Neue mehrjährige Goldrally hat begonnen
22.07.2019 | James Rickards
Der Dollarpreis des Goldes war in den letzten sechs Jahren eine wahre Achterbahnfahrt. Doch in den letzten sechs Wochen konnten wir eine noch turbulentere Version davon beobachten. Investoren sollten aus den unten genannten Gründen noch mehr davon erwarten.
Die sechsjährige Geschichte ist wichtiger für Investoren, jedoch auch frustrierender. Gold legte von 1999 bis 2011 eine historische Bullenmarktrally hin und stieg von etwa 250 Dollar je Unze auf 1.900 Dollar je Unze; eine Zunahme um 650%.
Dann brach Gold von 2011 bis 2015 in einen Bärenmarkt ein und fiel auf 1.050 Dollar je Unze im Dezember 2015; ein Rückgang um 45% von seiner Spitze und ein Retracement um 51% des Bullenmarktes von 1999 bis 2011. (Der bekannte Investor Jim Rogers erklärte mir einmal, dass der Basispreis keines Rohstoffs jemals bis zur Stratosphäre steigt, ohne ein Retracement um 50% hinzulegen. Auftrag ausgeführt!)
Während des jähen Rückgangs nach 2011 erreichte Gold im August 2013 die 1.417 Dollar je Unze. Bis zum letzten Monat, als Gold die 1.440 Dollar je Unze auf Innertagesbasis erreichte, sollte dies das letzte Mal sein, dass Gold über 1.400 Dollar stieg. Zumindest war die sechsjährige Handelsspanne durchbrochen worden. Besser noch: Gold erreichte die 1.400 Dollar je Unze auf dem Weg nach oben und nicht nach unten.
Das an die Handelsspanne gebundene Trading zwischen 2013 bis 2019 war langwierig und ermüdend für die langfristigen Goldinvestoren. Gold war im Mai 2014 auf 1.380 Dollar je Unze, im Januar 2015 auf 1.300 Dollar je Unze und im Juli 2016 auf 1.363 Dollar je Unze gestiegen.
Doch für jede Rally folgte auch ein Tief. Im August 2015 fiel Gold auf 1.087, im Dezember 2015 auf 1.050 Dollar je Unze. Insgesamt wurde Gold in einer Spanne gehandelt. Die Spanne verlief von etwa 1.365 Dollar je Unze bis 1.050 Dollar je Unze, mit Hoch- und Tiefpunkten dazwischen. Jedoch schien nichts in der Lage zu sein, Gold aus dieser Spanne ausbrechen zu lassen.
Die guten Neuigkeiten sind, dass Gold nun nach oben ausgebrochen ist. Die 1.440 Dollar je Unze sind erreichbar und die 1.400 Dollar je Unze erscheinen wie ein solider Boden, trotz gelegentlicher Abnahmen auf 1.390 Dollar je Unze. Aktuell wird Gold bei 1.416 Dollar gehandelt (Stand 15. Juli 2019).
Wichtiger ist jedoch, dass nun ein neuer mehrjähriger Bullenmarkt begonnen hat. Wendepunkte von Bären- zu Bullenmarkt (und andersherum) werden nicht immer in Echtzeit erkannt, da Investoren und Analysten zu stark mit der alten Geschichte verbunden sind, um die neue Geschichte zu erkennen.
Doch rückblickend ist es offensichtlich, dass der Bärenmarkt im Dezember 2015 bei 1.050 Dollar je Unze endete; ein neuer Bullenmarkt, nun vier Jahre alt, ist solide intakt. Der kürzliche Breakout zu 1.440 Dollar je Unze stellt eine starke Zunahme um 37% für den neuen Bullenmarkt dar. Dieser Preisausbruch besitzt genügend Aufwärtspotenzial. (Der Bullenmarkt von 1971 bis 1980 verzeichnete Zunahmen von mehr als 2.100%, und der Bullenmarkt von 1999 bis 2011 von mehr als 650%).
Die Preisbewegungen der letzten sechs Wochen waren sogar noch wilder als die Preisentwicklungen der letzten sechs Jahre. Am 29. Mai 2019 befand sich Gold bei 1.280 Dollar je Unze. Dann schoss es bis zum 25. Juni 2019 auf 1.420 Dollar je Unze, was eine Zunahme von 11% in nur vier Wochen darstellt.
Am 1. Juli fiel Gold recht schnell zurück auf 1.382 Dollar je Unze, stieg am 3. Juli wieder auf 1.418 Dollar je Unze und sank erneut am 5. Juli auf 1.398 Dollar je Unze. Diese täglichen Preisschwankungen stellen die neue Normalität für Gold dar. Die guten Nachrichten sind, dass der Boden bei 1.400 Dollar je Unze intakt zu sein scheint.
Was treibt diesen neuen Goldbullenmarkt an?
