen, könnte diese Erwartung schnell enttäuscht werden.

Eine Rezession und ein Einbruch des Aktienmarktes würden eine zweite Amtszeit Trumps sicherlich verhindern. Aufgrund der Immigration werden einige US-Bundesstaaten, wie beispielsweise Kalifornien, künftig dauerhaft von den Demokraten beherrscht werden, was Trumps Chancen für eine Wiederwahl Jahr um Jahr verschlechtert. Nach drei Jahren mit Zinsanhebungen handelt die US-Notenbank mit ihrer Wende in der Geldpolitik nun widerwillig endlich im Interesse Trumps. Der Goldpreis wird von dem schwächeren Dollar profitieren und letztlich in den nächsten Jahren immer weiter ansteigen.


Irankonflikt treibt Preise für Rohöl und Gold

Nach dem Abschuss einer 100 Millionen Dollar teuren US-Drohne an der Seegrenze zum Iran, drohte Trump Vergeltung. Selbst ein kleiner Gegenschlag hat das Potenzial einen Krieg auszulösen, bei dem auch China und Russland Partei ergreifen könnten, was letztlich auch Europa und Deutschland mithineinziehen würde. Regierungen finanzieren ihre Kriege immer über die Druckerpresse, indem die Bevölkerung durch die Inflationssteuer heimlich und versteckt enteignet wird. Eine Entwertung der staatlichen Währung und ein Anstieg des Goldpreises ist die Folge dieser Politik. Dementsprechend reagierte der Goldpreis auf Trumps Drohungen mit Stärke am Donnerstag und Freitag, da Investoren den inflationssicheren Hafen Gold suchten.

Nach Informationen der New York Times hatte US-Präsident Trump einen Angriff auf eine „Handvoll iranischer Ziele“ wie Radaranlagen und Raketensysteme bereits genehmigt. Schiffe waren in Position und Flugzeuge bereits in der Luft, als Trump den Einsatz abbrach. Gestern ruderte Trump verbal zurück und marginalisierte den Vorfall, indem er erklärte, dass es sich vermutlich um menschliches Versagen handelte:

"Ich kann kaum glauben, dass es Absicht war. Ich denke, der Iran hat wahrscheinlich einen Fehler gemacht. Ich denke, es war ein General oder irgendjemand, der einen Fehler mit dem Abschuss der Drohne gemacht hat."

Trump brach den Angriff kurz zuvor ab, da er 150 potenzielle Tote durch den geplanten Angriff unverhältnismäßig für den Abschuss einer unbemannten Drohne ansah.

Trumps Entscheidung war Weise, denn im Kongress, den Geheimdiensten und seinen Mitarbeitern gibt es eine starke Gruppe, die einen Krieg der USA mit dem Iran wollen. Er ist gut beraten diesen Gruppen zu mistrauen. Der israelische Angriff auf die USS Liberty am 8. Juni 1967 ist ein warnendes Beispiel. US-Bomber waren damals bereits in der Luft und nur noch Minuten davor eine Atombombe auf Kairo abzuwerfen, was über 4 Millionen Menschen das Leben gekostet hätte.

Aber auch die falschen Geheimdienstinformationen zum ersten und zweiten Irakkrieg sollten Trump ein mahnendes Beispiel sein und sich nicht für fremde Interessen instrumentalisieren lassen. Die kürzlichen Angriffe auf sechs Öltanker in der Region, die man dem Iran anlastete, was der Iran dementierte, könnten Versuche Dritter sein, einen Krieg zwischen den beiden Nationen zu entfachen.

Der Ölpreis reagierte mit einem Anstieg von relativ geringen fünf Dollar auf die Tankerangriffe und dem Drohnenabschuss der letzten Woche. Es zeigte sich deutliche relative Stärke und ein Defizit am Markt, während die Trendfolger unter den Spekulanten weiter auf einen fallenden Preis setzten, weshalb eine Fortsetzung der Preiserholung am Ölmarkt wahrscheinlich ist. Inflationsbereinigt ist der Rohölpreis jedoch immer noch günstig.

Selbst im Verhältnis zum aktuell immer noch günstigen Rohölpreis, ist das Fass Rohöl aktuell für nur 1,28 Gramm Gold zu haben, was ein historisch sehr niedriges Preisniveau darstellt. Die hohen Preise an der Tankstelle sind daher ausschließlich den 80% Mehrwert- und Energiesteuer sowie der staatlichen Inflationssteuer geschuldet. Wenn Sie sich nächstes Mal über die hohen Spritpreise aufregen, dann sollte man diese Beschwerde an den Staat richten oder seine Ersparnisse in Gold stecken, damit man auch in zehn Jahren noch günstig mit seinem Gold Benzin tanken kann.


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