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Zinssenkung oder nicht? Wie reagiert Gold?

30.07.2019  |  Markus Blaschzok
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Wir sehen eine Zinssenkung am Mittwoch nicht als ausgemachte Sache und schwanken zwischen keinem Zinsschritt und 25 Basispunkten. Die Wahrscheinlichkeit für eine Senkung um 50 Basispunkte erachten wir als eher gering. Es gibt aktuell viel Raum für eine Enttäuschung am Mittwoch, was die Aktienmärkte und den Goldpreis kurzzeitig unter Druck bringen könnte.

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Die offizielle Teuerungsrate in den USA hält sich bisher auf hohem Niveau, was ebenfalls gegen eine Zinssenkung spricht


Die FED will, wie die EZB, deutlich reale Negativzinsen, doch diese gibt es in den USA längst. Folgender Chart zeigt die Realzinsen für zehnjährige US-Staatsanleihen, wenn man diese um die Teuerungsrate nach der alten Berechnungsmethode von 1980 berechnet. Demnach lag die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen Ende Juni bei -7,33%, weshalb der Goldpreis mindestens um diese Rate der Geldentwertung ansteigen sollte.

Der Chart zeigt auch deutlich, dass die realen Zinsen in den USA seit Mitte der neunziger Jahre bereits negativ sind, wenn man die seriösere Berechnung des Konsumentenpreises heranzieht. In dieser Berechnung zeigt sich auch deutlich die negative Korrelation zwischen Negativzinsen bzw. Inflation und dem Goldpreis.

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Das reale Negativzinsumfeld hält weiterhin an, womit das Umfeld für steigende Edelmetallpreise weiterhin vorhanden ist


Die offizielle Teuerungsrate in Europa wird mit den gleichen Methoden geschönt wie in den USA. Wenn Draghi offiziell einen Realzins von -2% anpeilt, so dürfte es sich hierbei real eher um einen Realzins von -8% handeln. Die Geldpolitik und die Finanzielle Repression funktionieren nur, wenn die Menschen die Mär von einer relativ niedrigen Inflationsrate glauben, die man ihnen über Propaganda auch noch als 2% Preisstabilitätsziel verkauft. Gehirngewaschen plappern Ökonomen, Analysten, Journalisten und Bürger diesen Unsinn in Trittbrettfahrermanier nach, ohne den orwellschen Neusprech von Inflation = Preisstabilität zu hinterfragen.

Die Bullen am Aktienmarkt lieben die Gelddruckprogramme der Notenbanker. Das frische Geld beschert ihnen steigende Aktiennotierungen, sei es auch nur nominal. In den siebziger Jahren fielen die Aktienmärkte inflationsbereinigt um über 90%, was jedoch die Masse der Anleger nicht verstand und nie verstehen wird. Dank der Inflation können die Fondsmanager, selbst wenn sie ihr Handwerk nicht beherrschen, eine Rendite ausweisen, die sie real nie erwirtschaftet haben. Real dürften 98% der Fondsmanager das Geld ihrer Kunden verbrennen und lediglich sich selbst bereichern, weshalb diese Branche die Inflation der Zentralbanken und das Erzeugen von Blasen liebt.

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Die Börsenbullen lieben US-Notenbankchef Powell und seine Geldpolitik, da das billige Geld die Börsen haussieren lässt


Bis zum Zinsentscheid am Mittwoch könnte es einige Gewinnmitnahmen beim Gold geben. Volatil wird der Goldpreis letztlich am Mittwochabend um 20 Uhr werden. Sollte die FED widererwartend die Zinsen um 50 Basispunkte senken, so könnte der Goldpreis schnell noch einmal um 50 $ nach oben schießen.

Sollte die US-Notenbank hingegen mit keinem Zinsschritt oder einem kleinen Schritt von 25 Basispunkte den Markt enttäuschen, so ist es auch möglich, dass es zu einer Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt kommt und der Goldpreis schnell um 50 $ nach unten korrigiert. Stop Loss Orders bzw. das vorzeitige Glattstellen von Positionen sind für kurzfristig agierende Händler am Mittwoch wichtig. Für jene, die langfristig agieren und weiter die Dips kaufen, der findet womöglich nach einem Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau neue Einstiegschancen.



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