Aus langfristiger und kurzfristiger Perspektive gibt es drei grundlegende Treiber: Geopolitik, Angebot und Nachfrage sowie die Zinspolitik der Federal Reserve; (der Dollarpreis des Goldes entspricht nur dem Gegenteil der Dollarstärke. Ein starker Dollar = niedrigerer Dollargoldpreis, und ein schwacher Dollar = ein höherer Dollargoldpreis. Die Zinspolitik der Fed bestimmt, ob der Dollar schwach oder stark ist).
Die ersten beiden Faktoren haben den Goldpreis seit 2015 höher getrieben und werden das auch weiterhin tun. Geopolitische Hotspots (Korea, Krim, Iran, Venezuela, China und Syrien) bleiben ungelöst und der Großteil von ihnen verschlimmert sich. Jedes Aufflackern treibt die "Flucht zur Sicherheit" an, die wiederum Gold sowie Staatsanleihen unterstützt.
Die Angebots- und Nachfragesituation bleibt vorteilhaft, da Russland und China mehr als 50 Tonnen Gold im Monat erwerben, um ihre Reserven zu erhöhen, während die weltweite Minenproduktion über die letzten fünf Jahre hinweg flach blieb.
Der dritte Faktor, die Politik der Fed, ist am schwersten zu prognostizieren, jedoch auf Tagesbasis der stärkste der drei. Die Fed trifft sich am 31. Juli zu einem Treffen, bei dem die Zinsen diskutiert werden. Es besteht so gut wie keine Möglichkeit, dass die Zinsen erhöht werden. Die Frage ist nur, ob sie gesenkt oder auf dem gleichen Niveau behalten werden.
Das Argument für eine Zinskürzung ist stark. Das US-amerikanische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sank von den annualisierten 3,1% im ersten Quartal 2019 auf 1,3% (laut kürzlichen Schätzungen). Die Inflationsrate verfehlt weiterhin das 2%-Ziel der Fed und fällt aktuell. Die Ängste um den Handelskrieg lasten zusätzlich auf dem Abschwung des Weltwirtschaftswachstums.
Auf der anderen Seite zeigte der Arbeitsmarktbericht vom Juni starke Beschäftigtenzahlen, weitere Gehaltszunahmen und wachsende Arbeitskräftebeteiligung. All diese Indikatoren stimmen mit zukünftig höherer Inflation unter Fed-Modellen überein. Der G20-Gipfel zwischen Präsident Trump und Präsident Xi von China führte zu einem Waffenstillstand des Handelskrieges und der Aussicht auf weitere Gespräche, um diesen zu beenden.
Die sechsjährige Geschichte ist wichtiger für Investoren, jedoch auch frustrierender. Gold legte von 1999 bis 2011 eine historische Bullenmarktrally hin und stieg von etwa 250 Dollar je Unze auf 1.900 Dollar je Unze; eine Zunahme um 650%.
Dann brach Gold von 2011 bis 2015 in einen Bärenmarkt ein und fiel auf 1.050 Dollar je Unze im Dezember 2015; ein Rückgang um 45% von seiner Spitze und ein Retracement um 51% des Bullenmarktes von 1999 bis 2011. (Der bekannte Investor Jim Rogers erklärte mir einmal, dass der Basispreis keines Rohstoffs jemals bis zur Stratosphäre steigt, ohne ein Retracement um 50% hinzulegen. Auftrag ausgeführt!)
Während des jähen Rückgangs nach 2011 erreichte Gold im August 2013 die 1.417 Dollar je Unze. Bis zum letzten Monat, als Gold die 1.440 Dollar je Unze auf Innertagesbasis erreichte, sollte dies das letzte Mal sein, dass Gold über 1.400 Dollar stieg. Zumindest war die sechsjährige Handelsspanne durchbrochen worden. Besser noch: Gold erreichte die 1.400 Dollar je Unze auf dem Weg nach oben und nicht nach unten.
Das an die Handelsspanne gebundene Trading zwischen 2013 bis 2019 war langwierig und ermüdend für die langfristigen Goldinvestoren. Gold war im Mai 2014 auf 1.380 Dollar je Unze, im Januar 2015 auf 1.300 Dollar je Unze und im Juli 2016 auf 1.363 Dollar je Unze gestiegen.
Doch für jede Rally folgte auch ein Tief. Im August 2015 fiel Gold auf 1.087, im Dezember 2015 auf 1.050 Dollar je Unze. Insgesamt wurde Gold in einer Spanne gehandelt. Die Spanne verlief von etwa 1.365 Dollar je Unze bis 1.050 Dollar je Unze, mit Hoch- und Tiefpunkten dazwischen. Jedoch schien nichts in der Lage zu sein, Gold aus dieser Spanne ausbrechen zu lassen.
