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Schweizer Bank verliert Kundengold

08.07.2019  |  Egon von Greyerz
Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Gold von einer Bank verwahrt wird. Es könnte sein, dass man es dort nicht mehr findet. Ein Goldanleger erzählte uns kürzlich, dass seine Schweizer Bank das Kundengold aus dem Safe der Bank in eine private Lagereinrichtung im Namen der Bank verlagert hatte, in Zürich. Der Kunde war von diesem Vorgang unterrichtet. Doch dann fingen die Probleme an.

Das Gold war zugewiesen und der Kunde hatte die Barrennummern. Nun wollte er das Gold über unsere Firma verwahren lassen und unterrichtete die Bank darüber. Doch das Gold war nicht mehr da. Das Gold hätte separat und zugriffsbeschränkt gelagert werden sollen, stattdessen hatte die Bank es in einem Gemeinschaftstresor verwahrt. Die zugewiesenen und nummerierten Barren des Kunden waren jetzt unauffindbar.

Vermutlich wird die Bank die Haftung übernehmen und neue Barren für den Kunden kaufen. Es beweist jedoch wieder einmal, dass die Goldlagerung in einer Bank keine sichere Sache ist. Wir haben immer wieder solche Probleme bei Schweizer Banken (kleine oder große) miterlebt.


Wenn Banken unter Druck geraten, werden sie sich Kundengold borgen

In normalen Zeiten, wenn physisches Gold noch verfügbar ist, wird die Bank das Problem auf jeden Fall beheben. Wenn es jedoch Engpässe gibt und die Bank unter Druck gerät, könnte es ohne Weiteres vorkommen, dass sie sich Kundengold "leiht". Sollte dann kein anderes Gold mehr verfügbar sein, könnte der Bank eine Verbindlichkeit entstanden sein, die sich nicht mehr begleichen ließe, gerade bei rapide steigenden Goldpreisen.

Ich warne also erneut Anleger davor, ihr physisches Gold in einem Bankentresor oder einem Bankenschließfach zu verwahren. Wenn die nächste Finanzkrise beginnt, werden sie ihr Gold nicht mehr aus dem Bankentresor bekommen und sie werden auch keinen Zugang zu ihren Bankenschließfächern haben. Natürlich wird die Bank ihnen erzählen, das Gold im Fach gehöre ihnen, doch ich würde der Bank nicht trauen. Zudem könnten die Türen der Bank für seine sehr lange Zeit geschlossen bleiben. Auch wenn sie am Ende Zugang bekommen, so könnte das Jahre dauern.

Viel besser, man lagert das Gold privat in einer sicheren Tresoreinrichtung, zu der man jederzeit physischen Zutritt hat.


Den Staat bezahlen, damit er einem das Geld abnimmt

Der Gesamtmarkt für Staatsanleihen hat einen Umfang von ca. 50 Billionen $. Davon 13 Billionen $ zu Negativzins. Es ist für mich völlig unverständlich, wie jemand bankrotten Staaten Geld leihen kann.

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Erstens: Da die meisten Währungen seit Gründung der Fed (1913) effektiv 97%-99% ihres Wertes verloren haben, bekommt man unter Garantie weniger reales Geld zurück als man investierte, wenn man eine Staatsanleihe länger als einige Monate hält.

Zweitens: Kein Staat wird in der Lage sein, seine Schulden in den kommenden Jahren zurückzuzahlen. Und bald werden Staaten den Punkt erreicht haben, dass sie nicht einmal mehr die Zinsen zahlen können.

Wie kann es sein, dass Investoren 13 Billionen $ ihres Geldes an Regierungen verleihen und auch noch für das Privileg zahlen, dass ihr Geld in staatlichen Händen ist? Das ist völlig absurd. Man gibt sein Geld einem insolventen Land und muss dieses - für die große Ehre - auch noch bezahlen.


Wohin sein Geld stecken: Portugal oder Gold?

Nehmen wir das kleine Portugal als Beispiel. Das Land ist mit 125% des BIP massiv verschuldet, zudem hat es negative Zinsen für 2- bis 5-jährige Anleihen. Was würden Sie tun? Würden Sie einem Land Geld leihen, dass dieses niemals zurückzahlen wird und zum Spaß noch Geld dafür bezahlen, oder würden Sie Gold kaufen?

Gold ist das einzige Geld, das 5.000 Jahre überlebt hat, und auch das einzige Geld, das seine Kaufkraft erhalten hat. Es ist zudem von keiner Gegenpartei abhängig und vollkommen unbelastet und schuldenfrei. Darüber hinaus ist es vollkommen liquide und kann für Tauschgeschäfte eingesetzt werden. Ich bezweifle, dass irgendjemand eine portugiesische Staatsanleihe im Jahr 2025, wenn diese vollkommen wertlos ist, als Zahlungsmittel akzeptieren wird. Ich bin jedoch fest überzeugt, dass jeder eine Goldmünze oder einen Goldbarren akzeptieren wird.


Vietnamesen kaufen Wohnungen mit Gold

Open in new windowIm Fernen Osten halten viele Menschen lieber Gold oder Fremdwährung als Landeswährung. Vor Kurzem berichtete die Bangkok Post, dass Gold für Hauskäufe in Vietnam eingesetzt wird. Ein Ladeninhaber aus Hanoi kaufte eine neue 138.000 $ teure Eigentumswohnung für 50% Gold und 50% Bargeld. Er meinte dazu: "Der Grund war, dass der Verkäufer keinen Banktransfer wollte. Für uns ist es ziemlich normal, Dinge mit Gold und Bargeld zu kaufen."

Im Zeitungsartikel hieß es auch, dass Vietnam zwar eine der am schnellsten wachsenden Ökonomien der Welt sei, "in Hinblick auf den globalen Trend bargeldloser Bezahlung aber noch mittelalterlich ist.".

Hmmm! Scheint ganz so, als ob der Ladeninhaber eine Menge mehr versteht als der Journalist. Der Ladeninhaber versteht und traut dem zeitlosen Wert von Gold mehr als dem Papiergeld, das wahrscheinlich in den kommenden Jahren wertlos wird. Es sieht ganz so aus, als würde wahrscheinlich der Journalist ins Mittelalter zurückfallen, wenn das Papiergeld in den kommenden Jahren stirbt.


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