Die guten Neuigkeiten sind, dass Gold nun nach oben ausgebrochen ist. Die 1.440 Dollar je Unze sind erreichbar und die 1.400 Dollar je Unze erscheinen wie ein solider Boden, trotz gelegentlicher Abnahmen auf 1.390 Dollar je Unze. Aktuell wird Gold bei 1.416 Dollar gehandelt (Stand 15. Juli 2019).
Wichtiger ist jedoch, dass nun ein neuer mehrjähriger Bullenmarkt begonnen hat. Wendepunkte von Bären- zu Bullenmarkt (und andersherum) werden nicht immer in Echtzeit erkannt, da Investoren und Analysten zu stark mit der alten Geschichte verbunden sind, um die neue Geschichte zu erkennen.
Doch rückblickend ist es offensichtlich, dass der Bärenmarkt im Dezember 2015 bei 1.050 Dollar je Unze endete; ein neuer Bullenmarkt, nun vier Jahre alt, ist solide intakt. Der kürzliche Breakout zu 1.440 Dollar je Unze stellt eine starke Zunahme um 37% für den neuen Bullenmarkt dar. Dieser Preisausbruch besitzt genügend Aufwärtspotenzial. (Der Bullenmarkt von 1971 bis 1980 verzeichnete Zunahmen von mehr als 2.100%, und der Bullenmarkt von 1999 bis 2011 von mehr als 650%).
Die Preisbewegungen der letzten sechs Wochen waren sogar noch wilder als die Preisentwicklungen der letzten sechs Jahre. Am 29. Mai 2019 befand sich Gold bei 1.280 Dollar je Unze. Dann schoss es bis zum 25. Juni 2019 auf 1.420 Dollar je Unze, was eine Zunahme von 11% in nur vier Wochen darstellt.
Am 1. Juli fiel Gold recht schnell zurück auf 1.382 Dollar je Unze, stieg am 3. Juli wieder auf 1.418 Dollar je Unze und sank erneut am 5. Juli auf 1.398 Dollar je Unze. Diese täglichen Preisschwankungen stellen die neue Normalität für Gold dar. Die guten Nachrichten sind, dass der Boden bei 1.400 Dollar je Unze intakt zu sein scheint.
Was treibt diesen neuen Goldbullenmarkt an?
Aus langfristiger und kurzfristiger Perspektive gibt es drei grundlegende Treiber: Geopolitik, Angebot und Nachfrage sowie die Zinspolitik der Federal Reserve; (der Dollarpreis des Goldes entspricht nur dem Gegenteil der Dollarstärke. Ein starker Dollar = niedrigerer Dollargoldpreis, und ein schwacher Dollar = ein höherer Dollargoldpreis. Die Zinspolitik der Fed bestimmt, ob der Dollar schwach oder stark ist).
Die ersten beiden Faktoren haben den Goldpreis seit 2015 höher getrieben und werden das auch weiterhin tun. Geopolitische Hotspots (Korea, Krim, Iran, Venezuela, China und Syrien) bleiben ungelöst und der Großteil von ihnen verschlimmert sich. Jedes Aufflackern treibt die "Flucht zur Sicherheit" an, die wiederum Gold sowie Staatsanleihen unterstützt.
Die Angebots- und Nachfragesituation bleibt vorteilhaft, da Russland und China mehr als 50 Tonnen Gold im Monat erwerben, um ihre Reserven zu erhöhen, während die weltweite Minenproduktion über die letzten fünf Jahre hinweg flach blieb.
Der dritte Faktor, die Politik der Fed, ist am schwersten zu prognostizieren, jedoch auf Tagesbasis der stärkste der drei. Die Fed trifft sich am 31. Juli zu einem Treffen, bei dem die Zinsen diskutiert werden. Es besteht so gut wie keine Möglichkeit, dass die Zinsen erhöht werden. Die Frage ist nur, ob sie gesenkt oder auf dem gleichen Niveau behalten werden.
Das Argument für eine Zinskürzung ist stark. Das US-amerikanische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sank von den annualisierten 3,1% im ersten Quartal 2019 auf 1,3% (laut kürzlichen Schätzungen). Die Inflationsrate verfehlt weiterhin das 2%-Ziel der Fed und fällt aktuell. Die Ängste um den Handelskrieg lasten zusätzlich auf dem Abschwung des Weltwirtschaftswachstums.
Auf der anderen Seite zeigte der Arbeitsmarktbericht vom Juni starke Beschäftigtenzahlen, weitere Gehaltszunahmen und wachsende Arbeitskräftebeteiligung. All diese Indikatoren stimmen mit zukünftig höherer Inflation unter Fed-Modellen überein. Der G20-Gipfel zwischen Präsident Trump und Präsident Xi von China führte zu einem Waffenstillstand des Handelskrieges und der Aussicht auf weitere Gespräche, um diesen zu beenden.